In diesem Fall ging es um das „Warum“, der „Manoletina“, welche in der Regel am Ende einer Faena gezeigt wird. Hat sich doch der Torero die ganze Zeit bemüht, den Stier so zu lenken, das er mit seinen gefährlichen Hörnern im unteren Teil der lockerenden Tücher angreift. Dies ist in sich schon oft keine leichte Aufgabe für den Diestro. Und was macht Dieser am Ende, - Genau das Gegenteil, er lenkt den Stierkopf, ja den ganzen Körper des Tieres in die Höhe... Wieso, weshalb, warum`?
Um 1936 wurde dieser Pase, oder besser ‘Adorno’ von Victoriano de la Serna gezeigt und trug eigendlich den Namen „Lasernina“.
Aber richtig populär wurde sie Jahre später durch einen der besten Toreros aller Zeiten: Manolete. Durch ihn erreichte dieser ‘Akt’ den Gipfel seines Bekanntheitsgrades als „Manoletina“. Natürlich hat er sich bis heute erhalten, denn er erfordert schon Mut, Kenntnis und ist sehenswert, wenn gut ausgeführt. Und natürlich ließ sich der ein oder andere Matador es sich nicht nehmen, diesen Pase, diesen „Adorno“ zu verändern, auch wenn er die gleiche Funktion beibehält. Schlicht die Ausführung ist jeweils eine etwas andere.
In diesem Fall kann man Adorno als ‘Schmuck’ betiteln, etwas, was die gute Faena krönt.
Als ‘Pase’ gehört er zu den ‘Pases en lo alto’, wobei der Kopf, der Körper des Toros nach den langen Pases mit dem tiefen Kopf wieder in die Höhe gelenkt werden und der Stier wieder auf die grade Linie seines natürlichen Laufes entlassen wird. Dies hat einen überrachenden Effekt: Das Tier bekommt wieder Luft und kann sich strecken. Das der Pase „En lo Alto“, dies kann eine Manoletina sein, oder auch ein „Pase de Pecho“, zu Beginn oder wie meist, am Ende einer Faena gezeigt werden, hängt von der Kondition und dem Comportamiento, dem Benehmen des Stieres ab. Und natürlich vom Konzept eines jeden Toreros.
Man soll es kaum glauben, aber es kostet den mächtigen Koloß viel Puste, im engen Kreis um den Torero herum zu traben oder zu galoppieren, den Kopf in die lockenden Tücher gesenkt, werden Lunge und Muskeln übermäßig beansprucht. Wie oft habt Ihr nach einer berauschenden Serie des ‘Toreo en redondo’, zum Abschluß einen ‘Pase de Pecho’ gesehen? Nun, dieser erfüllt den geleichen Zweck, wie eine Manoletina und andere ‘Pases en lo alto’. Das Tier kann Atem schöpfen, für den nächsten Akt.
Auch zu Beginn einiger Faenas, sieht man manchmal ‘Pases en lo alto’. Diese führt man gerne aus, wenn es ein vielversprechendes Exemplar ist, um das Tier ohne Anstrengung in die Mitte der Plaza zu locken, um dort mit den tieferen Pases weiter zu arbeiten. Jeder Toro hat seine Lidia, jeder Torero seine Vorstellung, sein Konzept.