Sechs Toros von Daniel Ruiz, welche die Reise augenscheinlich besser überstanden hatten, als die sensiblen Miuras, schenkten den beiden Toreros je zwei Orejas. Wie ich schon schrieb, befanden sich unter den sechs spanischen Stieren einige, welche der Kunst gerecht wurden. Toros, welche mehrere Muletazos, ja ganze Serien erlaubten. Allerdings verlangte dies auch viel Fingerspitzengefühl von den beiden Diestros, Ruhepausen wurden den Tieren wohl dosiert gewährt. So wurde mir jedenfalls berichtet. Für Castella und Simon gab es je zwei Orejas von einem Toro und wenn ich das Video gesehen habe kann ich gewiss mehr über dieses Duell sagen. Bilder gibt es schon, von Aplausos.es.
In Bezires, der Heimat Castellas findet übrigens ein taurinischer Weihnachtsmarkt statt, unter der Schirmherrschaft des Maestros. Ein Markt, wo man Bücher, Trajes und Geschenke rund um das Thema taurino erstehen kann. Den würde ich mir gerne ansehen. Danke Ursula! Hier der Link für Interessierte: http://www.torofiesta.com/index.php?option=com_content&view=article&id=4197:2015-11-15-21-30-57&catid=1:nouvelles
Neben dem einzigen Oreja des Events, musste der frisch gebackene Matador auch zwei heftige Volteretas hinnehmen. Mit der Capa kam er sehr gut beim Publikum an. Und mir persönlich gefiel seine Faena mit der Muleta ausgesprochen gut, für einen so jungen Torero.
Ich mag es, wenn der Torero mit geschlossenen Füßen da steht, und hier macht der Junge eine ausgezeichnete Figur.
Die Volteretas waren beinahe kalkuliert. Das unkontrollierbare Kopfschlagen am Ende eines jeden Muletazos ging in alle möglichen Richtungen. Das der Stier dann mal den Torero zu fassen bekommt, wenn dieser still stehen bleibt, ist beinahe unvermeidbar. Die erste Voltereta zerfetzte die Traje, viel Arbeit für den Sastre, den Schneider und ein paar Nahtstiche für den Arzt. Die Zweite fügte Schaden zu, der auch hätte ins Auge gehen können, im Sinne des Wortes. Ein Horn traf den Mund des Toreros, der dabei mehrere Zähne einbüßte. Viel zu tun für den Zahnarzt. Nicht auszudenken was noch alles hätte passieren können. Aber dieser Junge gehört zu denen, die gewiss Zukunft haben in dem Geschäft, die Traje zerfetzt, die Zähne ausgeschlagen, macht er weiter als ob es kein Morgen mehr gäbe. OLE’ Video gibt es auch hier.