Zu Weihnachten bekam ich gleich mehrere Bücher zum Thema ‘Toreros’ geschenkt, so das keine Langeweile aufkommt. Mein Einstieg in die Materie taurino erfolgte in der Neuzeit, mit dem ‘modernen Toreo’, und meine Kenntnisse über die Vergangenheit sind nicht besonders umfangreich.
Mein Freund, der Autor, Taurinokritiker und ehemaliger Matador de Toros, hilft mir diese Lücken zu füllen, um diese wunderbare Welt der Stiere und Tauro-Magie besser zu verstehen. Er schenkte mir sein Buch, welches er 2013 über Juan Belmonte schrieb.
Das dies seinen Werdegang als Torero beeinflusste, war mir nicht klar. Er hatte nicht die Kraft den Stieren endlos hinterher zu rennen, und so ließ sich der Freidenker auf einen ganz anderen Tanz mit der Bestie ein. Das all dies die Entwicklung des Toreo bis in die Neuzeit beeinflusst hat, ist mir vor dem Lesen dieses Buches nicht bewusst gewesen.
Um dies zu verstehen muss man wissen, das um 1900 zwar eine gewisse Kunst mit der Capote gezeigt wurde und auch das Tercio de Banderillas wurde hoch angesehen, aber die Arbeit mit der Muleta diente nur, um den Stier für die finale Estocada vorzubereiten. Damals, die Pferde hatten noch keinen Peto, wurden Toros hochgelobt, wenn sie oft auf den Picador losgingen, die Vara zu spüren bekamen und die Pferde töteten. Das waren die Toros bravos zu dieser Zeit. Auch die Ansichten über die Lidia zu dieser Zeit waren andere. Die Toreros sollten sich möglichst nicht in das Terrain der Stiere begeben, da sie dort gefährlicher waren. Es waren Toros, deren Art des Angriffs sich mit dem der heutigen ‘Designerstiere’ nicht vergleichen lassen.
Schaut man sich bedeutende Faenas von Jose Tomas an, kann man sich vorstellen, das er aus dem ‘belmontinischen Brunnen’ trank. Aber nicht nur er , auch mein ‘Idol’ Manolete, El Cordobes oder Paco Ojeda, haben sich seine Kunst zu eigen gemacht.
Der belmontinische Einfluss, fängt hier erst an. Denn auch die Zucht der Toros bravos wurde durch sein Toreo verändert. Sein Toreo erforderte andere Kriterien. Da die Zucht eines Tieres, einer ganzen Rasse nicht von einem Tag zum anderen Veränderungen gestattet, kann man erst in der Neuzeit, mit den sogenannten Designerstieren, die Veränderungen sehen. Zu dem wurde die Entwicklung der Zucht dieser teuren Tiere durch die Weltkriege und dem Bürgerkriegt stark zurückgeworfen. Juan Belmonte hat auch oft mit den gefürchteten Miuras im Ruedo gestanden, zwanzig Jahre später ein Manolete. Heute...? Saltillos, Albaserradas, Miura, heute nicht in ‘Mode’ bei den ‘Figuras’.
Es heißt, das man heute viel besser und schöner toreriert, und die Toros sind auch ‘besser’ als noch vor 100 Jahren. (Vor hundert Jahren gab es auch keine Videos oder Computer...)
Will man tiefer eintauchen, in die Tauro-Magie, sich ein bisschen entfernen, vom Einheitsbrei des modernen Toreo und verstehen, warum ein Jose Tomas, ein Morante ‘seinen’ Toro braucht, um sich von allen anderen Toreros zu unterscheiden. Mir hat das Lesen geholfen, große Lücken zu füllen und um mir über verschiedene Dinge klar zu werden. Dank Santi Ortiz und Juan Belmonte, durfte auch ich lernen.
Nun bin ich besser gerüstet, die umfangreiche Biografie über mein Idol Manuel Rodriguez, „Manolete“ , in Angriff zu nehmen. Um es vorweg zu nehmen, für mich gibt es bis heute keinen wie Ihn.