Junge Männer, wie Garrido oder Roman, die sich dieser Profession verschreiben sind etwas ganz Besonderes. Und Garrido ist für mich der beste Nachwuchs seit Jahren. Nicht das ich andere als schlechter betrachte, aber für mich hat er als Novillero den gleichen Zauber, wie früher ein Joselito oder ein Morante. Natürlich nicht was den Stil anbetrifft, aber die Transmission, welche das Publikum erreicht. Für Jose Garrido ist diese Alternativa, wie für alle Novilleros, der wichtigste Tag in seinem Berufsleben. Denn ein Triumph kann sein Leben verändern, zum Positiven, wie zum Negativen. Die Nerven muss man erst einmal haben. Denn die unbekannte Nummer in dieser Prüfung, ist zugleich der Protagonist der Corrida - Der Stier.
Und um den musste sich Garrido Gedanken machen. Sein Toro de Alternativa, gutaussehend, aber nicht zu bewegen, ging zurück in den Coral. Ich hätte spätestens jetzt einen Herzinfarkt. Aber nicht dieser junge Ausnahmetorero. Nach dem seine erste Hoffnung wieder im Toril verschwunden war, widmete er sich mit Hingabe seinem zweiten AlternativToro. Ein weiteres, sehr schönes, aber schwächliches Exemplar von Juan Pedro Domecq. Auch hier zeigt Garrido schöne Suertes mit der Capa, aber für mehr ist einfach nicht die Zeit, denn das Tier scheint an einer Vorhand verletzt und kann nicht mehr. Garrido muss zum Degen greifen. Ich bin wütend. Muss man so was einem jungen Torero zur Alternativa vorsetzen? In der Muleta war jedenfalls nichts mehr zu sehen, vom Vertreter der glorreichen Ganaderia. Garridos Estocada war gut, was ihm, als frisch gebackener Matador de toros zu einer Ovation reichte. Mal sehen, ob sich die beliebten Parlade Stiere besser präsentieren. Bisher bin ich mit der Auswahl der Tiere für diese Feria nicht zufrieden. (Ausnahme Fuente Ymbro und Bohorquez). Garridos zweites Exemplar, auch ein ‘Juan Pedro’, stellte den frisch gebackenen Matador auf die Probe. Ein gutes Exemplar, welches die Unerfahrenheit Garridos aufdeckte. Allerdings stellte sich der Junge entschlossen diesem Brocken in den Weg. Am Ende forderte das Publikum das erste Oreja, welches die Präsidentin nicht gewährte. Ob dies damit zu tun hat, das das Publikum sich bei dem ersten Ersatzstier auf die Seite Garridos stellte, welcher gerne den verletzten Toro zurück in den Coral geschickt hätte. Auch hier gewährte man die Rückgabe nicht. Maestro Ponce und Sebastian Castella hatten mit den Parlades zum Teil schwache Toros vor sich, einer von Ponce wurde durch einen Ersatzstier von El Pilar ausgewechselt. Castella hatte noch eins der besseren Exemplare , mit dem er einiges seiner Kunst zeigen konnte, die Vergabe der möglichen Trophäe scheiterte am Gebrauch des Degens. Ponce: Silencio und Palmas. Castella: Ovacion und Silencio. Jose Garrido: Ovacion und Vuelta al ruedo nach Petition für ein Oreja. Nicht die schlechteste Bilanz, an diesem ‘durchwachsenen’ Nachmittag. Und - Keine Trophäe ist besser als eine Geschenkte. Ich bin überzeugt, das Jose Garrido seinen Weg macht, aber er wird es nicht einfach haben, denn handfeste Konkurrenz ist nicht unbedingt beliebt, bei den ‘Kollegen’... Hier Fotos und Videos, dieses Mittwochs und die Victorinos, die heute mit Antonio Ferrera, El Cid und Manuel Escribano im Sand der Real Maestranza von Sevilla stehen. (Aplausos.es, Victorino.com):
http://www.aplausos.es/noticia/28245/Noticias/La-ambicion-de-Garrido-y-el-temple-de-Castella.html
http://www.victorinomartin.com/actualidad-taurina/fotos-y-video-del-embarque-de-los-toros-con-destino-sevilla-982.html
http://www.aplausos.es/noticia/28253/Noticias/Minervo-primer-victorino-para-esta-tarde-en-Sevilla.html