Die spanische Saison rückt näher, auch in Frankreich hat man längst zum Aufbruch geblasen. Viele Züchter, Ganaderos, haben ihre Novillos und Toros schon in Lotes, Gruppen für die verschiedenen Events aufgeteilt. Warum dies? Nun, wer sich schon einmal die Tiere vor der Corrida angesehen hat, wenn die sechs Tiere noch zusammen im Coral stehen, dem dürfte aufgefallen sein, das sie sich schon ähnlich sehen. Mit dieser Ähnlichkeit meine ich nicht die Fellfarbe, sondern die Größe der Tiere und die Länge und Form der Hörner. Wenn sie dann noch rein äußerlich, in Form und Farbe dem selben Bild entsprechen, reden die alten Aficionados von einer gut präsentierten Corrida. Solche hat man gern in den großen Plazas wie Madrid oder Sevilla. Also sucht der Züchter, mit seinem Mayoral, dem Zuchtleiter, die Tiere aus, die von Aussehen und Verhalten harmonieren. Kommt dann der Einkäufer, der Veedor einer Plaza, präsentiert man ihm verschiedene Gruppen, aus denen er sich die Tiere je nach dem aussucht. Je nach Cartel, haben die Toreros aber auch hier ein Wörtchen mit zu reden. In den Novilladas oder bei Corridas der zweiten Kategorie sieht man dann schon einmal genau das Gegenteil. Ein großer Stier, ein struppiger, ein kleiner Toro, einer dessen Hörner in verschiedene Richtungen stehen..., diese Lotes sind nicht schön präsentiert, aber bestimmt im Preis günstiger. und nicht selten von guter Qualität, was ihre Präsenz im Ruedo betrifft. Das ‘Produkt’, welches wir 2015 in den Plazas sehen, wurde im Schnitt vor vier Jahren geboren, trägt also den Brand mit der Nr. 10, 11, oder 12. Es wurde als Kalb in einem Tentadero getestet, wie schon seine Mutter, sein Vater und sein UrUrUrgroßvater. In diesem Jahr setzt dieses Tier eine Familientradition fort, genauso wie sein Züchter, der Sohn oder Enkel eines Ganaderos ist. Und auch die Toreros, viele von ihnen, setzen eine Familientradition fort, der Vater war Banderillero, Mozo, Picador oder Matador und das in dritter Generation. Das kann man schon Kulturerbe nennen, denke ich. Zu den Tentaderos fällt mir folgende Geschichte ein: Wenn die Toreros für die Züchter die jungen Tiere testen, möchten die Züchter natürlich ihre Produkte genau in Augenschein nehmen, um die bestmögliche Auswahl zu treffen. Nicht selten erklären sie dann den Toreros, was sie tun sollen. Vom Nachwuchs dankbar angenommen, kann das einen ‘gestandenen’ Torero schon nerven, wenn man seine Arbeit ständig durch Zurufe unterbricht. Es kommt schon mal vor, das der Torero entnervt aufgibt. So passiert Vor vielen Jahren in der Ganaderia Palha. Luis Fransisco Espla war mit einer etwas komplizierten Vaca, einer Kuh zugange und der Züchter rief ihm ‘Regieanweisungen’ zu. Unter anderem verlangte er wiederholt das Espla der Vaca mehr Raum gebe, also mehr Distanz zwischen dem Torero und dem Tier. Dies kann dem Betrachter offenbaren, ob sie aus eigenem Antrieb aus der Distanz angreift. Aber man kann es auch übertreiben... Espla entfernte sich ein ums andere Mal von der jungen Kuh, aber der Ganadero forderte ihn erneut auf - „Dale sitio“, noch mehr Distanz. Espla drehte sich rum und verschwand im Burladero der Plaza der Tientas. Man nahm an das er die Muleta tauschen wolle, aber er kam nicht wieder. Er hatte sich die Autoschlüssel geschnappt und war ohne ein Wort nach Hause, Alicante gefahren. Am folgenden Tag rief er von dort den Züchter an. „Ganadero, tausend Kilometer zwischen mir und der Becerra sind ausreichend Distanz?“ Ob Espla danach noch an Tentaderos der Ganaderia teilnahm, entzieht sich meiner Kenntnis. Allen Lesern ein schönes Wochenende! Und noch ein schönes Gerücht: Es heißt, das Morante de la Puebla in Olivenza, Anfang März, im Cartel mit Francisco Rivera, Paquirri steht. Ich verwette meinen Hut, das gibt volles Haus!
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Kurz und schmerzlos : Jose Antonio Morante de la Puebla wird in Sevilla auftreten. Die bestätigte Aplausos.es und wird in Canal + auch bestätigt. Man hat sich geeinigt, zweite Chance für den Empresario Pages und bestimmt eine große Freude für die Aficionados. Also, schon mal Flüge und Hotel in Sevilla für die Feria buchen!
Die meisten mir bekannten Aficionados, reisen ein, zwei Mal im Jahr nach Frankreich oder Spanien, um sich eine Corrida anzusehen Manche gönnen sich sogar eine ganze Feria. Die spanischen Aficionados, geographisch näher am Geschehen können es sich ‘leisten’ anders auszuwählen. Einige folgen bestimmten Toreros von Corrida zu Corrida, andere reisen nur dann, wenn sich ihr Lieblingstorero mit bestimmten Ganaderias zeigt. Oder sie besuchen die Ferias traditionell in ihrer Heimatstadt. Seit einigen Jahren beschweren sich die spanischen Aficionados über die Eintönigkeit der Cartels, der Zusammenstellung durch den Empresario, was Ganaderias und Toreros in ihren Corridas betrifft. Eine große Mitschuld an dieser augenfälligen Langeweile in den Ruedos tragen die Figuras, welche sich nur noch in Ausnahmefällen mit anderen Ganaderias zeigen, aber überwiegend mit ihren bevorzugten Züchtungen auftreten. Der spanische Vollblutaficionado aber, verlangt andere Tiere, er will ‘Toros de verdad’ sehen. Wenn er teures Geld für eine Corrida mit einer Figura, einem Startorero bezahlt, will er Stiere sehen, keine Jungstiere, mickrig mit kleinen Hörnern. Und er möchte die Konkurrenz im Ruedo spüren, Duelle der Toreros sehen. Aber das