Am Donnerstag erwarteten meine Mutter, ‘Aficionada Nr.1, und ich gespannt auf den Auftritt unseres Freundes Roman.
Mit Sebastian Castella und Miguel Angel Perera im Cartel hegte ich ganz besondere Erwartungen. Beide hatte ich bei Tentaderos gesehen und besonders Castella hatte es mir angetan. Aber mit diesen Stieren von Victoriano del Rio sah seine Arbeit nicht so kunstvoll aus. Mangelnde Kondition und protestierendes Gehabe, machte es keinem der ‘Figuras’ einfach.
Castella ging ohne Trophäe aus der Plaza.
Perera hatte etwas Glück mit seinem zweiten Toro, der durchaus einige Pases zuließ. Eine sehr gute Estocada belohnte eine sehr durchschnittliche Faena mit einem Oreja vom Publikum. Was den Präsidenten veranlasste noch ein Zweites drauzulegen, erschließt sich mir nicht.
Roman hatte ein recht launiges Tier vor der Muleta, aber er ist bereit alles auszuspielen, auf Risiko zu gehen. Zwei Volteretas hielten ihn nicht lange auf den Zuschauern etwas zu bieten. Da kam Stimmung auf. Eine efektive Estocada und den hohen Einsatz belohnte man mit einem Oreja, das geforderte Zweite bewilligte der Mann im Palco nicht. Mit seinem letzten Toro war absolut nichts anzufangen. Der verweigerte jegliche Mitarbeit und das verzweifelte Gesicht unseres Freundes sprach Bände. Im folgenden Interview, noch an den Tablas, ließ er seinem Zorn freien Lauf. Die Puerta grande zum Greifen nah und dann kein Stier in der Muleta, das ist frustrierend, besonders für einen jungen Matador, der sich so Verträge und einen weiteren Auftritt im nächsten Jahr sichern will.
Mangelnde Kräfte und nicht grade eine gut präsentierte Corrida entäuschte die Besucher in der vollen Plaza von Valencia. Ein nett ausehendes Exemplar, für Manzanares musste in den Corral zurück. Dies machte den Torero noch nervöser als er war. Den Ersatz von Victoriano del Rio mochte er nicht, das konnte man ihm ansehen. Überhaupt war Jose Mari weit entfernt von der guten Leistung von Illescas. Silencio mit beiden Toros.
El Fandi, dessen Programm sich nicht geändert hat, konnte mit seinem zweiten Toro punkten, der tapfer durchhielt, nach einem anstrengen Tercio de Banderillas des Maestros. Ein Oreja der Lohn für den Veteran aus Granada.
Roca Rey rettete den Nachmittag. Dieser Junge ist einfach unglaublich. Was er, zum Teil mit hohem Risiko, vor den Hörnern der Stiere zustande bringt, ist bemerkenswert. Dazu kommt noch die Variation mit der Capa. Die Nähe zum Toro scheut er nicht. Kommt er Stier nicht zu ihm, kommt Roca Rey zum Stier. Jeweils ein Oreja bekam der Junge aus Peru. Ein weiteres hätte er verdient, aber der neue Präsident an diesem Tarde, war nicht geneigt.
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