Auch wenn ich ein Aficionado de Tauromaquia bin, meine große Liebe waren stets die Pferde, meine Leidenschaft von Kind an. Viele Jahre habe ich mit Pferden gearbeitet. Vor dem Wagen, bis zum Vierspänner, unter dem Sattel in Dressur und Springreiten. Sogar Vollblutpferde für den Rennsport habe ich gezüchtet und trainiert. Mir das berittene Toreo anzuschauen, das kostet mich Nerven.
Aber wenn es in meiner Wahlheimat Sanlucar de Barrameda, anlässlich der Deklaration „Capital Espanola de la Gastronomia 2022“ eine Corrida gibt, darf ich nicht fehlen.
Das Cartel, mit Toros der Ganaderia Pallares wird komplettiert mit Sergio Galan, Diego Ventura und Leonardo. Mehr als den Reitern, gilt mein Interesse den Pferden.
Einige von ihnen ‘Figuras’, Toreros auf vier Hufen.
Schon auf dem Weg bekamen wir einen Vorgeschmack, Diego Ventura war im Hotel Donana abgestiegen, was bei uns in der Nachbarschaft ist. Vor der Plaza parkten die Pferdetransporter, die Pferde wurden herausgeputzt. Bei der Menschenmenge, die dabei zuschaute, wundert es einen, das die Pferde alle brav da standen, nicht mal mit den Ohren wackelten, bei all dem Zirkus um sie herum. Aber das gehört anscheinend zum ‘Geschäft’, das die Fans die Pferde bewundern können.
Man merkt, als Pferdemensch, das diese Pferde auf all dies bestens vorbereitet sind. Schweife werden geflochten, Mähnen geschmückt... Man trifft eine Menge Bekannte, die man ewig nicht gesehen hat, alles ist auf den Beinen. Nach zwei Jahren 'Covid19' kommt man sich etwas seltsam vor, in einer solchen 'Menschenmasse'.
Aber zuerst kamen die Pferde. Paseillo, Vuelta la ruedo und Karusell der Reiter, verschafften mir den ersten Eindruck. Was für Pferde..., Eines schöner und besser als das Andere, Schönheiten, Rasse. Eines von ihnen zu reiten, ein Reitertraum. Die ‘Toreros’ zu Pferde, nehme ich kaum war, denn ich bin kein Freund von übermäßigem Zügel,- und Sporengebrauch. Aber diese Pferde, die haben Karakter.
Sergio Galan hattte ein sehr gutes Exemplar vor dem Pferde, denn diese werden wie eine Muleta benutzt. Mit ihnen, und der Stimme, wird der Stier gelockt. Sein erster Toro brauchte nicht vie ‘Locken’, der griff an. Ich war einem Infakt nahe, als das gekappte Horn die Kruppe eine Pferdes streife. Ich könnte das nicht, mein Pferd diesem Risiko aussetzen. Carmen tätschelte mir mitfühlend die Hand, „Wenn Du das nicht sehen kannst, gehen wir wieder“, meinte sie verstaändnisvoll, als sie sah, das ich manchmal nicht hinsehen konnte. Ein normaler Stierkampf macht mir nicht das geringste aus...
Bei der Vergabe der Orejas verließ ich mich auf Carmens Urteil, den Pferden hätte ich sämtliche Orejas und Rabos gegeben, aber den Reitern?
Ich war sparsam mit dem ‘Panuelo’, dem weißen Tuch, denn für mich sind die wahren Toreros diese unglaublichen Pferde. Diego Ventura, der eine exelente Cuadrilla hat zog bei seinem letzten Toro sein Ass aus dem Ärmel: „BRONCE“. Ein Wahnsinnspferd! Diesem zog er die Trense vom Kopf., um mit freien Händen die Banderillas zu setzen. Während er dies, recht teatralisch tat, beobachtete ich das Pferd. Nun für einen Moment frei, streckte es sich ein wenig, wie ein Profiatlet, und schaute dan voller Interesse in das jubelde Publikum. Er wusste, das dies, sein Aplauss war. Was für ein Karakterperd!
Und dann legte er los! Unglaublich sollte man meinen. Der Reiter brauchte nur ‘Order’ geben und schon schoss er los. Was würde ich dafür geben, jemals mit einem solchen Pferd zu arbeiten... Nur um so ein Pferd zu sehen, hat sich der Besuch dieser Corrida de rejones gelohnt.
Weil es so kalt ist, hatten wir im Tendido Sol Platz genommen. Schlechter Platz für Fotos. Aber um Rejoneo zu sehen, kann man überall sitzen, denn Stier und Pferde galoppieren in allen Teilen der Plaza, anders als bei einer Corrida a Pie, wo das Meiste unter dem Balkon des Presidentes stattfindet.
Eine Episode hatte ich mit den Jüngelchen, welches sich vor meinem Sitz niederließ. Die Knie meiner nicht grade kurzen Beine störten ihn. Dreist forderte er mich auf ‘die Beine breit zu machen’. Der Trottel ist haarscharf an einer Ohrfeige vorbeigeflogen. Sein Sitznachbar, wohl der Papa, zeigte mir, was gemeint war. Alles in allem herrschte ein schönes Ambiente, Kinder, Jugendliche, Alter und Mittelalter, alle vereint. Aber es ist ein anderes Publikum, als das, welches ich von den ‘normalen’ Corridas kenne. Ihnen gefällt die ‘Show’ welche da gezeigt wird, sie sind recht laut und feierfreudiger, die Orejas fliegen tief. Alle drei Rejoneadores bekamen ihre Puerta grande, Diego Ventura, mit vier Orejas und Rabo (verdient durch Bronce), Leonardo und Sergio Galan mit zwei und drei Orejas.
Ich hoffe meine kleine Fotoserie gefällt den Betrachtern.
!!!Wegen Überlastung der Seite, muss ich die anderern Fotos seperat veröffendlichen!!!