wird von Jahr zu Jahr seltener. Warum? Weil die Empresarios, die großen Häuser, die so genannten ‘Casas’ diese Toreros unter Vertrag haben. Und auch die großen Plazas leiten. Wer Morante sehen will, muss auch den Torero XY in Kauf nehmen, weil dieser in fast jedem zweiten Cartel mit dem Boheme de Sevilla auftritt. Früher waren die großen Empresarios Konkurrenten, heute tauschen sie ihre Toreros gegeneinander aus, nach dem System: Ich nehme Deinen Torero, dafür nimmst Du meinen. Damit nicht genug, haben sie seit Jahren, wenn sie nicht selbst auch eine Ganaderia besitzen, besondere Beziehungen zu den Züchtern, die heute in ‘Mode’ sind und die ‘ihre’ Toreros bevorzugen - fertig ist der Einheitsbrei. Zum großen Nachteil für viele kleinen Züchter, Nachwuchstoreros und Novilleros, welche keine Verbindung mit diesen ‘Casas’ haben. Denn sie finden kaum Eintritt in die großen Ferias mit den Prestige trächtigen Toreros. Nun betritt der mexikanische Empresario Bailleres die spanische Bühne. Mit Pauken und Trompeten. Cordoba wurde ihm zugeschlagen, die Plaza von Vitoria wollte er sogar kaufen, die domecqsche Ganaderia, Zalduendo, beliebt bei den Figuras, hat er gekauft. Und nun gab es eine Pressekonferenz, in dem die großen Häuser, die ‘Casas’ von Spanien und Frankreich, zusammen mit dieser mexikanischen Casa, eine Art internationale Einheit, einen Zusammenschluss einleiten. Es entsteht die FIT, die Ferderacion international por la Tauromaquia. Gegründet von ETDM (Bailleres), Simon Casas und Jose Cutino. Letzterer dürfte der kleinste Fisch im Haifischbecken sein und der einzige Spanier, denn Casas ist Franzose. Schließen sich diesem ‘Verein’ noch die Häuser Lozano, Matilla und Chopera an, braucht man sich über die Cartels keine Gedanken mehr zu machen, sie sind vorprogrammiert. Gut für die Toreros, die mit ihnen Verträge haben, wie unser Freund Roman, schlecht für die, welche nichts in der Hand haben, wie unser Freund Eloy Hilario. Aber warten wir ab, wie sich die Sache entwickelt, wer diese Welt kennt, kann das Spiel auch von heute auf morgen wieder abgeblasen werden. Schaue ich mir die Fotos von der Zusammenkunft an, sehe ich einen nicht besonders glücklichen Cutino und einen nachdenklichen Morante... (Fotos Aplausos.com javier arroyo) Es wurde viel geredet bei dieser Präsentation , nur über eines wurde nicht geredet - Über den Protagonisten der Fiesta brava : Der TORO! (foto Prieto de Cal) Bei dem Novillero Jose Garrido hat es einen Wechsel im Management gegeben. Wurde er bisher von Antonio Ferrera und dem ehemalig aktiven Matador El Tato gemanagt, hat Ferrera seinen Part als Apoderado nun aufgegeben. Warum dies? Nun, Garrido ist der Traum eines jeden Apoderados. Als ich ihn, damals noch Novillero sin Picador zum ersten Mal sah, bekam ich Gänsehaut. Nicht nur gut aussehend, sondern Toreo mit Herz, Nerven und Köpfchen, gepaart mit Ausstrahlung, Kapazität und natürlicher Eleganz. Boca abierta, mit offenem Mund verfolgte ich seine Darbietung. Der erste Nachwuchtorero der mich in diesem Stadium der Ausbildung so begeistert hat wie zu ihren Anfangszeiten ein Joselito, ein Ponce und ein Morante. Von allen drei maestros habe ich Videos aus ihrer Anfangszeit gesehen, sie waren damals schon fast so gut, wie sie heute sind. Gar so gut würde ich Garrido nicht nennen, aber anderen Novilleros seiner Generation weit voraus. Rohdiamant. Für ihn ein Glücksfall, das außer mir noch zwei Toreros sein Talent erkannten und förderten. Was kann einem Jungen besseres passieren, als von gleich zwei Figuras gefördert zu werden? Für El Tato ist es eine Investition für die Zukunft. Für Ferrera hat sich das Blatt gewendet. Garrido wird in diesem Jahr die Alternativa nehmen. Und dann ist er eine Konkurrenz für den Maestro. man stelle sich vor, beide im gleichen Cartel und der Jungspunt triumphiert über seinen Meister. Einmal darf das passieren, aber Garrido ist gut, beliebt, und könnte dies mehrfach schaffen. und das kann sich kein Torero erlauben. Das ist ein Grund, warum sich viele Figuras mit dem ein, oder anderen Nachwuchs nur selten messen. und so ist es für beide am Besten ihre Karrieren getrennt fort zu setzen. natürlich wird es bestimmt bei einem freundschaftlichen Verhältnis bleiben, aber mit Eintritt ins Lager der ‘Erwachsenen’ , der Matadores de Toros, hört der Spass auf. Die Luft auf den Gipfeln ist dünn und die Winde wehen heftig. Die Monate in denen in Spanien keine Corridas, Stierkämpfe statt finden, müssen von den Menschen, die in diesem Metier beschäftigt sind, genutzt werden. Novilleros, Matadores und Banderilleros, halten sich fit, trainieren im Campo. Was aber macht der Mann, der von allen Protagonisten der Fiesta brava, scheinbar am wenigsten geschätzt wird? Ein Mensch der selten in den Reportagen Erwähnung findet, der öfter als jeder andere Mitstreiter der Corrida, beschimpft und vom Publikum ausgepfiffen wird. Der Mann, welcher, im Gegenzug von den Züchtern hoch geschätzt wird und ohne dessen Wirken, so mancher Torero mit seinen Toros kein so ansprechendes Schauspiel bieten kann. Der Picador, geliebt und gehasst, gehört bei den führenden Stierkämpfern fest zur Cuadrilla. Was macht er im Winter, wie bereitet er sich auf die Saison vor? Anders als bei den Toreros, liegt sein Schwerpunkt in diesen Monaten nicht im Fitnesstraining, auch wenn er sich durch Laufen oder anderen Sport in Form hält. Er hat