Beim ersten Training in der vergangenen Woche wurde mir wieder bewusst, wie ‘un-fit’ ich bin. Meine Kollegen, zum Teil älter als ich, joggten spielend drei Runden um die Plaza, ich japste schon nach der Ersten. Diesmal habe ich mich überwunden und durchgehalten. Unser Aufwärmprogramm ist das der Toreros. Auch unsere Reaktionen werden gefordert - Wer ist am schnellsten im Burladero wenn der Stier hinter einem her ist? Schnelles regieren ist überlebenswichtig. Heute fingen wir danach mit Manövern mit der Muleta an. Ungeübt wie ich bin, mache ich natürlich viel falsch, wie zum Beispiel den ‘Toro’ zu den Tablas zu lenken, anstatt von ihnen weg. Dafür glänze ich mit der ‘Poncina’, auch der Pase de Pecho gelingt besser als noch vor einem Jahr. Die Muleta und der Degen sind schwerer, als die ‘Trastos’, die ich zu Hause habe.
Ich beherrsche die Technik, aber in Ermangelung eines Toros, weiss ich nicht wohin meine Schwünge führen.
Anderen zu zusehen und Fehler erkennen ist leicht, es selbst machen ist ein anderes Kapitel. Wieder merke ich, das mir viel an der Basis fehlt.
Und an Kondition. Am liebsten wäre ich auf allen Vieren nach Hause gekrabbelt, so brennen die Muskeln, schmerzen Gelenke und Sehnen. Ich falle auf das Sofa mit den Worten:“ Ich bin ein Toro von den Domecqs, mit Trapio aber wenig Kraft - Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach. Aber es hat Spass gemacht und ich habe viel gelernt.