lange ist’s her, das ich etwas brauchbares ‘zu Papier’ gebracht habe. Der Toro Covid19 hat mir den Spaß genommen. Es gab ja auch lange nichts zu Sehen. Die Saison 2020 kann man getroßt vergessen, es gab nichts zu sehen, wenig zu erleben. Auch zu Beginn der Temporada 2021 war wenig Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Aber dies änderte sich in der zweiten Hälfte der Temporada.
Kaum nahm man Notiz von dem Rücktritt Enrique Ponce, mehr Aufsehen erregte der zu neuem Leben ‘erwachte’ Morante de la Puebla. Selten sah man den Duende aus La Puebla del Rio so fröhlich, inspiriert in den Ruedos.
Und nicht nur Das, er schaffte es, fast bei jedem Auftritt, sein Publikum zu überraschen.
Ganz seinem Vorbild folgend, gab er sogar ein Encierro mit sechs Toros von Prieto del Cal in El Puerto de Santamaria. Überhaupt scheute Morante in dieser Temporada keine Encaste. Mit Miuras in Sevilla, mit Galache, es mußte nicht nur wie immer ein Domecq Toro sein.
Seinen Preis ‘Premio nacional de la Tauromaquia’. 30.000€ , spendete er an die Casa Misericordia von Pamplona, welche durch die ‘nicht’ stattfindende Fiesta seit zwei Jahren keine Einkünfte hatte.
Wenn ich Gelegenheit hatte seine Auftritte zu verfolgen, schaute ich ihn mit besonderem Interesse vor dem Einmarsch, dem Paseillo, an. Lächelte er, dann würde man was zu sehen bekommem. Und das war mehr als ein Mal der Fall. Nicht wie sonst, lebte er von einer Media veronica und einem trichazo, nein da war Platz für viele alte Quites, ausgeführt vom ‘Duende’ in seiner baroccen Art.
Ein älterer, eingefleischter Aficionado, Fan von Joselito und Curro Romero rief mich nach einer seiner faenas an:“ Hast du DAS gesehen? Ich hatte Tränen in den Augen und Gänsehaut so klasse war DAS!“ und das von einem Freund zu hören, der sonst an meiner aficion für Morante, Paula und Manolete kein gutes Haar lässt... Morante... Das war sein Jahr, ich glaube besser war er noch nie, führte sogar den Escalafon an, vor Roca Rey..
Wie Morante, füllte unser ‘Roca Bubi’ die Tendidos wo er auftrat und öffnete die Puertas grandes in diesem Rythmus. Die meisten Orejas der Saison, mit Abstand. Ein gelungener Auftritt in Arles, mit Maestro ‘Mano negro’ Talavante krönte die Temporada.
Beide überzeugten in der Vergangenheit mit ihrem klassischen Stil, besonders Aguado hatte die Aficion sevillana hinter sich.
Beide hatten Cartels der Categoria, aber letztendlich fehlte es irgendwie an Irgendwas. Weniger gefragt, aber an Orejas erfolgreicher war Gines Marin, dessen beinahe perfektem Toreo einfach die Magie fehlt.
Gut platziert und erfolgreich, nach einer Durststecke, Daniel Luque. Er kommt gut beim Publikum an und Dank gutem Gebrach mit dem Degen, hat auch er ein gutes Konto im escalafon.
Auch im Rang des Matadores ist ein freund von mir, Cristobal Reyes aus Jerez. Alternativa mit Miuras in Sanlucar, wirft er die Muleta vor der Estocada weg, um den Miura a la Fandino, ohne Muleta zu töten. Ging nicht gut, die Enfermeria war der Lohn. Aber Hut ab, vor diesem Mut!
Ein Manuel Perrera, apoderado ist Maestro Padilla, macht von sich Reden und ein Isaac Fonseca, aus Mexico, gewann die Endausscheidung der Novilleros con Picadores.
Ich träume weiterhin von Morante. Nun, wieder in meiner Wahlheimat Sanlucar de Barrameda, hoffe ich aufs Neue, Dinge zu erleben, über die man berrichten kann.