Alvarez und Gines empfingen ihre Novillos ‘A puerta gayola’, was immer gut aussieht, Varea glänzte mit engen Chiquelinas und schönen Veronicas. Die Faenas aller drei Toreos waren im großen und ganzen eine ‘runde Sache’, denn die Novillos waren von guter Qualität und machten es ihnen leicht zu zeigen was sie gelernt haben.
Der Züchter, klug, setzt auf junge Leute, die ihm vielleicht in der Zukunft zurückzahlen, indem sie als Matadores vermehrt mit seinen Stieren auftreten. Ich bedenke allerdings, das ausgefeilte Technik und schöne Schwünge mit den Tüchern, vor komfortablen Stieren, machen noch lange keinen gestandenen Torero aus. Dies konnte man gut sehen, am Beispiel von Gines Marin, der zwar künstlerische Noten vorweisen kann, aber bei Komplikationen der Sache mitunter nicht immer gewachsen zu sein scheint. Vuelta al ruedo und Ovation waren sein Lohn.
Borja Alvarez, der eine Voltereta hinnehmen musste, sah da schon etwas reifer aus und kämpfte um jeden Zoll Boden um die Puerta grande zu öffnen. Mit je einem Oreja belohnt, war dies gesichert.
Varea ist eher mein Fall, er konfrontiert, stellt sich und nimmt eher einen misslungenen Muletazo in Kauf, als er das Tier seines Weges ziehen lässt. Mit dem ersten Exemplar kassierte auch er eine Voltereta und in einigen Situationen schien er selbst nicht genau zu wissen wie er sie gelöst hatte, aber gut sah es aus. Sein letzter Novillo bot sich an, alle Karten auszuspielen. Mit der Capa zeigte er eine herrliche Veronica, das Knie leicht gebeugt, eine andere mit den Füßen schön zusammen, so etwas gefällt. Seine Naturals waren ebenso sehenswert, zum Teil kniend ausgeführt. Je ein Oreja pro Novillo auch für ihn.
Aber man darf nicht vergessen, das die FuenteYmbros beinahe maßgeschneidert waren. Mit ihnen dürfte es regelrecht Spass machen, zu torerieren. Allerdings stehen die jungen Torerolehrlinge nicht oft mit solchen Exemplaren im Ruedo. Wesentlich öfter haben sie es mit schwierigen, launischen Tieren zu tun, wo ihnen die ganze Technik nicht hilft, welche sie in der Escuela taurina gelernt haben. Da sind Nerven gefragt und Wissen ob der Stiere. Schwierige Novillos schön zu torerieren, erfordert viel, viel mehr, als das was man gestern in Alicante sah. Eine Puerta grande, leicht geöffnet, hat nicht das gleiche Gewicht, wie ein Oreja mit einem komplizierten Tier. Und ich denke, das ein Novillo mit dem letzteren mehr fürs Leben lernt, als mit dem, welcher ihm die Arbeit leicht gemacht hat. Hier Video und Fotos von Aplausos, wo der Leser sich selbst ein Bild machen kann:
http://www.aplausos.es/noticia/30078/noticias/la-mejor-version-de-varea-a-hombros-con-borja-alvarez.htmlAbrió
Wie erwähnt, hat er vor kurzem bei einer Ehrung den jungen Politiker Pablo Iglesias von PODEMOS kennen gelernt. Und ihm folgenden Ausspruch entlockt:“ Ich bin kein Antitaurino“, soll er gesagt haben. Kaum vorstellbar, denn hier in Spanien bangen wir Aficionados seit den Bürgermeister.- u. Kommunalwahlen um den Erhalt der Fiesta. Grade Podemos, die viele Stimmen und Sitze gewannen haben den ‘Antitaurinismus’ in ihren Parteiprogramm stehen. El Cordobes lässt sich davon nicht beeindrucken, im Gegenteil, er ‘breitet seine Capa vor dem Toro namens ‘Anti’ aus. Wir, die Toreros und alle die von und mit dem Toro leben, müssen uns zusammenschließen, stärker als je zuvor zusammenstehen. Dies sagte er in einem Interview bei „Aqui el toreo“. Und wenn ich in Madrid auf der Plaza ‘Puerta del Sol’ kampieren muss, ich komme mit meinen Schlafsack, um für unsere Rechte zu kämpfen. Pablo Iglesias hat er ins Campo eingeladen, sogar eine Beccera will er mit ihm torerieren, ihm das Campo zeigen, die Menschen und Tiere die dort leben. Ob Iglesias die Einladung angenommen habe, wurde er gefragt. Nun, dieser müsse erstmal seine Partei fragen... So wie ein Ehemann seine Frau, ob er mit seinen Freunden einen trinken gehen dürfe, komentierte El Cordobes lächelnd, und fügte hinzu: „Vielleicht schleicht er sich ja zur Hintertür hinaus, wenn sie schläft“ . Den jungen Politiker fand er durchaus sympathisch, nur seine Werte und Ansichten... #Ole, El Cordobes!