mitunter einen kleinen Stall, züchtet und bildet Pferde in seinem Metier aus. Diese Pferde, meist Kaltblüter verschiedener Rassen, werden dann an andere Picadores ausgeliehen oder an Ganaderias verkauft. Diese Ausbildung ist natürlich nicht so langwierig und umfangreich, wie die eines Reitpferdes. Aber die gut 600 kg schweren Rösser müssen andere Dinge lernen. Neben dem Beherrschen der drei Grundgangarten, Schritt, Trab und Galopp, müssen sie sich mit Leichtigkeit auch rückwärts richten lassen. In der Plaza reiten die Picadores im Schritt oder leichten Trab bis zu der Stelle hinter dem äußersten weißen Ring. Dort erwarten sie den Stier. Kommt dieser nicht aus eigenem Antrieb, reitet der Picador ein paar Schritte Vor und Rückwärts, wendet eventuell, bis der Toro angreift. Nun muss das Pferd nicht nur die Wucht dieses Aufpralls aushalten und abfangen, sondern soll sich auch dem Druck des Stieres entgegen stemmen. Dies muss es erst einmal gelernt haben, denn ein Pferd ist schließlich ein Fluchttier. Sich dann, ohne panisch zu reagieren vom Toro herum schieben zu lassen, muss auch geübt werden. Die Kaltblutrassen eignen sich wegen ihres ruhigen Gemütes gut für diese Arbeit. Auch müssen sie lernen, sich das Prozedere des ‘Ankleidens’ gefallen zu lassen. Es geht ja nicht nur um das Anlegen von Sattel und Zaumzeug. Man stopft ihm Watte oder Zeitungspapier in die Ohren. Dies wird übrigens auch mit Trabrennpferden gemacht, aber die Pferde mögen dies nicht besonders. Auch das Anlegen des Petos, der dicken Schutzdecke, welches neben dem Gewicht , ca. 35 kg, unangenehm sein dürfte, muss geübt werden. Auf der Kruppe, unter dem Bauch und an den Beinen, einige Petos haben sogar ein Halsteil, all diese Dinge gefallen nicht jedem Pferd. Es muss auch an die Gerüche, die Nähe zu den Stieren gewöhnt werden. In den Corridas kann man sehen, das sie über dem einen Auge eine Binde tragen, damit sie den heran stürmenden Stier nicht sehen, sie müssen auf ihren Reiter und dessen Helfer vertrauen. Gelegentlich kommt es vor, das der Stier das Pferd bei seinem Angriff von den Beinen holt und massiv attackiert. Auch dies muss das Pferd über sich ergehen lassen. Das Aufrichten nach so einem Zusammenstoß ist mit dem Gewicht und der Unbequemlichkeit des Petos ein Kraftakt. Gott sei Dank ist es, dank des Petos, weniger schlimm, als es für uns Zuschauer aussieht. Ich habe mich selbst überzeugen können, das nach so einem Angriff, das Pferd keinen Kratzer abbekam. Wäre es anders, würde man das Pferd kaum mehr in die Nähe eines Stieres bekommen und gegen die Gegenwehr eines schweren Kaltblutes ist der Reiter, der Picador, machtlos. Es wird behauptet, das man den Tieren Beruhigungsmittel verabreicht. Dies ist nicht angebracht. Pferde können auf diese mittel mitunter contraproduktiv und unkontrolliert reagieren. Eine gute Ausbildung macht ohnehin jegliche Hilfsmittel wett. Einige Picadores bilden die Pferde für die Kollegen aus, andere unterhalten einen ganzen Stall. Dies ist der Fall in Sevilla. Dort unterhält man einen Stall mit ‘Caballos de picar’. Im Fall der kleinen Plazas, werden Pferde für die Picadores, welche fest bei einem Torero angestellt sind, ausgeliehen. So oder so, hat ein Picador im Winter genug damit zu tun, die Pferde zu pflegen und zu bewegen, denn dies brauchen diese, genauso wie ein Turnierpferd. Am Wochenende wurde in verschiedenen Plazas in Südamerika das orange Tuch gezückt. Dieses, wie der Aficionado weiß, bestätigt die Begnadigung eines tapferen Stieres. Als Indulto kehr dieser dann in seine Zuchtstätte zurück, wo er als Deckstier für Nachwuchs sorgt. Letztes Wochenende gelang es Alejandro Talavante einen Toro zu indultieren, dieses mal waren gleich zwei spanische Figuras in diesem Sinne erfolgreich. El Juli mit FLAMENCO und Ivan Fandino mit FLOREADO. So sehr ich mich für die Stiere freue und ebenso für Fandino und El Juli, so habe ich doch meine Zweifel, ob diese Tiere wirklich diese Ehrung verdienen. Ich glaube nicht, aus spanischer Sicht, das man Flamenco und Floreado hier begnadigt hätte. In wie weit es in den fernen Ländern mit rechten Dingen zugeht, kann ich auch nicht beurteilen, Südamerika ‘tickt’ anders... Es macht mich stutzig, das in den meisten Fällen, wo Orejas oder gar Indultos gewährt werden, es dort stets die ‘Sobreros de regalo’ sind, welche den Toreros zum Erfolg verhelfen. Ein anderes Kriterium, was mich zweifeln lässt ist der Stier. Viele Ganaderias auf dem Kontinent stammen von den Saltillos und Santa Colomas ab, Toros, denen in Spanien kaum eine ‘Figura’ gegenüber tritt. Durch unterschiedliche Aufzucht und Lebensbedingungen sind die südamerikanischen Stiere in meinen Augen recht klein und auch ihre Waffen, die Hörner sind verhältnismäßig klein und kurz und nach innen gebogen. Beim ersten Betrachten dachte ich an Novillos, Jungstiere für ein Festejo. Toro und Indulto kann ich mit diesen Tieren nicht in Verbindung bringen. Flamenco, reicht dem kleinen El Juli nicht mal bis zur Hüfte. Stelle ich mir einen großgewachsenen Manzanares mit ihm vor, wird der Größenunterschied noch augenfälliger. Und auch das Gewicht dieser Indultos ist vergleichsweise gering, keiner wiegt 500 kg. Was ein Toro mitbringen sollte, wenn er nach erfolgreicher ‘Schlacht’als Deckstier verwendet werden soll, setzt sich aus verschiedenen Punkten zusammen. Fundamental, zumindest hier in Spanien für den Großteil