Mittags und Abends gab es Toros, die wichtigsten Toreros im Ruedo und da erwartet man eigentlich etwas Besonderes zu sehen. Das ich dieses Mal nicht so beeindruckt war, mag daran liegen, das ich nun jeden Tag Toreros sehe und in diesen Monaten viel gelernt habe. Ich sehe nun vieles mit anderen Augen, besonders was die Kunst des Toreo angeht. Und so waren meine Erwartungen für den Beginn der Saison in Olivenza recht hoch.
Aber dann sehe ich einen Perera, einen Talavante, einen El Juli und habe das Gefühl, das ich nichts Neues sehe, nichts was Emotionen hervorruft, denn sie zeigen was sie fast immer zeigen, mit ihren ausgesuchten Stieren.
Dies habe ich in den letzten drei Jahren schon gesehen, mal besser mal schlechter ausgeführt. Gefallen hat mir El Juli, die Orejas verdient, aber wirklich vom ‘Hocker’ gerissen hat mich seine Faena nicht. Das Gleiche gilt für Manzanares. Elegant ja, aber mir fehlt die Emotion, die ein Aficionado empfinden möchte. Seine Estocadas sind der Höhepunkt, mit Toros welche im letzten Tercio oft nur noch auf Verteidigung gehen. Dies war ohnehin der Schwachpunkt in fast allen Corridas. Namhafte Ganaderias, und wenig Toro im Ruedo...
Ich habe mich über seinen Auftritt nicht nur mit Taurinokritikern, sondern auch mit Toreros unterhalten. Alle sind sich einig, das hier nicht nur ein Anwärter auf den Thron, sondern der ‘Rey’, eine Figura, ein Idol der Massen am Werke ist. Einer, der die Plazas zum Leben erwecken kann, wie vor Jahrzehnten ein ‘El Cordobes’.
In diesem Sinne überlasse ich den geneigten Lesern und Betrachtern das Urteil über die Faenas die man in Olivenza zu sehen bekam. Schlecht fand ich keine Einzige, allein mir fehlt der zündende Funke. Video und Fotos von Aplausos.es