Wie oft wird über das Comportamiento, das Benehmen des Stieres in der Plaza, oder im Campo gesprochen und geschrieben. Bravura wird gelobt, Nobelessa wird begrüßt.
Um 1877 soll sich in der Plaza de Calatayud, ein Novillo der Ganaderia des Duques de Veragua von seiner besonders noblen Seite gezeigt haben.
Nach dem sich das Tor des Torils geöffnet hatte, zeigte dieses Exemplar ein hohes Maß an Bravura. Sechs Varas nahm er hin, tötete fünf Pferde, bevor er sich den Banderilleros stellte. Der Mayoral der Ganaderia hatte den jungen Stier liebevoll aufgezogen und begleitete ihn an diesem Tag. Im Callejon stehend, verfolgte er die gute Vorstellung seines Schützlings. In einem Moment des zweiten Tercios kam das wütende Tier an seinem Mayoral vorbei und dieser rief ihn bei seinem Namen. Der Stier hielt inne...
Kein ‘Happyend’, aber es zeigt,das der Toro nicht ‘irgendein Rindvieh’ ist. Bravo und nobel eben. Und es zeigt, das dieses Tier eine gute Behandlung durch den Menschen nicht vergisst.
Das sich Toros auch für schlechte Behandlung ‘rächen’, ist weniger bekannt. Auf einer Finca bei Madrid weidete eine Herde Toros.
Ein Mitarbeiter dieser Dehesa hatte die Angewohnheit, mit seinem Motorrad einen bestimmten Stier zu ärgern. Er sauste öfters um ihn herum, trennte ihn von seiner Herde und näherte sich ihm bedrohlich. Dank seiner ‘Maschine’, war er natürlich im Vorteil. Oft mussten andere Helfer der Finca eingreifen, er trieb es wirklich zu weit.
Es kam wie es kommen musste. Eines Tages fiel er bei dem Treiben vom Motorrad. Grade noch konnte er sich auf einen Baum retten. Das saß der ‘Held’ nun und der Toro stand in Erwartung unter ihm... Acht Stunden soll er dort gehockt haben, am Ende um Hilfe rufend. Als diese nahte, machte er eine unbedachte Bewegung, bei der sein Sombrero zu Boden fiel. Sofort reagierte der Toro wütend und begann nun, den Baum zu bearbeiten. Und der Mann fiel herunter. Der Stier machte sich sofort daran, ihm den Gar aus zu machen und tötete den Verhassten. Jede Hilfe kam zu spät.
Ein Toro de Lidia, ein Kampfstier, ist kein Spielzeug.
In diesem Sinne, wünsche ich allen Freunden, Lesern und Aficionados, den Menschen der Ganaderias und ihren tapferen Stieren, ein frohes neues Jahr, einen ‘guten Rutsch’, ein erfolgreiches, glückliches, gesundes 2016.
Vielen Dank für all die lieben Weihnachts.- und Neujahrsgrüße!