der Ganaderos, ist das Tercio de Varas, die Probe mit dem Picador. In den Ganaderias werden die jungen Tiere auch so geprüft. Für mich sollte der Stier, von der Mitte des Ruedos, unter leichter Mithilfe der Capa, zwei , drei Schwünge sollten genügen, frisch auf das Pferd losgaloppieren. Beim Angriff sollte der Toro den Kopf senken und das Pferd durch Einsatz seiner Kraft bewegen, den Schmerz durch die Puja, die kleine Lanzenspitze, ignorierend. Er sollte weder mit dem Kopf nach oben stoßen, noch sich nur an das Pferd ‘anlehnen. Zwei Attacken sollte er mindestens ehrlich und kraftvoll ausführen. Dies sieht man heute auch in Spanien immer seltener, da die zum Teil ‘modisch’ gezüchteten Tiere dies nicht verkraften. Ist ein Toro nicht ‘bravo’ in den Varas, ist für mich und für viele Züchter und Aficionadas der Gedanke an ein Indulto abwegig. Des Weiteren sollte er in Tercio de Banderillas und auch in dem mit der Muleta beständig angreifen, galoppieren und keine Schwäche zeigen. Natürlich kann ein erfahrener Torero, durch gewähren von Distanz und Ruhepausen, den Eindruck erwecken, das dieses Tier bis zum Ende mitmacht, weil es bravo ist. Ein weiteres Kriterium für den Indulto sollte die Art und Weise des Angriffs sein. Den Kopf ehrlich in die Tücher senken, ohne Hakeleien, nicht inne haltend, sich ganz der Aufgabe hingebend. Und das ganze mit geschlossenem Maul und nicht japsend mit heraushängender Zunge. Zwanzig, dreißig und mehr Pases mit der Muleta sollte er aushalten. Schaut man sich nun die Realität an, fallen zwei Drittel der Indultos durch die Prüfung. Was dies für die Zucht bedeutet, kann man sich ausmalen. Ein Stier, der diese Aufgabe nicht mit Bravour gemeistert hat, kann wohl kaum ein besseres Produkt hervorbringen. Manchmal habe ich den Eindruck bei den Indultos, besonders in Südamerika, oder wenn es um Figuras mit ‘ihren’ Lieblingsganaderias, geht, das sie gekauft sind. Dies ist eine böse Anschuldigung. Aber mit offenen Augen betrachtet, ist es schon seltsam, das mit dem ‘Sobrero de Regalo’, dem Toro, den der Torero dem Publikum schenkt, den er bezahlt, das nach zwei ‘Silencios’, plötzlich Glanz und Gloria aus dem Toril stürmt. Und natürlich darf man die Publicity nicht vergessen. ein Indulto macht sich immer gut auf dem Konto eines Toreros oder einer Zuchstätte... Hier das Video von dem Indulto El Julis, von Mundotoro.com : http://www.mundotoro.com/noticia/centerflamenco-de-regalo-center/112832 Weniger Glück hatte ‘El Conde’ in Mexiko, der von dieser Reise mit einer Cornada zurückkehrt, auch hier gibt’s ein Video, von Aplausos.es : http://www.aplausos.es/noticia/26875/Noticias/El-Conde-una-paliza.html http://www.mundotoro.com/auxiliar/galerias2015/cogida-conde-mexico/ Angesichts der nun kommenden Saison ist man natürlich sehr gespannt auf die Cartels und in welcher Form die Toreros überwintert haben. Einige haben ohne Pause auch die Saison in Südamerika mitgenommen, andere haben sich auf ihre Fincas zurück gezogen,( sich einen Bart wachsen lassen,) beziehungsweise bei den befreundeten Züchtern die Nähe zu den Protagonisten der Feria gesucht, den Stieren. Was erwartet uns Aficionados in den ersten Monaten des Jahres, seitens der Toros? Was für ein Tier kommt aus der Puerta de chiqueros, dem Toril? Aus Zeitungen kennt man den schön glänzenden Stier, gut bemuskelt, der frisch aus dieser Tür in die Plaza stürmt. Da ich in den letzten Jahren oft Gelegenheit hatte, die Tiere in ihrer Entwicklung von Januar bis Mai zu beobachten, konnte ich Unterschiede feststellen. Die Unterschiede liegen in der Region der Aufzucht und sind auch ein wenig rassetypisch. Ein Tier aus dem kalten Norden, hat zum Jahresbeginn noch sein volles Winterfell. Durch das Fehlen lästiger Parasiten im kalten Winter haben sie meist ein glänzendes Fell . Ihre Kollegen, im Süden befinden sich spätestens im Februar im Fellwechsel und die ersten Parasiten machen sich auch breit. Sie sehen etwas struppig aus. Ein anderer Faktor im Erscheinungsbild der Toros, ist die Ernährung, die auch von der Region der Aufzucht abhängt. Im Norden müssen sich die Tiere, auch bei Zufütterung bewegen, was den Muskeln zu gute kommt. Im Süden wächst ab Februar das erste, äußerst nahrhafte Grün. Diese Tiere bewegen sich weniger und nehmen, je nach Rasse, schneller zu. Natürlich werden die Tieres, welche für die Novilladas und Corridas vorgesehen sind vom Ganadero besonders zugefüttert und auch jeden Tag bewegt. (Dies machen nicht alle Züchter, manche halten dies für unnötig.) Der Toro, welcher zu Beginn der Saison zu sehen ist, ist auch ‘mental’ ein anderer. Wer sich mühsam durch den Winter kämpft, ist auch hormonal nicht auf der Höhe. Erst mit dem Frühling kommt das ‘Macho-Gen’ so richtig zur Geltung, entsprechend verhalten sich die Tiere bei Ausklingen des Winters anders. Je nach Rasse sind sie in der Kälte ‘kitzeliger’, aufmerksamer, als in der Hitze des Sommers. Die Toreros, die Gelegenheit haben, in den Wintermonaten in Ganaderias Kontakt zu den Stieren zu halten und mit ihnen zu trainieren, sind hier im Vorteil. Sie sind besser eingestellt, als wir Aficionados, auf das was „Um fünf Uhr Nachmittags“ aus dem Toril kommt. und noch etwas ist interessant. Ich schreibe hier ‘je nach Rasse’, damit ist die Blutlinie, die Encaste gemeint, welche, jede für sich, ein anderes Verhalten an den Tag legt, je nach Aufzucht und Jahreszeit... Am 22 