Die Stiere von Adolfo und Victorino Martin, verlangen viel von den Männern, die sich vor ihre Hörner Stellen. In den letzten zwei Jahren sorgten die Adolfos für Aufsehen, denn sie zeigten sich vermehrt ‘Torerierbar’. Das heißt, wenn man ihnen die lockenden Tücher ordentlich vorlegte, folgten sie ihnen sehr aufmerksam. Gelegentlich sah man sogar einen ‘Künstler’ mit ihnen, wie Perera, der in Madrid beachtlichen Erfolg mit den Toros von Adolfo Martin hatte. Gestern standen Manuel Escribano, Paco Urena und Francisco J. Palazon ihnen gegenüber.
Und auch der zweite ‘Adolfo’ war ihm wohl gesonnen, bis zur Estocada. Der Moment des maximalen Risikos für Mensch und Tier.
Vielleicht war es der Bruchteil der Sekunde, in der die Symphonie des Todes, durch einen schrägen Ton gestört, als sie in sich zusammenbrach. Das Horn des Toros bohrte sich in den Oberschenkel, in die Fermoralaterie, den Unterleib...
Sofort wurde Escribano in die Enfermeria getragen, wo der Facharzt sich seiner annahm. Im Geiste sehe ich das Blut aus der Wunde spritzen. Entsetzliche Bilder, nichts für schwache Nerven. Man bangt um das Leben des Toreros.
Und um das seiner Freunde, die an diesem Tag im Ruedo stehen. Es wird einem vor Augen geführt, was passieren kann. (Zeitgleich torerierte Padilla in Leon und unser Freund Roman irgentwo in Peru...)
Sein Name war mir nicht bekannt, bekenne ich, schämend. Ein weiter Matador, der sein ‘Glück’ mit den Duras versucht. Sein erster Adolfo verließ die Plaza lebend. Media Estocada, Pinchazos und auch mit dem Descabello konnte er den Stier nicht erlösen. Seine Faena mit diesem Toro war durchaus sehenswert. Das tat weh, drei Avisos und Adios Hoffnung. Später musste Palazon den Toro töten, der Escribano fast das Leben gekostet hatte. Vielleicht geschockt von der Cornada des Kollegen, kam er mit seinem letzte Adolfo nicht zurecht und griff schnell zum Degen.
Paco Urena, sensibel durch seinen eigenen Werdegang, widmete Palazon einen seiner Toros, ein Oreja und eine Ovation hatte ihm die harte Arbeit eingebracht. Die Adolfos sind keine Menschenfresser, sie sind anstrengend, was die Konzentration betrifft, aber durchaus willig und von Kondition.
Von einer Bluttransfusion sah man ab, denn die zusammengeflickten Adern muss man schonen.
Der Torero sei bei Bewusstsein und habe schon gefragt, wann er wieder im Ruedo stehen kann.
Am Mittag der Rückschlag: Eine Notoperation, denn die Blutzirkulation Richtung Knie abwärts, funktionierte nicht wie gewünscht. Beunruhigend. Manuel Escribano zahlt den Preis der Toreros, die beim Töten auf ehrliche Art an den Stier heran gehen.Video von Aplausos.es.
Animo y #FuerzaEscribano!
(Erst später habe ich mitbekommen, das Roman und Padilla nicht nur heil, sondern obendrein durch die Puerta grande aus den Plazas in Leon und Chota(Peru) kamen.)