In den Cartels findet man die Toreros, welche grade in Mode, im Aufwind sind, oder den auf Grund ihrer Geschichte ein Platz in diesem prestigeträchtigen Cartel gebührt. Da sie nur ein Mal im Jahr stattfindet, ist das ‘No hay bilettes’ die Regel. In diesem Jahr hatte Francisco Rivera Ordonez, ‘Paquirri’ auf Morante und Roca Rey gesetzt, sogar das traditionale Datum zur Feria vorverlegt.
Roca ist begehrt. Und Morante seit einen paar Jahren eine feste Größe in der schönen Plaza. Roca fiel bekannterweise wegen Verletzung aus, an seiner Stelle setzte man auf den Sevillaner Pablo Aguado, der seit seiner Zeit als Novillero in Sanlucar trainiert. Im Frühling hatte dieser die Puerta de Principe in Sevilla geöffnet und seit dem ist die Erwartung groß, bei den Aficionados. Es ist nie leicht, nach so einem runden Triumpf, die Faena seines Lebens zu wiederholen, denn dies hängt von den Toros und der Espada ab.
Die Toros , gewiss handverlesen, kamen aus dem Hause Juan Pedro Domecq, der erste Ersatzstier von Garcigrande..., schon fing ich an zu ‘denken’. Dieser war für Morante, falls, wie so oft, der Toro nicht auf der Höhe des Maestros wäre. Der Zweite war wieder ein Domecq, für Aguado.
Feierstimmung in der Maestranza de Ronda, halb Sevilla war gewiss dort, denn beide Toreros kommen aus der Region und sind sehr beliebt
Die Toros aus dem bekannten Imperium der Familie Domecq waren nicht geneigt zu Triumphen beizutragen.
Videoauszüge sehend, muss ich sagen das da der Wurm drinn war. Ein bisschen in der Capote, den Picador kaum angeschaut, durchgehalten in den Banderillas, kamen sie außer Puste in der Muleta der Toreros an. Lediglich zwei von sechs Stieren boten für je einen der Beiden Matadores Möglichkeiten zur Entfaltung. Geringe Möglichkeiten, welche Morante, in meinen Augen besser zu nutzen wusste. Endstand im Mano a mano mit sechs Toros von Juan Pedro Domecq: Oreja mit dem zweiten für Morante, nach Pichazo und einigen schönen Akzenten der Marke Morante. Damit ist man ja schon zufrieden.
Und nun kommen wir zum Höhepunkt der Geschichte: Morante de la Puebla, anscheinend in bester Stimmung forderte den Sobrero, ... - für Pablo Aguado.
Er würde den Stier bezahlen, heißt es. Und so kam der Toro des Tardes in die Plaza, edles Blut von Garcigrande, der Ganaderia welche die 'Figuras' &Co bevorzugen.
Ein ebenso schwächelndes, aber brauchbares Exemplar erlaubte Aguado etwas mehr von seinem Repotroire zu zeigen. Eine Larga cambiada, selten führt er sie aus und ein schöner Handwechsel erreichten höchste Noten und nach einer recht effectiven Estocada fielen gleich zwei Orejas in die Händes des Principes de Sevilla. Nun hängen die Erwartungen noch höher...
Einige Gedanken gingen mir durch den Kopf... Andere Toreros, welche die Puerta grande von Madrid und Sevilla geöffnet haben, wollte man nicht nach Ronda rufen? Und die Geste Morantes mit dem Sobrero... - Hätte der ihn auch gefordert und bezahlt, wenn der ‘Kollege’ im Ruedo Roca Rey gewesen wäre? Ich glaube an das Gute im Menschen und sage mal Ja. Reglament und Geschmack beiseite, es war für die Beteiligten Aficionados ein interessanter Tarde, kritisiert wurden die Konditionen der Stiere.