der Covid 19 ist ein rechter ‘Spielverderber’! Meine Corrridas in Sanlucar abgesagt und nach Estepona verlegt, wo wir wegen ‘Einschluss im Dorf’ nicht hin dürfen. Auch das Genießen der drei Corridas mittels CanalToros+ steht auf der Kippe.
Die Pena taurina J.L.Parrada in der Plaza von Sanlucar bleibt zu, da hier weder frische Luft, noch gesundes Publikum zu finden ist, die Mitglieder sind zwischen 60 und Ü80 Jahre alt, junge Gästebesucher, sonst gern gesehen, sind aus Sicherheitsgründen keine gute Idee. Ein Kneipenwirt, hat den Bezahlsender abbestellt, er weiß nicht wie diese Rechnung auch noch bezahlen soll, die Kasse ist leer... Eine andere Taurinokneipe liegt an der Ortsgrenze, aber laut Gesetz ist dies schon ‘Feindesland’, wo wir nicht hindürfen.
Ich verziehe mich meist in einen stillen Winkel, die Jacke hängt über dem Burladero, noch ist es angenehm warm in der Morgensonne. Auf Abstand ist der ‘Posten’ von meinem Freund Califa, auf der anderen Seite der von Manuel Soto. Am Eingang tummeln sich die zwei Novilleros, El Melli und der Franzose. Die genüberliegende Seite ‘gehört’ Emilio de Justo und seiner Cuadrilla, weiter oben, auf der anderen Seite des Torils, hat Adrian de Torres Stellung bezogen. In den Tendidos, neben den Spatzen, um 11 Uhr, eine Gruppe Bauarbeiter, welche ihre Frühstückspause hier verbringen. Eine recht seltsame Atmosphäre.
Einer der wenigen, die ich noch nicht persönlich begrüßt habe, ist Emilio de Justo. Er hat am Wochenende in Estepona eine Corrida, mit Toros de La Quinta, duras. Da will ich ihn in der Vorberitung nicht stören. Ein Gruß quer durch die Plaza reicht unter den Bedingungen ohnehin. Aber am Ende habe ich es mir nicht nehmen lassen, ihm mucha suerte zu wünschen und ihm zu der gelungenen Faena in Jaen zu gratulieren.
Auf die Trainingseinheiten mit der Escuela Volapie habe ich auch erst Mal verzichtet. Zwanzig Kids und deren Anhang, das sind mir im Moment zu viele Leute. Die Lage in Andalusien ist brenzlig, neue Verschärfungen sind im Gespräch, klärten mich die Toreros auf. Schöne Aussichten. Ich hoffe das uns wenigstens das morgendliche Training nicht gestrichen wird.
Wers glaubt..., man wird sich Zeit lassen die Anträge zu bearbeiten und wenige erfüllen die Kriterien, sprich das Kleingedruckte in den Statuten des Arbeitsamtes. Sowas in der Richtung erwarte ich. Dem Culturminister ist nicht zu trauen, ebenso wenig der Ministerin für Arbeit. Beite sind Antitaurinos (und Komunisten).
Die jährliche Auszeichnung der Cultur ging in die Fundacion Toro de Lidia (FTL)... Für mich ein Witz. Was wollen die Herrschaften damit erreichen? Das die FTL sie nicht vor den Richter zerrt? Das die Cuadrillas nicht bei den Events der Minister für Cultur und Arbeit mit ihren Spruchbändern auftauchen? Das wir den Mund halten? Den Preis würde ich zurückgeben, es ist ein Almosen. Der Minister ohne Kultur ist seinen Pflichten nicht nachgekommen und Punkt. Die Ministerin für Arbeit auch nicht! 95% der Banderilleros, Picadores, Mossos de espada und Toreros sind seit einem Jahr ohne Einkommen!
Wie immer hat mein Aficionadofreund ‘Cano’ mich mit Lesestoff versorgt. Das Buch über den Maestro Antonio Chenel „Antoniete“, geschrieben von dem Taurinokritiker Manolo Moles laß sich gut und ich erfuhr interessante Dinge über den Matador, den ich nie live gesehen habe. Am meisten gefielen mir die Fotos von ‘Canito’, die auf den Punkt genau die Kunst des Maestros gebannt hatten. Gerne hätte ich eine von den beschriebenen Corridas gesehen, es riecht förmlich nach der ‘Grandeza del toreo’.
Inzwischen habe ich meine Capote gebügelt, mit Imbrunst, auch die Muleta wurde nicht verschohnt. Mit zerknitterten Trastos kann ich mich nicht sehen lassen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, das wir hier, in dieser andalusischen Provinz noch mal mit einem blauen Auge davon kommen und uns die politischen Begrenzungen uns noch ein bisschen Freiheit lassen. Also brav mit Maulkorb, sprich Mascarilla, Abstand und Händewaschen nicht vergessen!
Die Corrida von La Quinta war sehr interessant, wobei mich Emilio de Justo beeindruckt hat. Nur ein Oreja, der Degen traf nicht, aber die Lidia und die Faenas waren sehenswert.
Zwei Orejas bekam Morenito de Aranda, der David Mora im Cartel vertrat.
Am Sonntag habe ich mir das Rejoneo angesehen und wieder einmal festgestellt, das dies nichts für mich ist.
An Nachmitag gab es Daniel Luque und Fortes mit den Toros von Montalvo, welche nicht für einen Triumph standen. Langwiedrige Lidia, um die Tiere bei Laune zu halten, es kam kaum Emotion auf. Fortes letzer Stier übte sich am Ende in Totalverweigerung, in dem er beständig zückwärts ging, sobald sich der Maestro näherte. Eine Corrida ohne besondere Höhen und Tiefen, garniert mit einigen schönen Veronicas von Luque und dem ein oder anderen Akzent Fortes. Immerhin, ich habe Toros gesehen, wenn auch nur auf der Mattscheibe...
Die neuen Einschränkungen wird dies in der nahen Zukunft schwierig machen. Keiner darf aus seinem andalusischen Dorf mehr raus, Bars und nicht lebenswichtige Geschäfte müssen um 18h schließen. Und für uns ist um 22h Uhr Einschluss, bis um 7h am Morgen. Ich hoffe dies hilft die Ansteckungen einzugrenzen...