März beginnt die Saison in Frankreich. Schlauer als die Spanier, sind zumindest die Daten schon mal klar. Viele Cartels sind noch offen, zumindest was die Toreros betrifft. Dieses System finde ich gut. Da ich hier viele Leser habe, für die es einfacher ist nach Frankreich zu reisen, hier der ganze Kalender: Samadet - 22 de marzo. Novillada Philippe Cuillé. Arles - Feria de Pascua. Del 3 al 6 de abril. Mugron - 6 de abril. Novillada de Baltasar Ibán. Vergeze - 19 de abril. Corrida de Prieto de la Cal. Garlin - 19 de abril. Novillada de Pedraza de Yeltes. Saint Martin de Crau - 25 y 26 de abril. Una corrida del Conde de la Maza, que se presenta en esta plaza y una corrida de seis ganaderías: Blohorn, Concha y Sierra, Cura de Valverde, Gallon, François André y Alain Tardieu. Aire sur l'Adour - 1 de mayo. Novillada concurso. Saint Sever - 14 de mayo. Corrida de toros mixta. Alés - 16 y 17 de mayo. Corrida de Cura de Valverde y El Pilar. Nimes - Feria de Pentecostés. Del 21 al 25 de mayo. Vic-Fezensac - Feria de Pentecostés. Del 23 al 25 mayo. Boujan-sur-Libron - Feria de Novilladas. Del 5 al 7 de junio. Istres - Feria. Cuatro corridas del 19 al 21 junio. Aire sur l´Adour - 21 de junio. Eauze - 5 de julio. Corrida de Valdefresno. Ceret - Feria - 11 y 12 de julio. Saint Vincent de Tyrosse - 19 de julio. Corridas de toros. Mont de Marsan - Feria del 22 al 26 de julio. Orthez - 26 de julio. Una corrida de toros y una novillada de Valdellán. Bayona - 1 y 2 de agosto. Corridas de toros. Parentis - 8 y 9 de agosto. Novilladas. Dax - Feria de Agosto. Del 12 al 16 agosto. Beziers - Feria. Del 13 al 16 agosto. Bayona - 15 de agosto. Corrida de toros. Bayona - Feria del Atlántico. Los días 5 y 6 de septiembre. Arles - Feria del Arroz. Del 11 al 13 de septiembre. Dax - Feria Toros y Salsa. Del 11 al 13 de septiembre. Nimes - Feria de la Vendimia. Del 17 al 20 de septiembre. El Soro ist ein Tausendsassa. Wenige Stunden nach der Trennung von seinen bisherigen Apoderado, hat er schon einen Neuen. Julio Perez ‘Vito’ , soll’s nun richten. Nach den Kassenerfolgen der beiden ersten Auftritte, nach Jahren der Abstinenz, in Xativa und Foios will er nach Valencia. Letztes Jahr hatte man ihn dort abgewiesen, mit der Begründung, das man das Risiko nicht eingehen wolle, mit einem Torero, mit erheblicher Mobilitätseinschränkung. Zugegebener Maßen, die Toros des El Soro, waren keine Victorinos, keine Miuras, aber Hörner hatten sie auch. Ich wünsche diesem Mann eine Saison, die ihm im Herbst nach Valencia bringt. Zu den Fallas möchte ich ihn noch nicht sehen, denn in meinen Augen bedarf es, für Valencia und die dortigen Toros, eine Saison der Vorbereitung um auf dieser ‘Altura’, auf der Höhe zu sein. Nach so langer Auszeit, mit seiner, noch eingeschränkten Bewegungs.-und Reaktionsfähigkeit , sähe ich es einfach lieber, wenn er sich Zeit nimmt und dann triumphiert. Zu guter letzt noch ein Video vom Festejo in Manizales. Indulto für Alejandro Talavante, zwei Orejas für El Juli... Video von Aplausos.es: http://www.aplausos.es/noticia/26840/Noticias/El-Juli-y-Talavante-brillan-en-la-noche-de-Manizales.html In einem kleinen französischen Dorf wurde der Stier verboten. 150 Jahre lang, wurde durch die Strassen des Ortes ein Stier ‘geführt’. An dem Horn ein kräftiges Seil, so wird er in Zaum gehalten. Die Dorfjugend rennt vor oder hinter ihm her, aber fügt ihm keinen Schaden zu. Nein, ich bin kein Freund von Correr bous und solchen Stierspielen. Aber auch sie gehören zur Kultur taurino. Was sich seit 150 Jahren in Eyragues abspielt, ist recht harmlos, verglichen mit dem Toro de la Vega. So erschließt sich mir nicht der Sinn dieses Verbotes. Zudem es sich hier um Frankreich handelt, wo die Corridas und Aficionados gesetzlich geschützt sind. Nein, ich bin kein Freund von Stierspielen. Ich finde Stierläufe, wie in Pamplona zu San Fermin, sind noch akzeptabel, alles andere ist entwürdigend, für einen Toro bravo. Allerdings muss ich der anderen Seite der Medaille auch ins Auge sehen. Viele Ganaderias halten sich grade mit der Belieferung der Correr bous über Wasser. Von zwei, drei Corridas oder Novilladas kann keine Ganaderia überleben. Bleiben wir bei den Stierzüchtern. Am 17. Januar findet in einer ‘Plaza portatil’, einer aufgestellten Plaza, in Puebla del Rio eine Novillada statt. Beim Namen dieses Ortes klingelt es einem natürlich in den Ohren, es ist der Wohnort Morante de la Puebla’s. Diesmal kommt die Jugend zum Zug, mit Novillos des Züchters Morante de la Puebla. Schon immer hatten die Toreros züchterische Ambitionen. Wer es sich leisten konnte wechselte nach der Karriere im heißen Sand der Arena, in das vermeidlich, bequemere Lager des Ganaderos. Aber selten mit dem Erfolg, den Ganaderias brauchen, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Antonio Ordenez, der große Maestro de Ronda, hat schöne Stiere gezüchtet, sie gelangten bis in die ersten Plazas, waren aber bei den Toreros und Aficionados wenig beliebt, zu schwächlich. Erfolgreich ist die Zucht des Maestros Cesar Rincon, in Südamerika, Espirito Santo und LasVentas. Im letzten Jahr fiel mir die Ganaderia El Tajo y La Reina positiv auf, und ihr Besitzer ist Jose Miguel Arroyo, ‘Joselito’. Neben Alejandro Talavante ließ sich im letzten Jahr auch Morante als Züchter eintragen. Ich bin sehr gespannt, was ein Mensch wie Morante an Toros hervorbringt. Züchten ist eine Philosophie, eine Passion und erfordert besondere Kenntnisse. Es ist nicht damit getan einer schönen Kuh einen schönen Stier zu zuführen. Tiere vererben nicht nur ihr Aussehen sondern auch ihre Defekte. Und schon in der Aufzucht scheiden sich die Geister. Eine ängstliche Mutterkuh, wird kaum einen mutigen Sohn aufziehen, es sei denn, der Vater hat mehr ‘mutige’ Gene vererbt. Dann wird , nach Trennung von der Mutter, sein Verhalten in der Herde der Jungstiere entsprechend ändern. