Der Besuch einer Gruppe französischer Touristen stand an. Toros, Tentadero, Pferde und traditionelles Essen stand auf dem Program. Die Gäste hatten mit dem Traktoranhänger die Weiden besucht. Nun wurde ihnen die Plaza de Tienta gezeigt und es stand Doma vaquera, spanische Reitkunst und klassische Dressur auf dem Programm.
Ich nutzte die Gelegenheit, mich der Marquesa de Albaserrada vorzustellen, welche abseits einen Toro beobachtete, der in einem großen Coral mit einer Becerra allein war. Auch aus der Ferne sah ich, das dies der ‘Indulto’ des letzten Festejos im Dezember war. Ich fragte die Züchterin danach und sie erklärte mir, das er noch nicht 100% fit sei, um zu decken. Er habe eine Verletzung am Hinterbein, welche nicht Folge der Novillada war. Die Wundbehandlung gestaltet sich problematisch, er lässt sich nicht mehr in den ‘Stand’ locken. So muss man ihn einschläfern, wie die Löwen in Africa, um seine Wunde zu behadeln. Aufwendig und kostenintensiev. Einen Toro kann man nicht in einen sauberen Stall sperren, selbst ein großzügiger Corral ist nicht der Ort, wo ein Toro hingehört, - ins Campo.
Die kleine Kuh ist seine Gesellschaft, damit er nicht deprimiert ist, auch ein Toro will nicht allein sein, er ist ein Herdentier. Ich sehe den Schmerz, die Besorgtheit im Gesicht der Ganadera. Sie zweifelt, ob sie ihn in dieser Decksaison zu den Vacas lassen kann. Dazu muss er kräftig sein. Die ‘Damen’ zu beglücken, ist kraftraubend. Gott sei Dank frist er gut, so das man sagen kann, das er über den Berg ist.
Ein kranker Deckstier ist ein weiterer Faktor, der einem Züchter Kopfzerbrechen macht. Stiere zu züchten, ist kein Kinderspiel, sie zu vermarkten ebensowenig. In den ‘goldenen Jahren’ hatte diese Ganaderia regen Zulauf, viele Deutsche Aficionados hätten die Ganaderia besucht, erzählte mir die sympatische Frau.
Wer Interesse an einem Besuch der Ganaderia hat, kann sich gern mit mir in Verbindung setzen.
Was hält der geneigte Leser davon, wenn man sich in Sevilla, zum Domingo de Resurression, am 1.April trifft und sich die Corrida mit Antonio Ferrera, Jose Mari Manzanares und Roca Rey ansieht?
Am Vormittag könnte man die Ganaderia der Albaserradas besuchen, der ‘Vorfahren der Victorinos’. Je nach interesse, wäre ein simpler Besuch , eventuell mit einem Tentadero, möglich. (Meine E-Mail: [email protected])
Unsere Fahrt nach Gerena hatte noch einen anderen Grund. Trajes de luces, Degen, Descabellos, Capotes de paseo, werden eingeladen. Sie stehen zum Verkauf. Wunderschön, einige neu, andere gebraucht, glänzen sie beim Einladen in der Sonne. (Wer Kaufinteresse hat, kann sich auch in diesem Fall an mich wenden, ich stelle gerne Kontakte her.)
Zum Abschuss noch ein Training ‘a Puerta cerrada’, mit dem portugisische Matador Mario Cohuelo. Mit Erlaubnis , suchen die Toreros die Plaza von Sanlucar, außerhalb normaler Trainingszeiten auf, um völlig ungestört zu trainieren. Er hat einen interessanten Karren mit einem großen Stierkopf, der beim Setzen der Banderillas impessionant wirkt, sehr authentisch. Das gefällt mir, denn wenn ich einen Menschen, mit Hörnern in den Händen sehe, sehe ich eben genau dies. Der imposante Stierkopf auf dem Karren, lässt den Menschen der diesen schiebt. So aber ist man sich bewusster, was man ‘vor sich’ hat.
Ein Tag nach meinem Geschmack, alles drehte sich um die Stiere.