Seit dem 1.1.2015 führt Juan Padilla, der ‘Ciclon de Jerez’, wegen seiner Augenklappe liebevoll auch ‘EL Pirata’ genannt, an. Bei einem Festejo in Jalta, Zacateka war er mit drei Orejas erfolgreich, die erste ‘Puerta grande’ eines spanischen Toreros im neuen Jahr. ich wünsche dem Maestro, der in Sanlucar de Barrameda ansässig ist, ‘mucha suerte’ , und eine erfolgreiche Saison 2015. Padilla hat, nach seinem schweren Unfall in Zaragoza, 2012, den Escalafon, zusammen mit El Fandi angeführt. Drei Jahre Hochleistung, die nach vielen Jahren im Mittelfeld der Rangliste der Toreros, seit der beinahe tödlichen Cornada, endlich Früchte trägt. Beim Betrachten alter Cartels der verschiedenen Ferias, fallen mir Namen auf, die vor 10 - 20 Jahren schon populär waren, und andere, welche, trotz Triumphen von den Cartels verschwunden sind... Unbegreiflich, wie es sein kann, das ein Torero die Puerta grande in Las Ventas öffnet und später hört man nichts mehr von ihm. Wie kann das passieren? Eins dieser Beispiele ist Jesus Perez Gallego ‘El Madrileno, öffnete die Puerta von Las Ventas 1992, als Novillero. Wer schon mal Novilladas in Madrid gesehen hat, weiß, das man den jungen Toreros furchteinflößende Tiere vorsetzt, selten die bequemen Novillos, die so in Mode sind. Unter diesen Umständen ist ein Aufenthalt in der Enfermeria wahrscheinlicher, als eine Trophäe. Zwei Orejas in Madrid sind beinahe eine Adelung. Doch nach diesem Triumph stellte sich der dauerhafte Erfolg für Jesus Perez nicht ein. Kein potenter Apoderado, keine großartigen Verträge für Corridas mit den Figuras. Zehn Jahre, hielt El Madrileno als Matador die Durststrecke durch, dann hängte er die goldene Traje an den berühmten Nagel, um in die silberne Traje der Toreros de Plata, der Banderilleros zu schlüpfen. Allerdings bevorzugte er in dieser zweiten Karriere die Traje in Azebache, schwarz statt silberne Bordüre und Stickereien. In dieser Funktion diente er nun den Figuras in der ersten Reihe,eine Position, die er in seiner Karriere als Matador nie erreicht hatte. unter den ‘Ordenes’ von El Fundi, Juan Mora, oder auch Morante de la Puebla, setzte er fortan die ‘Palos’, die Banderillas, oder lockte die Stiere mit der Capa de braga. Am 24.Juli 2007 arbeitete er in der Cuadrilla von Ruben Pinar, damals noch Novillero. In Mont de Marsan, standen Novillos der Ganaderia Coquilla auf dem Cartel. Eine Ganaderia, Encaste Santa Coloma, welche 2013 ihre letzten 500 Exemplare zum Metzger brachte. Einer der Novillos erwischte El Madrileno beim Eintritt in den Burladero und verletzte ihn schwer. Nach einen Jahr Heilungsprozess wurde ihm von den Ärzten bestätigt, das er nie wieder in seinem Beruf würde arbeiten können. Waren schon die Lehrjahre hart, die langen Durststrecken als Matador noch härter, war er schließlich als Banderillero erfolgreich und gefragt. Und dann das plötzliche Aus. Für ihn gab es keine Abschiedsfestejos, keine Ehrung, nichts. Ein Leben für diesen einen Traum, zerplatzt wie eine Seifenblase. Aber Torero bleibt man sein ganzes Leben, zu sehr hat man sein ganzes Sein in diese Profession eingebracht. Er hat die Asociacion taurina Amigos de Jesus Perez ‘El Madrileno’ gegründet. Dort weist er Aficionados in die Praxis des Toreo ein. Für die Saison 2015 stehen zwei lange dauernde Heilungsprozesse aus, den von David Mora, der immernoch mit der vollen Funktionsfähigkeit seines Beines zu kämpfen hat, sowie dem Zusammenwachsen der Nerven an der Hand des Novilleros Posada de Maravillas. Beide Toreros wollen so bald als möglich, wieder in die Ruedos zurückkehren. Denn mit jeder Corrida, mit jedem Cartel, auf denen ihr Name nicht steht, verlieren viele Aficionados das Interesse an ihnen, und damit auch die Empresarios, welche sie für die Festejos verpflichten. Nur wenige Toreros können es sich leisten, ein oder zwei Jahre ‘Pause’ zu machen, dann wieder den Anschluss zu finden gelingt nur den ‘Figuras’ der ersten Kategorie, wie einem Morante oder einen Jose Tomas.
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COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |