http://www.mundotoro.com/noticia/centerdefinicion-de-toreria-center/113095
Man kann über Morante sagen und denken was man will, aber es ist für einen sachverständigen Aficionado immer wieder ein Erlebnis, dem Maestro zuzusehen, wenn er sich Mühe macht, einen vermeintlich schwachen Stier soweit zu bringen, das er bald als ‘bravo’ durchgeht. Dies konnte ich mehrmals in der vergangenen Saison beobachten und bewundern. Ich erinnere mich an meine Anfangszeiten als Aficionada. Bekam ich ein Video von Ponce und Morante war mit im Cartel, war er, der Boheme de Sevilla, mein Ärgernis. Was man an ihm fand, begriff ich erst im Laufe der Zeit. Meine Überraschung, als ich ein Video bekam, in dem der junge Morante, mit siebzehn, als Novillero zu sehen war. ‘Uff’, dachte ich, der kann ja was! Also schaute ich mir die älteren Filme erneut an und begann Morante zu entdecken. Dies geht aber immer mit einem Verständnis für den Toro ineinander. Wie der erfahrene Aficionado weiß, kommt so mancher Stier wunderbar aus dem Toril heraus, um sich später, weder am Pferd, noch in den Banderillas zu zeigen. Oft sieht am Schwächen, wie mangelnde Angriffslust, fehlende körperliche Kräfte und Proteste, mit hohem Kopf agierend. Dies macht es dem Torero nicht einfach, mit dem Tier etwas anzufangen. In diesen Fällen habe ich immer einen Enrique Ponce bewundert, der selbst den unlustigsten Stier noch als brauchbar und oft sogar noch als ‘bravo’ präsentieren kann. Als ich dann Morante mit einem solchen Toro sah, verabschiedete ich mich gewissermaßen von dieser Faena. Aber weit gefehlt. Mit einer großen Sensibilität, gelang es dem Mann aus Puebla del Rio, das Tier an sich zu binden und eine Faena mit großer Ästhetik und Schönheit zu präsentieren. (Morantes Bus, "El arte no tiene miedo" Die Kunst kennt keine Angst, ist auch auf dem Kontinent präsent) So geschehen, zum Beispiel, letztes Jahr in Alicante, wo er am Ende noch dem Stier den tödlichen Stich mit der Puntilla ins Genick beibrachte. Ähnliches bekamen an diesem Wochenende die Menschen in der Monumental de Mexico zu sehen. Morantes erstes Exemplar war wirklich kompliziert und kaum mit Attributen eines Toros bravo ausgestattet. Auch der zweite Stier sah nicht nach viel Glanz und Gloria aus, aber hier brachte sich der Maestro wieder einmal voll ein. Eine würdige Faena, mit einem Toro, der nicht unbedingt auf der Wunschliste dieses Toreros steht. Manchmal denke ich, das es ihm mit den Toros geht wie mir mit den Pferden. Wie oft brachte man mir ein Problempferd, bei dem ich im ersten Moment nur dachte ‘das gibt nie was’. Und nach ein paar Tagen stellten sich auf einmal Erfolgsmomente ein und dann konnte ich nicht aufhören mit dem Pferd weiter zu arbeiten. Und oftmals waren diese Tiere am Ende besser wie so manch anderes teure Rassetier. Auf dem Video kann der geneigte Betrachter Ausschnitte der Faenas sehen (Mundotoro.com) Zotoloco: Oreja, Silencio. Morante Silencio, Vuelta al ruedo, die Tendidos forderten das Oreja, welches der Präsident verweigerte!Diego Silveti: Ovacion, Oreja.
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COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |