Fünf Novilleros - Fünf Träume...
Wer sich eine Novillada sin Picadores ansieht, sollte nie vergessen, das es sich um junge Menschen handelt, welche, zum Teil das erste Mal auftreten. Dem entsprechend ist so ein Nachmittag geprägt von Fehlern und Unsicherheiten. Alle bemühen sich das gelernte zu präsentieren, aber am lebenden Objekt ist das alles andere als einfach. Als erster versuchte sich Alfonso Cadaval. Er hatte das beweglichste Exemplar von allen erwischt. Allerdings beinhaltet dies nicht, das der Torero das Tier einfach an sich binden kann. Cadaval war sehr konzentriert, aber es gelang ihm nicht wirklich, das Tier zu dominieren. und er konnte seine Faena nicht dem Publikum vermitteln, es ist schwer zu beschreiben, es war weder Kunst noch Kampf. Ich glaube die Geschwindigkeit seines Novillos hat zu sehr beeindruckt. Er bekam ‘Palmas’, Beifall.
Und tatsächlich, er ließ sich von Anfang an nicht von der Geschwindigkeit und dem Volumen seines Exemplares beeindrucken. Mit der Capa gelangen ihm einige schöne Lances, die etwas Ruhe in das Geschehen brachten. Mir gefiel das gut. Mit der Muleta konnte er zeigen, das er neben Nerven auch Köpfchen hat, denn für einen ‘Lehrling’ war er recht gut. Aber dann kam der Moment der Wahrheit... Und da wars aus mit den zwei Trophäen, welcher er praktisch schon in der Hand hatte... (Vuelta al Ruedo nach Petition) Mir tat es leid, aber für Pinchazos gibt es kein Oreja, auch nicht für einen Morante. Mein Sitznachbar, der nette ältere Senor, war auch der Meinung. Die Hälfte der Besucher forderte energisch ein Oreja, mein Freund der Präsidente bekam die Bronca des Publikums zu spüren. Wir haben seine gute Faena mit einer Ovation gewürdigt.
Er überraschte mich mit einer Selbstsicherheit, die auch vom Publikum bemerkt wurde. Jemand erzählte mir später, das dies sein erster Auftritt gewesen sei, ich kann es kaum glauben. Er wirkte sehr sicher und überzeugend gegenüber dem Stier. Mir hat sein Toreo mit am Besten gefallen. Oreja.
Es war ein interessanter Nachmittag, der mir viel gebracht hat. In Zukunft sitze ich nur noch ‘Barrera’, es gibt nichts Spannenderes, als dem Geschehen so nah wie möglich zu sein. Ich habe bis um 1 Uhr nachts an den Berichten gearbeitet, hundertsechzig Fotos geknipst und gesichtet und das Gesehene lässt einen nicht los. und so blieb es bis zum heutigen Montagmorgen, der eine schöne Überraschung für mich bereit hielt.... Aber davon mehr im nächsten Post.