Ebenso hatte er sich zur hundertjährigen Teilnamejubiläum der Encaste Albaserrada den ‘Abono’ Albaserrada ausgedacht. Drei Ganaderias dieser Blutline, Jose Escolar, Adolfo Martin und Victorino Martin, zählen zu den ‘Duras’ und bei der Auslosung des Bombo, fiel ein Los auf die Kombination Roca Rey vs. Adolfo Martin.
Da Roca, in der Regel in Cartels der ‘Figuras’ (El Juli, Morante, Manzanares ect.) zu finden ist, hatte er in seinen über zwei Jahren seit der Alternativa, Toros der Ganaderias welche El Juli & Co vorziehen, in den lockenden Tüchern. Und scheinbar so den Erfolg und die Puerta grande gepachtet. So zumindest begannen einige Aficionadas dies zu sehen. Roca Rey und Adolfo Martin in Las Ventas - Eine Erfolgsgarantie für die Kassenhäuschen.
Aber nicht nur die Corrida mit Roca war bestens besucht, auch die zwei Coriidas an den Vortagen, füllten die Tendidos. Mit der Ganaderia Jose Escolar versuchten sich Fernando Robleno, ein Veteran mit den ‘Duras’, Gomez del Pilar, und der Neuling Angel Sanchez. Die Stiere sorgten für Aufsehen, man sah Tercios de Varas, Toros bravos, gut bewaffnet, gefährlich und nicht berechenbar. Die Trophäen hingen hoch an diesem Tarde, zu hoch. Jeder der drei Matadores gab sein Bestes, aber schön anzusehende Faenas waren ein Ding der Unmöglichkeit.
Octavio Chacon, einer der besten Lidiadores mit den ‘Duras’, Daniel Luque, den man früher eher mit den Modeganaderias gesehen hat und Emilio de Justo, der sich mit den Victorinos einen Namen gemacht hat. Auf ihn war ich besonders gespannt, hatte ich doch den ganzen Winter zugesehen, wie er mit seinem Banderillero Angel Gomez (El Pollo) trainierte.
Die ‘Grauen’ von Victorino standen den Escolares in nichts nach, was die Gefährlichkeit der Höner und die Undurchschaubarkeit anbetraf. Aber alle drei Toreros waren auf der Höhe, was ihre Lidia anbetraf.
Daniel Luque brachte sogar einige recht ansehbare Tandas mit der Muleta zustande. Man soll es nicht glauben, aber das ist schon viel, wenn man bedenkt das diese Tiere bei jedem Pase dazulernen.
Herausragend war Emilo de Justo mit seinem letzten Stier. Seinen Banderillero aus Sanlucar hätte es fast wieder erwischt, bei einenem Quite mit der Capote holte es ihn von den Beinen und schnell war der Stier dabei sich sein Opfer zu suchen. Schrecksekunden, ein Mal mehr, für alle Beteidigten. Einen schönen Quite, mit Veronicas und zwei Medias por la espalda, zeigte Emilio, seine Faena mit der Muleta hatte es in sich. Einer der wenigen Toreros, welche in der Lage sind, sich vor den Hörnern eines Victorinos zu entfalten und die Kunst des Toreo zu zeigen. Ein Oreja in Großbuchstaben, sein Lohn.
Manuel Escribano, der die Menschen mit seinem Tercio de Banderillas von den Sitzen reißt, Roman der Sunnyboy mit seiner oft unortodoxen Art des Toreo und der neue Superstar der Toreros, Andres Roca Rey standen in diesem Cartel. Die Roca -Gegner heizten schon vorher die Stimmung an, man traute unserem ‘Roca-Bubi’ nicht zu, mit den Adolfos einen Pase zu machen.
Die ersten drei Toros verhießen nichts gutes. Gefährlich, abwartend ließen sie sich nicht unbedingt zur Mitarbeit bewegen. Der vierte Toro stellte Manuel Escribano auf die Probe, risikoreiches Tercio de Banderillas, besonders das Paar al Quiebro, wo der Toro ihn fast an die Bande genagelt hätte.
Bei einem Pase fand der Victorino sein Opfer, mit einer 25cm Cornada, das Horn durchbohrte den Oberschenkel, wurde er eilens in die Enfermeria gebracht. Roman musste den Stier für Escribano töten.
Roman sorgte für Heiterkeit vor dem Bildschirm und in den Tendidos. Dem König Juan Carlos widmete er, wie alle, einen Stier, mit den Worten:“ Für Sie und genießen sie Ihren Ruhestand“. Der Ehemalige Regent hatte am Vortag bekanntgegeben, das er nun keinne öffentlichen Akten mehr beiwohnen will. Ich glaube er ist lieber die ganze Feria im Tendido, Stierkampf gucken, mit seinen Freunden.
Den zweiten Toro widmete er einem spanischen Minister der Sozialisten, der mit Victorino Martin im Callejon war. Allem zum Trotz, denn diese Partei ist nicht unbedingt für ihre Liebe zu den Toros bekannt. Klasse Aktion, so hat alle Welt gesehen, das auch die ‘Sozis’ zur Corrida gehen, nicht nur Alte und rechts Radikale. Mit seinem zweiten Toro verstand sich Roman ausgezeichnet, das Zusehen machte Freude, da kam Spannung und Emotion auf. Gute Estocada und ein Oreja der Lohn der Mühe, verdient. Wir freuen uns für unseren Freund aus Valencia.
Das letzte Ass im Ärmel hatte Roca Rey.
Viele hatten vermutet, das er die Rückgabe des 6. Adolfos fordern würde, aber der Stier ließ sich so gut an, das schon nach den ersten Kontakten zu sehen war, das der Junge auch mit diesem ‘Dura’ zurechtkam. Und nicht nur das.
Man vergaß fast, das es sich um einen der ‘Grauen’, handelte, so gut lief alles. Faena für zwei Trophäen. Leider verhinderte nicht nur ein Pinchazo, sondern auch der unleidliche Präsidentden Empfang der Prämie.
Der Rücktritt dieses Präsidenten wird seit Beginn der Feria von den Aficionados gefordert, besonders die gefürchteten Tendidos sind aufgebracht, man hatte Spruchbänder mitgebracht mit der Aufschrift ‘Fuera del Palco’ Raus aus der Präsidentenloge. Kein Oreja für den Superstar unter den Toreros, aber mit der Faena hat er allen den Wind aus den Segeln genommen. Nach dem Moto ‘Yes we can’, hat der Condor aus den Anden wohl endgültig gezeigt, wer die Maxima Figura dieser Saison ist.