Die „Verwandtschaft“, meiner geliebten Albaserradas von Victorino Martin. Die Züchter sind Brüder, führen die gleiche Blutlinie, aber jeder hat seine vorstellung von „Seinem“ Stier. Auf den Fotos gefallen sie mir nicht wirklich, es macht den Eindruck, das die Muskelmasse fehlt. Im Coral stehen sie gelassen, aber sehr aufmerksam zusammen. Die Hörner der Adolfos (Bild links) sind ausladend, ganz anders als die Victorinos(Foto rechts). Diese Furcht
einflößenden Waffen, nötigen Respekt ab. Das Gesicht ist etwas spitznasig, wie
das einer Ratte, haben aber schöne Augen. Sie sind nicht zu Fett, Körper
harmonisch und im Typ passen sie zusammen. Von dunkel. , bis hellgrau ist jede Schattierung vertreten. Doch, denke ich, das sieht interessant aus. „Wie ein etwas untertrainiertes Rennpferd, schießt es mir durch den Kopf“, damit kenne ich mich aus. Wenn die Körperkräfte nachlassen, kämpfen sie mit ihren Nerven. Ich könnte stundenlang am Coral stehen und sie beobachten. Man muss den Stier verstehen, wenn man ihm gegenübertritt. Neben den fehlenden Muskleln finde ich auch, das sie etwas defensiv eingestellt sind, sie bilden Halbkreise, während die Ochsen vorne vorbei gehen. Wir werden sehen, wie sich Antonio Ferrera , Diego Urdiales und Miguel Angel Perera schlagen. Ferrera wird die Tendidos mit den Banderillas begeistern, wie sie es seit Fransisco Espla nicht mehr gesehen haben. Urdiales hat viel Erfahrung und Perera, findet hier vielleicht unerwarteter Weise, den Stier den er sucht.
anspruchsvolle Faena, wie es das Publikum auf den fast vollen Rängen von Las Ventas fordert, reichte es bei der Mehrheit der Tiere. Ihre Kräfte ließen zwar nach, aber sie ergaben sich nicht. Ferrera konnte mit seinen Exemplaren im letzten Teil des Schauspiels nicht glänzen, aber das Publikum wird sich an den besonderen „Suertes de banderillar“, seiner besonders guten Art die Stäbe zu setzen, erfreut haben. Ein Paar setzte er „citando a medios de espaldas“, ein anderes a „poder a poder“ und „al quiebro“, das bekommt man selten so pur zu sehen. Zwei mal Silencio, wo ich ihm allein für das Tercio de banderillas, ein Oreja, ein Ohr gegeben hätte. Diego Urdiales zeigte, was man, wie, mit den etwas launischen Toros machen kann, eine Lehrstunde für den Nachwuchs. Meisterlich Perera! Schon mit dem ersten Adolfo sah er recht gut aus. Wäre der Abschluss seiner Arbeit gerecht geworden... Mit dem letzten, komplizierten, eigensinnigen Tier, ging er um, als wenn er es studiert hätte, er bastelte sich diesen Stier regelrecht zurecht. Und das ganze mit Eleganz, Kunst, Sensibilität und Köpfchen. Und die Estocada, der Degenstoß, tötete auf der Stelle. Ein Feiertag für Perera, der zum zweiten Mal die Puerta grande in San Isidro 2014 öffnete und so zum „Triumfador“ der Feria wird – der Beste! Er hat uns, den kritischen Aficionados, die noch Fragen hatten, die Antwort gegeben, im Sand der wichtigsten Plaza der Welt! Auch wir „Toristas“ können uns freuen, es hat eine der vom Aussterben bedrohte Encaste in Madrid bestanden und gezeigt, das ein guter Matador, und das
sind alle drei, es mit jeder Zuchtlinie „Kann“. Ein wahrer Torero braucht keine
Designerstiere, er braucht nur Stiere! Viva la fiesta brava y sus toreros! Michael
unser „Mann vor Ort“, erfreute sich besonders an den Banderillas von Ferrera
und war glücklich das es Perera mit dem letzten Adolfo, eine so eine tolle
Faena zeigte und sich die Puerta grande für ihn öffnete. Es sei fast voll
gewesen und die Stimmung, selbst im Tendido 7 sei hervorragend gewesen. Er hat nun gesehen, was das madrillenische Publikum fordert und versteht die
„Tauromagia“ mit jedem Besuch besser. Lediglich Urdiales sah in seinen Augen
nicht so gut aus, verständlich neben dem Gladiator Ferrera und dem „fünf Sterne Toreo“ von Perera. Auch diesmal ließ er uns seine Fotos zukommen, was diesen Bericht ungemein aufwertet. Vielen Dank, Aficionado! Wer mag, kann sich unter diesem Link das Video dazu ansehen: http://www.aplausos.es/noticia/23655/Noticias/Faenon-de-Miguel-Angel-Perera-segunda-puerta-grande-en-quince-dias-en-Las-Ventas-de-Madrid.ht