In den frühen 80ger Jahren gehörte er zu den führenden Matadores im Escalafon, der Rangliste der Toreros.
Ich hatte das Vergnügen mich mit dem Maestro zu unterhalten, über Toros, Toreros und über das, was ihn heute mit der wunderbaren Welt des Toreo verbindet: Er ist Apoderado. In dem Interview ging es vor allem um die Frage, was ein Apoderado, ein Manager für Toreros, überhaupt macht? Maestro Campuzano schildert mir das sehr lebendig, denn er kennt als Torero auch die andere Seite.
? Meine erste Frage an den Maestro richtete sich an den Torero Tomas Campuzano: Wie kam es, dass er sich nach erfolgreicher Karriere als Matador de toros, entschloss als Apoderado ins Lager der Manager zu wechseln?
! Nach fünfundzwanzig Jahren Profession, wollte er weiterhin die Intensität leben, welcher er als Torero erfuhr. Weiter in der ersten Linie dabei sein, beim Toreo, in der Plaza, im Campo, sich an all dem erfreuen, was diese sehr spezielle Welt zu bieten hat.
Als Apoderado hat er Gelegenheit dazu. Seine neue Berufung bedeutet für ihn weniger, im Büro zu siten, als aktiv dabei zu sein, in all den Phasen die es braucht, um einen Torero zu einem bekannten Torero zu machen. Zur Zeit apoderiert er einen Novillero, Daniel Garcia und einen Matador aus Portugal, Manuel Diaz Gomez.
! Der Maestro kommt viel herum und verfolgt mit besonderem Interesse die Entwicklungen beim Nachwuchs. Wichtig ist ihm, das die Jungen Aficion haben, dass sie wirklich Torero werden wollen, dass sie Illusionen haben, hellwach und lernwillig müssen sie sein. Vor allem müssen sie ‘Valor’ haben. Und das heißt , das sie in der Lage sind, wieder und wieder ihre Ängste zu beherrschen.
Der ehemalige Torero weiß wovon er spricht. Denn die Angst, so erzählt er mir, ist immer da, man ist sich ihr bewusst und sie will jedes Mal bezwungen werden.
Ein vielversprechender junger Torero muss dazu in der Lage sein, sie zu überwinden und über sich hinaus zu wachsen. Und Charisma muss er besitzen, Ausstrahlung, die bis in die Tendidos reicht.
„Mitunter sieht man einen Jungen, der nicht schlecht toreriert, in dessen Familie es Aficion gibt, vielleicht war der Vater oder Großvater sogar Torero und so steht dieser zwar in der Plaza, aber eher, um den Traum seiner Väter zu leben, als das er sich selbst dazu berufen fühlt.“
Dies hat in den Augen des erfahrenen Mannes wenig Zukunft, dieser Nachwuchs wird nie die Tiefe erreichen, in die sich ein wirklich Berufener begibt.
! In diesem Fall tritt Tomas Campuzano in Kontakt mit dem Lehrer der Escuela taurina, in welcher der Junge lernt. Oft geschieht dies im Callejon, während einer Novillada oder bei einem Tentadero. Man kennt sich und so darf ruhig offen über die Qualitäten der Schüler gesprochen werden. Als Profis, bleibt weder dem Maestro der Schule, noch dem Apoderado etwas verborgen. Man will wissen ob der junge Mensch klare Ideen hat, was sein Konzept des Toreo und die Zukunft betrifft. Einen Träumer im Höhenflug kann man nicht gebrauchen in diesem Geschäft. Personalität ist gefragt, und das Vermögen zuzuhören, zu lernen und das Gelernte umzusetzen. Ist bis her hin alles positiv verlaufen, kommt der nächste Schritt.
!!! Wie es weitergeht, kann man Morgen im zweiten Teil des Interviews nachlesen.