Damit nicht genug, der Arbeitsmarkt in Spanien gibt zur Zeit auch nicht viel her, die Zukunft ist für Viele ein unbeschriebenes Blatt. Auch wir Aficionados wollen nicht aufgeben, was den Erhalt der Tauromaquia betrifft. Nicht nur die Pandemie ist der Feind, sondern auch die Politiker, Präsident und Vize sind erklärte Antitaurinos, haben eher Interesse den Sektor ‘verhungern’ zu lassen, als zu helfen.
Und so hat ein netter Mensch über „Change.org“ Hilfe angefordert. Jeder kann hier ‘virtual’ teilnehmen und unterschreiben. Mit diesen Unterschrifen, welche später den verantwortlichen Ministerien vorgelegt werden, will man zeigen, das es nicht nur die ‘drei alten, verstaubten Aficionados’ sind, sondern viele Menschen aus dem In und Ausland. Jeder kann Teilnehmen und ich bitte die geneigten Leser und Aficionados, diese Petition zu unterschreiben, weiter zuleiten und zu unterstützen.
Hier der Link: http://chng.it/kr96Mgs4dr
Change.org hat in der Vergangenheit so einiges erreicht, unter anderem Hilfe für die Forschung von Krebskrankheiten oder anderen seltenen Krankheiten, von denen die Pharmaindustrie nichts wissen wollte. #Gracias!
Hier eine Auswahl der schönsten Werke. Bestellung per WhatsUp möglich: 0034 - 622 21 89 79.
Meine Altersgruppe, 14 - 70 Jahre, dürfen von 6 - 10h und 20 - 23h je eine Stunde raus, einzeln oder mit dem Menschen mit dem man zusammenlebt. Die Risikogruppe Ü70 hat Ausgang von 10h - 12 und 19 -20h. Die Kids und ihre Papis, haben von 12Uhr bis 19h Zeit sich die Beine zu verstreten. Jeder eine Stunde und nicht weiter als einen KM vom Hause aus.
Ich wollte nicht gleich am Samstagmorgen losrasen, wissend das an diesem schönen Frühlingsmorgen alles auf die Straße stürzt. Also machte ich mich nach dem ‘20Uhr Aplauss’, für das Krankenhauspersonal auf die Socken.
Schon nach den ersten Metern haute ich die Bremse rein. Eine Menschenmenge bewegte sich ungebremst in meine Richtung. Panik! Ich wohne einen Katzensprung vom Paseo maritim, vom langen Weg am Strand endlang...
Das Ziel der Jogger, Fahradfahrer und jedem der nach sieben Wochen Einschluss etwas anderes als die eigenen vier Wände sehen wollte. Hätten die Tapasbars aufgehabt, wäre die Hälfte im Zentrum gestrandet. Viele hatten sichtlich noch nie einen ‘getarnten’ sportlichen Ausgang gehabt.
Die Sportkleidung, im Internet bestellt, sah bei den übergewichtlichen Sofasitzern mehr als lächerlich aus. An den unbeholfenen Gehbewegungen konnte man sehen, das die Meisten normalerweise höchstens Sonntags auf der Plaza Calbildo flaniert hatten. Aber nun sollte man ja richtig, ‘spatzieren gehen’ oder gar joggen...
Ich hatte mir schon Ähnliches gedacht und für mich kam nur der Weg, in Gegenrichtung, zur Plaza de Toros in Frage. Aber angesichts dieser Völkerwanderung, brach mir der Angstschweiss aus. Wie sollte ich da durch kommen? Ich machte mich auf einen ‘Stierlauf’ ala Pamplona auf.
Anstatt vor den ‘Toros’ herzurennen, entschied ich mich für die breitesten Straßen auf dem Weg zur Plaza, um den ‘Sportlern’ auszuweichen. Ein rechter Hindernislauf, Bürgersteig rauf und runter, links und rechts Kontakt vermeidend, Haken schlagend wie ein Feldhase. Kurz vor der Plaza de Toros gab ich auf, ich hatte mich vor lauter Hakenschlagen verfranzt, die überfüllten engen Gassen wollte ich nicht betreten, also ging es nach einer knappen Stunde wieder nach Hause. Die letzten Meter laufend, um mal zu sehen, was meine Lunge, das Herz und die Muskeln nach sieben Wochen Sofasitzung noch hergaben. Japsend und nach Luft ringend, schloss ich die Haustür auf.
Du liebe Güte! Kein Wunder, das so einige nach diesem Experiment mit Herzinfarkten im Krankenhaus landeten, wie die späteren Nachrrichten vermeldeten. Nach sieben Wochen so einen geballte Menschenmasse zusehen war ein etwas fremder, erschreckender Eindruck, hatte ich doch meine Einkäufe stets zu Zeiten gemacht, wo die Spanier beim Mittagessen sind oder Siesta halten, zwischen 15 - 15:30h. Da war kaum einer unterwegs, der Supermarkt fast menschenleer. Masken hatten auch wenige auf, die Jugendlichen und einige Erwachsene waren nun verbotenerweise in Gruppen unterwegs. Fröhlich hustete man den Freunden ins Gesicht. Der blanke Horrer, für mich.
Aber ich habe mich auch am Sonntag und Montag der ‘Gefahr’ gestellt, eine Herde Stiere hätte mich weniger erschreckt. Montagabend konnte ich eine leichte Minderung der Masse verzeichnen, wahrscheinlich hatten die ersten einen herrlichen Muskelkater, welche sie für diese Woche hoffendlich außer Gefecht setzt. Ein fieser Mensch bin ich.
Ich hoffe nur, das dieser ‘Wahnsinn’ keine schlimmen Folgen hat, denn in zwei Wochen soll ja die nächste ‘Fase I’ in Kraft treten, wenn die Todesfälle, über 25.500(!) und Ansteckungszahlen weiter zurückgehen... Mucha suerte!
Und haltet weiterhin Abstand vom Toro ‘Corvid19’ - „Sitio“!