Wir sind Fans von Curro Diaz und ‘unser’ Juan Padilla mit seiner Cuadrilla, die wir persönlich gut kennen, standen auf dem Plan. Auch interessierte uns der erste Auftritt Manuel Escribanos, nach seiner langen Verletzungspause. Obendrein gab es hier die Toros der Ganaderia Fuente Ymbro. welche ich gut kenne und schätze. Ungeduldig warteten wir auf Nachrichten über den Verlauf der Corrida.
Padillas erster Toro, ein schicker ‘Buracco’ war von guter Qualität und der Maestro zog sein Programm durch, wie man es von ihm gewöhnt ist. Auch wenn sein Toreo nicht jeden anspricht, gibt er doch immer alles, so dass er sich die Orejas vor dem breiten Publikum durchaus verdient. Sein zweiter Toro sollte ihm zum Verhängnis werden. Larga cambiada und Faroles mit der Capote, Banderillas teilte er sich mit Escribano, nahm er nun die Muleta in die Hand.
Das blutige Resultat war eine Cornada im oberen Teil des Oberschenkels und eine weitere im Bereich der Achsel am Oberkörper. Während Zuschauer , Cuadrilla und wir vor dem Bildschirm um das Leben des Toreros bangten, überwand dieser den Schmerz, ignorierte das Blut das aus der Wunde floß. ‘Mambru’ musste ihm das Bein abbinden und Padilla stellte sich auf um sein Werk zu vollenden. Zwei Pinchazos und eine gute Estocada belohnte den Helden, diesen Krieger, diesen Verrückten, mit einem Oreja. Danach verließ er die Plaza zu Fuß in Richtung Enfermeria. Die Nacht verbrachte er, nach dem Eingriff durch die Doktoren, ruhig. Trotz der Schwere der Cornadas hatte Padilla Glück, dass das Horn keine großen inneren Zerstörungen verursacht hat. Zuversichtlich äußerte er heute Morgen den Wunsch, am nächsten Wochenende in Castellon erneut vor den Hörnern der Fuente Ymbro Stiere zu stehen. Ein Held oder ein Verrückter?
Dieser Torero bietet eine sehr klassische Linie an, Toreo vertikal, von hoher Estetik. Schon im letzten Jahr betrachtete man ihn mit Aufmerksamkeit, denn so pures Toreo sieht man nicht alle Tage. Ich denke das er auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt ist. Nicht zu den Jüngsten zählt er und hatte viele Jahre das Pech, sich sein Brot vor den Hörnern der ‘Duras’ zu verdienen, wo für schöne Künste wenig Platz ist.
Er hatte nicht das beste Lote erwischt, und nach einer Estocada dauerte es lange bis der Toro fiel, was ihn ein Oreja kostete. Nach so langer Pause kostet es viel Nerven, sich erneut zu stellen und erst in den nächsten Auftritten wird man sehen können, ob Escribano die Zwangspause genutzt hat um an seinem Konzept zu arbeiten.