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Ob dieser Matador auch ein guter Züchter ist, wird sich zeigen. Ich bin gespannt, auf Morantes Novillos, am 17. Januar in Puebla del Rio. (Auf dem Foto sehen wir einen etwas ‘zugewachsenen’ Morante. Viele Toreros lassen sich außerhalb der Saison einen Bart wachsen) In Südamerika, in Manizales hinterließen die spanischen Toreros, Diego Ventura, zu Pferde und El Cid einen guten Eindruck vor fast voll besetzter Kulisse. Ventura öffnete die Puerta grande, während El Cid, trotz bester Faena mit seinem zweiten Toro keine Trophäe bekam. Der Abschluß, die Estocada, gelang nicht und so musste er sich mit Ovation zufrieden geben. (Ventura: Ovation und zwei Orejas. Paco Perlaza, Palmas und Oreja, El Cid Oreja und Ovation.) Hier das Video von Mundotoro.com: http://www.mundotoro.com/noticia/centerventura-conmociona-manizales-center/112776 In den Feiertagen, in Spanien zahlreich, gönnte ich mir das ein oder andere Video. Unter anderem Eines aus dem Jahr 1965. In dem Video hießen die Figuras Antonio Ordonez, Paco Camino Diego Puerta, welche sich in Madrid Ganaderias stellten, die es auch heute noch noch gibt. Zum einen waren da die ‘Pablo Romero’s’ , zum anderem die Murube’s von Don Fermin Bohorguez. Die Faenas zu dieser Zeit waren wesentlich weniger harmonisch anzusehen, wie es heute der Fall ist. Und die Toros waren weniger kooperativ. Allerdings verwendeten die Maestros mehr Zeit darauf, den Stier wieder und wieder aufzufordern, bis am Ende doch noch eine ästhetische Faena entstand. Die Stiere benahmen sich anders. Weder mit den Romeros noch mit den Murubes waren durchgehende Muletazos möglich, ganz anders als heute, wo diese dem Tuch folgen wie ein brav erzogener Hund. Die Romeros sind heute unter dem Namen ‘Partido de Resina’bekannt. Wunderschöne graue Toros, gut bewaffnet, angriffslustig aber launisch. Die Muubes sieht man heute fast nur noch beim Rejoneo. Schon 1965 hatten sie etwas, was man im Rejoneo zu schätzen weiß, eine rythmischische Galoppade. Die großen Toreros vergangener Zeiten haben den heutigen Toreros ein reiches Erbe hinterlassen, was Varietät und kunstvolle Ausführung der Suertes betrifft. Dank der heutigen Technologie kann sich der Nachwuchs die historischen Faenas im Internet abrufen, ansehen und daraus lernen. Auch wir Aficionados können davon profitieren. Im folgenden Link von ‘Vimeo’ gibt es über eine Stunde, Arbeiten der verschiedenen Maestros der Vergangenheit, sozusagen auf dem (Silber)Tablet(t) serviert... http://vimeo.com/114863045 Wer in diesem Jahr plant, zu den verschiedenen Ferias anzureisen , bekommt hier schon ein mal einen Überblick , was die Ganaderias betrifft. Bei der ‘Recherche’ fand ich übrigens eine so genannte Lista negra - eine schwarze Liste. Da wurden die Ganaderias aufgeführt, welche das angestammte madridter Publikum nicht sehen will: EL CORTIJILLO / LOZANO HERMANOS ,LA PALMOSILLA ,JANDILLA / VEGAHERMOSA , LA GUADAMILLA , JUAN PEDRO DOMECQ , JULIO DE LA PUERTA , NÚÑEZ DEL CUVILLO ,ANTONIO BAÑUELOS , VICTORIANO DEL RÍO. ODAS LAS FERIAS CON GANADERIAS CONFIRMADAS EN 2015 PLAZA Valdemorillo : Albarreal (Novillada), Domínguez Camacho y Cebada Gago Olivenza : Domingo Hernández, El Freixo (Novillada) y Talavante (Novillada). Falta una corrida de toros Arles (Pascua) : Domingo Hernández, Montalvo, Dos Hermanas, Baltasar Ibán, Rehuelga (Novillada) y Murube (Rejones) Madrid : Alcurrucén (2), Adolfo Martín (2), Juan Pedro Domecq, Parladé, Victoriano del Río (2), Valdefresno (2), El Puerto de San Lorenzo (2), Samuel Flores, Murteira Grave, Pedraza de Yeltes, Jandilla, El Pilar, Antonio Bañuelos, Fuente Ymbro, José Luis Pereda, Martín Lorca, El Cortijillo, El Montecillo, Victorino Martín, Miura, Palha, Cuadri, Partido de Resina, Baltasar Ibán, Núñez del Cuvillo, El Ventorrillo, Montealto, Lagunajanda, Las Ramblas, Conde de la Corte y Saltillo Vic Fezensac : Cebada Gago, Valdellán, José Escolar y Dolores Aguirre Pamplona : José Escolar, El Tajo y La Reina, Conde de la Maza, Victoriano del Río, Miura, Jandilla, Fuente Ymbro, Garcigrande, Carmen Lorenzo (Rejones) y El Parralejo (Novillada) Ceret : Adolfo Martín, Dolores Aguirre y Juan Luis Fraile Dax : Antonio Bañuelos, Montalvo, Domingo Hernández, Jandilla, Cuadri, Pedraza de Yeltes, José Escolar, El Parralejo (Novillada) y Hermanos Sampedro (Rejones) Azpeitia : Pedraza de Yeltes, Cuadri y Ana Romero Cuenca : El Tajo y La Reina, Daniel Ruiz, José Vázquez, Torreherberos y Benítez Cubero (Rejones) Alès : El Pilar y Valverde Saint Martin de Crau : Conde de la Maza y Corrida Concurso (Valverde, Concha y Sierra, François André, Blohorn, Tardieu y Gallon) Aire Sur L#Ador: Juan Luis Fraile y Novillada Concurso (José Escolar, Valdellán, Raso de Portillo, Pablo Mayoral, Flor de Jara y Coquilla de Sánchez Arjona) Orthez ; Valdellán (Corrida de toros y Novillada) Samamet : Philipe Cuillé