Seinen Namen verdankt er einer Sage aus dem 13. Jahrhundert. Demzufolge sah ein Mönch vom Orden der Santa Maria de la Merced, ein Licht auf dem Berg und man machte sich auf, um dieses Licht zu erkunden.
Ein schwieriges Unterfangen, bei Nacht, wenn man den Weg nicht kennt. Plötzlich tauchte auf dem Weg nach Oben ein Stier auf. Sichtlich wütend und angriffsbereit. Doch beim Anblick des heiligen Kreuzes, welche die Mönche mitführten, wurde er ganz friedlich und geleitete die Frommen auf den Pfad, der auf den Berg führte. Da versperrten wuchtige Felsbrocken den Pfad und der Toro griff diese mit aller Bravura an und räumte sie aus dem Weg.
So kamen die Mönche schließlich zu einer Höhle, aus der das Licht kam. Hier fanden sie das Antlitz der Heiligen mit dem Jesuskind. Die frommen Männer nahmen das Bild mit, zum Konvent am Fuß des Berges, aber am folgenden Tag war es verschwunden.
Man fand es wieder, in der Höhle, oben auf dem Berg. So kam es das Berg seinen Namen erhielt, die Mönche siedelten sich oben an, denn sie deuteten das Verschwinden-Auftauchen des Bildnisses als Zeichen.
In den Museen. Alte Bilder zeugen von der Existenz einer Rasse mit Hörnern und bei Ausgrabungen fand man die kleine Figur eines Stieres.
Also musste es noch frischere Spuren geben. Auf einer anderen Wanderung, entdeckte ich das, was ich aus der Ferne als Toros erkannte. Schwarz, mit Cuernos. Leider befand sich mein Objektiv auf einer großen, privaten Finca. Man kam damals nur über das Wasser auf dieses Gelände. Später, mit viel Kletterei, kamen wir auch auf anderem Wege der Sache näher.
Wir entdeckten einen verfallenen Stall, auf dessen Dachfirst ein kleiner Stier thronte. Und wir, Mutti und ich, fanden eine Plaza de tientas. Also muss es sogar eine Ganaderia gegeben haben, welche Stiere auf Menorca züchtete... Auch wenn in der heutigen Zeit die Insel eher wegen ihrer Fiestas mit Pferden bekannt ist, gab es auch hier mal eine Tradition, die man zunächst verdrängt und heute verleugnet.
Dieser Artikel ist meiner Aficionada Nr.1 gewidmet, die einen Aufenthalt im Krankenhaus gemeistert hat, wie ein Torero . OLE’ Mutti!