Aber seit zwei Jahren macht ein junger Torero diesem seinen Platz streitig. Beständig und mit Erfolg. Andres Roca Rey, der Condor de los Andes, aus Peru. Keine Feria ohne unseren ‘Roca-Bubi’, kaum eine Puerta grande, die er nicht öffnet. Er ist nicht nur technisch, sondern auch ästetisch auf höchstem Niveau. Näher am Toro als jeder Andere, ist er auf dem Weg zu einem Fenomen zu werden, wie weiland der große Manuel Benitez, „El Cordobes“.
Diesem hatte am Vortag El Juli in Sevilla einen Stier gewidmet. Hatte die Puerta de Pincipe geöffnet, dank des Gastgeschenkes des Präsidenten.
Leben kam in die Tendidos als Roca Rey die Bühne betrat. Die erste Trophäe verschenkte Roca Rey mit dem Gebrauch des Degens. Also nichts mit der Puerta de Principe, um mit seinem Idol der Kindheit, El Juli, gleichzuziehen.
Und sein letzter Toro war von der Qualität, welche man von den Cuvillos erwartet. Hier zeigte der Junge aus Peru, was er ‘drauf’ hat. Serie um Serie mit der Muleta, näher als nah, begann er die Faena auf den Knien. Mit der Diestra, der Rechten, sowie mit der linken Hand, lenkte er den Toro in engsten Kreisen um sich herum, das einem schwindelig werden konnte. Endlich mal keine gelangweilten Gesicher in Callejon und Tendidos. Bei einigen Tandas, Toreo en redondo, riss es die Zuschauer von den Sitzkissen, die Begeisterung stand vielen im Gesicht geschrieben. Die abschließende Estocada saß, ein Meer von weißen Tüchern in den Tendidos.
Leider ließ sich der Vorsitzende nicht darauf ein, die maximalen Trophäen zu gewähren. Die Bilder von den Aficionados in den Tendidos, welche den jungen Peruaner feierten, verursachten mir Gänsehaut. Das Ganze erinnerte mich an ein anderes Fenomen, einen anderen Stierkämpfer, der seiner Zeit die Massen bewegte: Manuel Benitez, „El Cordobes“.( Heute hat er Geburtstag.)
Ich weiß nicht, wie El Juli diesen Triumph seines Rivalen sieht, denn am Ende hat dieser alle die Puerta de Pincipe vom Vortag vergessen lassen.
Roca Rey jagt mir beinahe Angst ein, anders als viele ‘Figuras’, scheut er die Nähe des Stieres nicht, im Gegenteil, er scheint sie zu suchen. Keinen Milimeter gibt er bei, auch wenn die Stuation noch so gefährlich ist. Das unser Roca-Bubi allen die Show stielt, ist ein anderer Faktor. Der RocaRey-Effekt macht nicht Halt vor jung oder alten Aficionados, selbst seine Kritiker kommen nicht umhin, zu seinen Corridas zu gehen. Und er ist zur Zeit der Einzige, der eine große Plaza füllen kann. Gestern verblassten Sebastian Castella und Jose Mari Manzanares neben ihm...
Hier das Video von YouTube zu dieser Corrida, gracias Reportero!
https://www.youtube.com/watch?v=ve0hIYkEFn8