Parentis en Born: Monteviejo (Novillada), Los Maños (Novillada) y Castillejo de Huebra (Novillada) Verguèze : Prieto de la Cal Mugrón : Baltasar Ibán (Novillada) Sevilla : Für die Feria von Sevilla hat man auch schon etwas geplant... Domingo de Resurreción Toros de Parladé und für den letzten Tag der Feria, Sonntag, die Ganaderia Miura (Davila Miura und Escribano). El Pilar, García Jiménez, Matilla. Montalvo Fuente Ymbro, Juan Pedro Domecq, Victoriano, Garcigrande, Victorino (Ferrera und El Cid) y Torrestrella (Padilla und El Fandi), so heißen die bisher gebuchten Ganaderias. Die Novillada: El Parralejo, mit Ginés Marín, José Ruiz und Pablo Aguado, den wir aus Sanlucar kennen. Als Alternativas geplant sind die für Lama de Gongora und Borja Jimenez. Maestro Ponce, wird ebenso wenig fehlen wie Daniel Luque, Pepe Moral, Adame, Fandiño, Castella, Nazaré, Esaú Fernandez. Als frisch gebackener Matador de Toros wird Jose Garrido, nach seiner Alternativa in Olivenza nach Sevilla kommen. Mit Sicherheit gebucht ist Fran Rivera, „Paquirri“, 20. Jubiläum der Alternativa (23. April) Noch sind die Cartels nicht geschrieben nicht komplett und vieles noch offen, aber so hat man wenigstens einen kleinen Überblick. Und da wir grade bei den Plänen für die Saison sind. Im März plane ich einen längeren Aufenthalt in Sanlucar de Barrameda (Provinz Cadiz), Andalucia. Wie jedes Jahr folge ich dort den Spuren der Toros und Toreros. Wer Interesse hat, sich mir in dieser Zeit anzuschließen, melde sich bitte per E-Mail ([email protected]). Zusammen könnte man, nicht nur das tägliche Training der toreros beobachten, sondern auch Ganaderias und Museen in der Umgebung besuchen. Auch wären praktische Unterrichtsstunden in einer Escuela taurina möglich. Wer also Zeit und Lust hat, bitte melden! Das neue Jahr hat kaum begonnen und schon kocht die Gerüchteküche auf höchstem Niveau. Angeblich soll Jose Tomas es ins Auge gefasst haben, am 22. Februar in La Monumental de Mexico aufzutreten. Angeblich soll es ein Mano a mano geben zwischen Joselito Adame und dem Maestro... Angeblich gab es Gespräche mit seinem neuen mexikanischen Apoderado, Jorge Avila, der auch die Plazas von San Luis Potosi und Cancun als Empresario leitet. Was an den unbestätigten Gerüchten dran ist, kann man nicht sagen. Schon in in den letzten zwei Jahren gab es Gerüchte, u. a. über eine Corrida mit JT in Aguascalientes, die sich letztendlich nicht bestätigten. Ob der Maestro de Galapagar in Südamerika auftritt ist mir persönlich egal, aber es wäre wünschenswert, wenn er die Tauromaquia in seinem Land, Spanien, mehr unterstützen würde. Eine Tournee durch die spanischen Plazas ist in meinen Augen überfällig. San Sebastian, Cordoba, El Puerto, um nur einige der großen Plazas zu nennen, könnten ein „No hay entradas“, ein „Lleno“ brauchen, um wieder im Focus des Interesses zu stehen. Ein Journalist der taurino Szene schrieb dieser Tage über das Fehlen eines ‘Messias’, wie zu früheren Zeiten ein Belmonte oder eines El Cordobes. Ich sehe in JT keinen Messias, aber er scheint einer der wenigen zu sein, der zur Zeit jede Plaza füllen kann. Was natürlich an seinen spärlichen Auftritten liegt und nicht nur an seiner außergewöhnlichen Art des Toreo. Vor seinem beinahe tödlichen Unfall in Aguascalientes, waren auch seine Cartels nicht immer mit dem „No hay billetes“ gesegnet und nicht jeder Auftritt war mit Trophäen gekrönt. Wer aber füllt die Tendidos 2015? Morante ist nach JT das Zugpferd und auch die Wiederkehr eines Fran Rivera, „Paquirri“ wird Menschen in die Plazas locken. Fandinos Encierro in Las Ventas, zumal mit Ganaderias der ‘gefährlichen’ Encastes, Ende März , dürfte, nein sollte, die Plaza füllen. Ob wir in 2015 einen neuen Stern am Horizont sehen werden? Durch Gerüchte, und ohne genaueres Betrachten kann auch so mancher Torero ins Fettnäpfchen treten. In den 80ger Jahren traf dies Vicente Ruiz, „El Soro“( Foto links). Vor Beginn der Corrida, nach dem Paseillo, übergeben einige Toreros ihre schön bestickten Paradecapas an Personen, die ihnen am Herzen liegen, oder die sie damit ehren möchten. So geschah es auch diesmal. Der Banderillero El Soros, Manolo Montoliu, hatte Camilo Jose Cela in der Barrera im Sombra, im Schatten, erspäht und übergab diesem, mit begleitenden Worten, die Paradecapa. El Soro, nervös und fern des Geschehens, konnte die Person kaum erkennen und fragte seinen Banderillero: „ Dem, dem Du grade die Capote übergeben hast, ist Marical Lalanda (Bekannter Matador), stimmts?“ Der Banderillero entschloss sich, einen Scherz zu erlauben... „Ja, klar und Du musst ihm einen Toro widmen“. Der Torero hörte auf seinen Mann und begann den Brindis, seine Widmung mit den Worten : “Maestro, für alles, was Sie darstellen, Sie sind eine Referenz für uns alle und Dank für den Quite de mariposa...“, sprachs und begann mit der Faena. Am Ende der Corrida wurde El Soro seines Fehlers gewahr. Mit breitem Grinsen traf auch Camilo Jose Cela im Hotel ein, und bedankte sich fröhlich für diesen unerwarteten Brindis. El Soro erklärte das Missverständnis, welches sein Banderillero als Scherz produziert hatte. „Ich habe herzlich über diesen Scherz gelacht, und, als ich jung war, wollte ich Banderillero werden“, erwiderte der bekannte Schriftsteller. im folgenden Jahr bekam Camilo Jose Cela den Nobel-Preis der Literatur. Als El Soro dies hörte, soll er gesagt haben:“ Den Nobelpreis für Cela? Das gibt’s nicht, der Nobelpreis ist für Marcial Lalanda!