Die Trophäen, welche er in seinem musikalischen Encierro nicht bekam, holte er sich gestern. Wieder sehr gut mit der Capa, konnte er diesmal auch mit der Muleta Essenz in die Lidia mit dem Toro legen. Hohes künstlerisches Niveau, welches zu zwei Orejas gereichte.
Enrique Ponce, zuverlässig in dem Sinne, das er mit jedem Toro etwas anfangen kann, bekam ein Oreja.
Daniel Luque, sehr konstant mit seinen Leistungen, hatte das Publikum der vollen Plaza auf seiner Seite, belohnt mit zwei Trophäen.
Jose Bustamante, Vuelta al Ruedo, der Rejoneador Sebastian Penaherrera zeigte gute, gewagte Ritte und so bekam auch er zwei Orejas.
Fotos von Aplausos.es.
Paco Camino - Interview in 'Tendido Cero'
Paco Camino, einer der großen Rivalen von El Cordobes, sprach, ohne sich auf die Zunge zu beißen, über die taurinische Welt von Damals und Heute.
Ich fand das sehr interessant. Nie ein ‘Fan’ Paco Caminos gewesen, habe ich doch mein Verständnis für die Tauromaquia zunächst von den ‘alten’ Toreros gelernt, es waren die ersten, die ich gesehen habe. El Cordobes, Paco Camino und Antonio Bienvenida. In dieser Reihenfolge. Später sah ich Aufnahmen von Manolete, Belmonte und Joselito. Vielleicht hat mich das geprägt? Jedenfalls ließen mich die Kommentare des ‘Altmeisters’ Camino schmunzeln und oft beistimmend nicken.
Über die Toros zum Beispiel, äußerte er sich wie folgt: Früher wären sie nicht so wuchtig und schwer gewesen, aber wendiger, zäher. Drei Varas waren damals keine Seltenheit, heute... Ob man heute besser toreriert, wurde er gefragt. Besser?? Andere Toros, erlauben andere Faenas, anderes Toreo.
Früher habe man sich alles und jedem Stier gestellt, heute wird ‘ausgesucht’, sagt der Matador etwas abwertend.
Auch findet er, das Cornadas und Volteretas mit zum Geschäft gehören. Es sei normal, wenn man als Torero eine Cornada bekommt, das gehöre dazu. Er selbst hat gut dreißig Cornadas abbekommen.
Das Geschäft der Empresarios, so wie es heute geführt wird, findet er auch nicht gut. Früher hat man sich seine Auftritte wirklich vor den Hörnern der Toros verdient, da gab es wirkliche Rivalität. Heute genügt ein Name und schon sind fünf andere, verdiente Toreros, aus dem Cartel einer Feria gekegelt. Außer in ganz besonderen Fällen, findet er die Mano a manos und die Encierros überflüssig.
Was wollen diese Leute, die nicht in diesem Sektor arbeiten und leben, uns darüber erzählen? Politiker, die überhaupt keine Ahnung von all dem haben? Recht hat der, nun in die Jahre gekommene Matador. Zumindest sehe ich die Sache im Groben genau wie er.
Der Maestro lebt heute zurückgezogen auf seiner Finca, wo er, aus Hobby, eine kleine Zucht mit der Encaste Santa Coloma betreibt.
Paco Camino geboren im selben Ort wie Curro Romero, Las Camas bei Sevilla. Alternativa in Valencia 1959, Padrino Jaime Ostros und Mondeno, Confirmation in Las Ventas, im Mai 1961.
Im Gefängnis war er 24 Stunden in Lima, weil er sich weigerte seinen Toro zu töten. Ein ‘Aficionado’ hatte eine Colaflasche nach ihm geworfen und da es hier an Respekt fehlte, legte er die ‘Arbeit’ nieder. Zusammen mit seinem ‘Rivalen’ El Cordobes, saß er später bei Whisky, zusammen mit den Polizisten auf der Wache, El Cordobes spielte Gitarre.
Sein Bruder, als Subalterno in seiner Cuadrilla, wurde 1973 in Barcelona von einem Stier getötet. 1983 gab er seine letzte Corrida in Valladolid und trat danach nur noch einmal auf.
1983 gab er in Nimes seinem Sohn Rafa Camino die Alternativa. 2005 bekam er die Medaille de Bellens Artes, für die Kunst seines Toreo. Diese Medaille wollte, oder hat er zurückgeben, als man Fran Rivera Ordonez „Paquirri“ diese vor einigen Jahren zusprach. Warum? Laut Paco Camino, hat Fran nichts zur Entwicklung, nichts zur Kultur der Tauromaquia beigetragen. (So sah es damals auch Morante...) . Sein Vater, Francisco Rivera, „Paquirri“ schon. Wenn, dann hätte man diesem , in Erinnerung nach seinem Tod, verehren sollen.
!!! Alles in Allem, Paco Camino ist immernoch eine FIGURA! (Video von 1971, Las Ventas mit Toros de Pablo Romero - Zwei Orejas, eine seiner 10 Puertas grandes in Madrid)