Die verschiedenen Größen der Capote sind sehr individual, genauso wie deren Stoff. Jerder Sastre hat seine Zuschnitt, seine Stoffe und jeder Torero seinen Geschmack. Nicht jedem liegt das jeweilige Handwerkszeug. Hatte ich eine Muleta von Alejandro Talavante in der Hand, gefiel mir der Stoff, nicht der Zuschnitt. Anders die von Manzanares, die lag mir gut in der Hand, hatte einen schönen Flug, wie man so sagt. Mit den Capotes ist es das Gleiche. Mein ungeschlagener Favorit seit zwei Jahren ist eine von Morante. Die von Roca Rey lag mir kurioserweise nicht.
Zum Unterschied, die ‘Telas’ die Stoffe der Capotes der Matadores. Sie sind griffiger, schwingen und ‘fliegen’ leichter. All dies hilft dem Torero mit einer Media Veronica und anderen Quites und Lances zu glänzen, sofern sie diese Kunst beherrschen und der Wind ihnen nicht die Suppe versalzt. Unterschiedlich im Zuschnitt, in Höhe und Länge, sowie Gewicht, hat mich die Caporte von Morante erobert. Aber wenn es windig ist, bekomme ich Probleme, dann sind mir die Capotes der Banderilleros lieber. Schwerer, sind sie unter windigen Umständen sicherer, wenn auch nicht so bequem.
Auch hier gibt es Unterschiede. Nicht nur im Material, verscheidene Hölzer eignen sich zum Gebrauch. Er darf nicht zerbrechlich sein, griffig und je nach Geschmack dicker oder dünner. Und auch die Länge spielt eine Rolle, in dem Moment, wenn sich ein Stück Stoff in eine ‘schöne’ Muleta verwandelt.
Im Holz befinden sich verschiedene Einbuchtungen, für die Fingerspitzen des Matadors. Kaum einer umklammert diesen Stab mit der ganzen Faust. Dieser Palillo muss in der Hand liegen und dort in einem gewissen Gleichgewicht mit dem roten Tuch, welches er zu halten hat. Ein ausgewogenes Gleichgewicht erlaubt dem Torero den Arm und das Handgelenk zu bewegen, wie er es möchte. Ist dies nicht der Fall, sind Fehler unabwendbar.
Eine kleine, leichte Muleta ist wenig geeignet für einen Tag mit Wind und Miuras. Eine zu große, mit einem langen Palillo zieht einem die Hand förmlich zu Boden, oft findet man nicht das Gleichgewicht. Jeder Torero muss für sich die geeignete Größe und Länge finden, mit der er sich wohlfühlt und welche ihn das Ausdrücken vor dem Stier erlaubt.
Auch hier endscheidet die richtige Auswahl des Handwerkszeuges über den Erfolg oder den Fracaso. Beigleitet natürlich von einem wichtigen Beherrschen der Technik der Manöver, der Distanz zum Toro und tausend anderer Detailles.
Ich war mehr beschäftigt, all dies herrauszufinden, als das es mir Zeit zum Schreiben ließ. Und dieses Kapitel ist noch nicht beendet. Ich studiere zur Zeit die Herstellung eines Trainingsdegens, was nicht so langweilig ist, wie es sich anhört, auch hier spielen viele individuelle Faktore eine große Rolle...