“ (Foto oben: Marcial Lalanda hat den Quite de Mariposa 'erfunden', er wird auch heute gerne gezeigt) Im Leben der Protagonisten der Fiesta brava müssen und werden manchmal Entscheidungen getroffen, deren Folgen für die Zukunft nicht absehbar sind, beziehungsweise zukunftsweisend sind. Viele Novilleros werden am Anfang ihrer Karriere von der eigenen Familie gefördert, so weit diese es sich leisten kann. Jorge Exposito ist einer der jungen Talente, welche in der letzten Saison einen der bedeutendsten Wettbewerbe für sich entscheiden konnte, der beste Novillero der Feria von Algemesi. Gelenkt wurde seine Karriere von Rafael Valencia, der sich nun von Exposito getrennt hat. Begründet hat er diese Entscheidung damit, das er nicht so viel Zeit in die Karriere des jungen Mannes investieren könne, wie es nötig wäre... Er müsse sich nun um Geschäft und Familie kümmern. Wie sollen wir , als Laien, das verstehen? Was macht einen Novillero ‘Zeit raubend’? Morgens sollte er ein paar Kilometer laufen und dann ‘Toreo de salon’ praktizieren. Dort sollte man als Apoderado auftauchen und sich passiv oder praktisch einbringen. Der Vormittag ist rum. Nach dem Essen und einer Siesta geht es oft ins Fitnesscenter, oder wenn man Verbindungen hat ins Campo, auch hier ist der Tag schnell rum. (Foto Tentadero con Eloy Hilario) Ein angehender Torero sollte sich auch Corridas ansehen, im TV oder live, auch da sollte man, als Förderer schon mal anwesend sein. Ein Torero macht und kann nichts anders, als sich aufs torerieren zu konzentrieren. Der Manager regelt Post, Webside, soziale Netzwerke. Er rennt sich, wenn er nicht einer der ‘Großen’ ist, die Hacken ab, um seinen Schützling irgendwo unter zu bringen. Tentaderos, Festejos, Novilladas all dies zu erreichen ist ein Zeit raubendes Unterfangen. Und dann bezahlt man noch dafür... Seltenst wird ein junger Torero so einfach eingeladen, es sei denn, man hat Beziehungen oder das entsprechende Kleingeld. Für das sorgt auch der Apoderado. Exposito hatte in der letzten Saison einige Erfolge, neben Algemesi, aber insgesamt nur 15 Novilladas. Das ist recht wenig, gemessen an seinem Talent. Wenn Jorge Exposito nun einen anderen Apoderado findet und in den kommenden Jahren zu den führenden Toreros gehören sollte, wird sich sein ehemaliger Förderer gewiss ärgern, dieses Talent aufgegeben zu haben. Schauen wir wohin sein Weg in die Zukunft führt...(Foto J.Exposito) Eine andere Entscheidung traf vor Jahren ein Ganadero aus dem Raum Sevilla. Hatte sein Vater noch Stiere der Abstammung Santa Coloma gezüchtet, stellte sein Sohn, binnen eines Jahres, auf Jandilla um, Encaste Domecq. Was war der Grund für diese Entscheidung? Befreundet mit der Familie Domecq, müsste er den Unterschied bei den Tentaderos und auch beim Manövrieren der Rinder bemerkt haben. Er bekannte ehrlich, das sie „bequemer“ sind, die Domecqs. Wer, wie Unsereins, wenig von Ackerbau und Viehzucht weiß, kann sich darunter wenig vorstellen. In den Tentaderos, wo die jungen Rinder auf ihre Zuchttauglichkeit geprüft werden, verhalten sich die Santa Colomas meist nach den ersten Zusammenstößen mit dem Pferd anders, sie warten ab, rennen nicht mehr blind drauflos. Sie lernen schnell. Das macht sie unbequem, für den Torero und erleichtert die Zuchtauswahl für den Züchter wenig, es sei denn er ist ein Kenner, wie die „Don’s“, Eduardo Miura, Victorino Martin, Carlos Nunez oder Juan Pedro Domecq. Auch im Umgang sind die domecqschen Nachkommen einfacher zu managen. Sie sind weniger ‘Kitzelig’, als die Santa Colomas, die beim Überschreiten ihrer Sichheitsabstände, schnell mal auf Pferd , Mensch und Wagen losgehen, sie messen in Zentimetern. So lassen sich die Tiere, weniger angriffslustig, besser von einer Weide zur anderen treiben, beim Morgenlauf trainieren . Sie folgen den Regeln anstandsloser. Auch in den Tentaderos lassen sich die Unterschiede von Tier zu Tier leichter unterscheiden, entweder das Kalb greift an, oder eben nicht. Überraschungen, wie bei den Santa Colomas, erwartet man von den Jandillas der domecqschen Zucht weniger. Auch hier punktet der Bequemlichkeitsfaktor . Und auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle. An einem Morgen kann man mehr ‘gefügige’ Rinder umweiden, oder im Tentadero testen, als mit rebellischen Tieren. Ein anderer Faktor, der in der Sendung Tendido Cero in dieser Reportage nicht zur Sprache kam, dürfte einer der wichtigsten sein. Die Futter und Tierarztkosten. Ein Tier, egal ob Hund Pferd oder Rind, der ‘nervöseren’ Rasse, verbraucht mehr Energie, also auch mehr Futter. Ich schätze das ein Tier der domecqschen Zuchtlinie 10-20% weniger Futter braucht, um auf das gleiche Gewicht zu kommen. Auch verlaufen die Wachstumsschübe anders, junge Stiere wirken mit drei Jahren teilweise erwachsener, als ihre, meist grauen Artgenossen. So hat sich dieser sevillanische Züchter also auf eine leichter zu haltende Blutlinie verlegt, die obendrein der Mode entspricht. Nie war die Kunst des Stierkampfes so weit, wie sie heute ist, mit so viel Technik des Toreros und den maßgeschneiderten Stieren, die Technik und Kunst offenbart. Was mir fehlt, ist der Stier, der Toro bravo, der den Torero fordert... (Foto oben Toro de Santa Coloma, unten Jandilla) |
COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |