Angesagtes Spitzencartel, mit Perera, Talavante und Roca Rey.
Die Toros kamen von Victoriano del Rio, der gleichen Ganaderia, mit der wir Roca Rey in Sevilla gesehen hatten. So beeindruckend, wie die Toros im Corral aussahen, so schwächelnd waren sie im letzten Tercio. Aber wenigstens taten sie ihre ‘Pflicht’ im Tercio de Varas. Die Toreros hatten genug damit zu tun, die , in der Muleta schwächelnden Tiere für einige, wenige Pases, zusammenzuhalten.
Perera und auch Talavante zeigten einen kleinen Teil ihrer Kunst, ohne viel Emotion zu vermitteln, bescheiden war das Echo in den Tendidos bei deren Faenas. Die Estocadas, mit einigen Pinchazos und Talavantes mehrfachem Gebrauch des Descabellos, waren der traurige Schlusspunkt in ihren Aktuationen.
Anders sah das Programm bei Roca Rey aus.
Auch seine Stiere waren nicht die besten, aber verglichen mit dem Rest der Camada, waren sie recht gut zu gebrauchen. Roca Rey besticht nicht nur durch seine Eleganz, er hat eine Ausstrhlung, die man bei einem 20 jährigen nicht erwartet. Willen, Sicherheit, etwas dem sich auch der Stier nicht entziehen kann. Sieht man den Jungen im Callejon, noch mit großen Kulleraugen, steht vor dem Toro ein ganz anderer Mann. Es ist, als sagt er dem Stier, das er hier der Boss im Ring ist, das der Toro nicht an ihm vorbeikommt, und sei er noch so bravo.
Mit dem ersten Exemplar sah das Publikum in den vollen Tendidos eine nicht besonders aufwendige Faena, gut ausgeführt, sorgte dies für die ersten Ole’ Rufe. Leider verdarb er sich die mögliche Trophäe mit dem Gebrauch des Degens.
Mit dem letzten Stier musste er Akzente setzen, wollte er seinem Ruf gerecht werden. Und das tat er auch.
Klug nutzte er die noch vorhandenen Kräfte des Stier zu Beginn, um einen schönen Quite, mit Saltilleras, den Remate mit einer Revolera und der krönende Abschluß eine wunderbare media Veronica, zu zeigen. Die ersten Ole’s.
Die Estatuarios zu Beginn der Faena mit der Muleta, ließen einen schon den Atem anhalten. Verticales Toreo ,den Toro in einem kleinen Kreis um sich herumführend, Toreo en redondo. Leider ist grade dies sehr anstrengend für den Stier, man sah wie ihm zum Ende schlicht die Luft fehlte, um auch nur einen Schritt weiter zu gehen. Ein Glück für unseren ‘RocaBubi’, denn nach einem Rempler strauchelte er und fiel zu Boden, direkt vor die Hörner des Stieres. Hier wäre die Cornada beinahe unausweichlich gewesen. Niemand wäre schnell genug da gewesen, um den Torero zu retten. Aber der Toro, nach Atem ringend, konnte in diesem Moment einfach keinen Schritt mehr tun. Was für ein Glück. Die Faena, insgesammt hat sie mir sehr gut gefallen, und die effektive Estocada, bescherten Roca Rey eine Trophäe.
Videos von YouTube, Fotos von JavierTaurino.