Ponce, und Manzanares mit den Zalduendos. Morante de la Puebla hatte sich am Morgen das Verteilen der Tiere in ihre Boxen angesehen, als wolle er ganz sicher gehen, mit welchen Stieren er es am Nachmittag zu tun bekommen würde. Etwas, was sich am Ende für den Boheme de Sevilla auszahlen sollte. Ich weiß das Morante Stiere „lesen“ kann, wenn er sich die Mühe macht. Die Zalduendos, nun unter ihrem neuen Besitzer, waren nicht unbedingt die kampffreudigsten, der einzige Toro von Juan Pedro Domecq war mit Abstand das schwächste Tier. Ausgerechnet Maestro Ponce traf auf ihn. Und wenn Ponce schnell zum Degen greift, braucht man über die Qualität des Stieres kein Wort zu verlieren. Jose Mari Manzanares glänzte mit eleganten Derechazos bei seinem ersten Exemplar, längere Pases ließen die mangelnden Kräfte der Toros nicht zu. Hier ein Natural, angefangenes Toreo en redondo, flüssiges Arbeiten wurde erschwert. Der letzte, fünfte, Stier Morantes sah zu Anfang auch nicht besonders aus, das Publikum protestierte schon. Aber dann wendete der Duende aus Puebla del Rio das Blatt und der Stier wurde von Mal zu Mal besser. Die beiden schienen in einander gefangen zu sein, wunderschön. Morante ging zum Teil sehr sanft mit dem Tier um, streichelte es am Horn und lenkte es dann sanft mit der Hand zur Muleta hin, eine tolle Szene! Sogar die Estocada gelang. Auch hier geizte die Präsident, nur ein Oreja für eine verzaubernde Faena. Michael, der sich bisher noch nicht mit Morante anfreunden konnte, wurde ganz in seinen Bann geschlagen, konnte nicht aufhören zu fotografieren. Auch er sah diesen Toro zunächst als nicht geeignet an, aber was der Maestro dann aus dem Stier heraus holte, verblüffte ihn. Manzanares gefiel ihm diesmal nicht so gut. Maestro Ponce hat ihn auch dieses Mal tiefe Einblicke in die Kunst des Toreo gewährt. Hier zeigt sich ein mal mehr, das man einen Morante nicht nach Trophäen bemessen kann. Die Tiere ließen zwar wenig Glanz mit der Capa zu, also nicht viel mit den wunderbaren Veronicas, Medias oder Chicuelinas zu sehen. Die Arbeit mit der Muleta gereichte zum Meisterstück, so das Michael nun wohl auch zu den Fans , den „Morantistas“ gehört. Noch ganz von den Eindrücken gefangen, schlenderte er nach der Corrida durch die Stadt, um dort nochmal auf den Maestro zu treffen, der mit seiner Cuadrilla zum späten Abendessen unterwegs war. Ich freue mich für unseren „Rasenden Reporter“, das er so viele Eindrücke sammeln kann. Als nächstes wird er Jose Tomas sehen, ein weiterer Höhepunk seiner Woche in Malaga. Heute gibt es drei Fotostrecken von Michael, eine lange mit Morante (1.), in der fast die ganze Faena zu sehen ist, und je eine mit Manzanares(2.) und Ponce(3.). Klasse gemacht
Michael! Video von Aplausos.es
http://www.aplausos.es/noticia/25008/Noticias/Perfume-de-Morante-enMalaga.html
wurde nur mit Ovation belohnt und Jose Padilla erschreckte uns mit zwei heftigen Volteretas, die zum Glück, für den Maestro ohne Folgen blieben. Seine Arbeit belohnt mit Ovation. Die Stiere der Ganaderia Jandilla waren unterschiedlich in ihrem Comportamiento, Jeder der drei Toreos hatte es in der Hand, eine Trophäe zu erarbeiten. Fandino hatte besonders gute Momente im Natural. Padilla, der in seiner gewohnten Art, zu Werke zu schreiten, dem Publikum aufregende und wahre Momente des Toreo zu schenken, bezahlte für seinen Wagemut. Die Estocadas waren leidlich, bis gut, aber dem Publikum dauerte es zu lange, bis der Toro fiel. Im
Vergleich zum hoch erfolgreichen Morgen eines Jose Garrido, allein mit sechs Novillos, schneidet Garrido in jedem Fall allein besser ab, als die drei gestandenen Toreros. Bericht siehe unten) Hier das Foto und Videomaterial.
http://www.aplausos.es/noticia/25007/Noticias/Importante-Perera-unica-vuelta-al-ruedo-en-Bilbao.html
6Novilleros6, der Ganaderia Parralejo, Encaste Domecq. Sein erster Novillo nahm Garrido zweimal auf die Hörner, zwei heftige Volteretas, die dieser hinnahm, als habe es sie nie gegeben. Ein guter Jungstier, der einen guten Einstand vorgab. Gute Estocada – ein Oreja. Mit dem zweiten sah die Faena auch sehr gut aus, hier verhinderte der Abschluss die Vergabe einer Trophäe. Aber Garrido ist ein Junge mit sehr großer Willenskraft, technisch weiter als so mancher Matador und scheut die Nähe der Tiere nicht im Geringsten. Mit Nummer Drei machter er den Fehler wieder gut, errang ein weiteres Orjea, was automatisch die Puerta grande öffnete. Aber dieser Mensch ruht sich nicht auf Lorbeeren aus. Der vierte Novillo bescherte ihm auch eine Trophäe und beim fünften Exemplar hörte er bestimmt auf mit zu zählen. Zwei orejas für eine Faena, die neben dem Empfang
des Tieres „a Porta gayola“, auf den Knien vor der Puerta des Torils, auch das Setzen der Banderillas beinhaltete.
er den letzten Novillero toreriert. Ein Pinchazo, nochmal alles in die Waagschale werfend, saß die letzte Estocada, was ihm die letzte von insgesamt sechs Trophäen einbrachte. Sechs Orejas, für einen Torerolehrling eine starke, beinahe unglaubliche Leistung. Und das nicht etwa bei einer Dorfcorrida sondern in einer der wichtigsten Plazas des Landes – Bilbaos Vista Alegre. Ich verneige mich vor diesem jungen Mann, denn er hat fast alle Novillos mit guten Estocadas getötet. Auch dem Züchter gratuliere ich, denn seine Tiere waren durchweg in Form, griffen an, bewegten sich. Eine der besten Vorstellungen der aufregenden letzten Tage, wo die Superstars und die Prestigeganaderias eher beschämend abschnitten, wenn man so ein Ergebnis dagegen hält. Jose Garrido – TORERO!