Morante de la Puebla und gute Musik.
Wer Gelegenheit hatte, die Videos, TV Nachrichten, über den Auftritt des
Maestros, im Palacio Vistalegre im Vorfeld zu betrachten,hat vielleicht diesen
Gesichtsausdruck von Morante gesehen. Diesen besonderen Gesichtsausdruck. Für
mich, als Beobachter, sah das nach Harmonie und mentaler Stärke aus. Das erinnerte mich an meine eigenen Gefühle, wenn ich ein gutes Pferd vor den Augen hatte, fehlte nur noch das Orchester. Solche Gefühle verleihen Flügel, man kann über sich hinauswachsen, und so ein Tier zum Miteinander zu bewegen. Das ist Morante formvollendet gelungen. Seine Vielfalt mit der Muleta, sein Einfallsreichtum in den Varianten, dies in Einklang mit den Bewegungen des Stiers kreativ zu koordinieren, wunderbar. Alle drei ‘Figuras’ gaben das Letzte, was man gut auf den Gesichtern der Toreros, auf den sehr schönen Fotos von Javier Arroyo sehen kann. Das war kein Spaziergang. Die Stiere, in meinen Augen sehr abhängig von den Aktuationen der Toreros. Sie brachten wenig mit. Favorit No.117, fiel an Finito de Cordoba, der sich garnicht wohl fühlte mit dem wehrhaften Exemplar.
Silencios, und schlechte Abschlüsse. El Juli verdarb es sich auch durch schlechte Abschlüsse. Seine Faena mit seinem zweiten Stier war hervorragend, aber fünf Versuche mit dem Decabello sind zuviel. Morante verließ die Plaza, von allen gefeiert als MAESTRO, durch die Puerta grande, mit je einem Oreja für jeden Stier.
Ich hätte ein ‘casi lleno’ erwartet. Woran mag es gelegen haben? An der Werbung? Corte Ingeles ist diesen Zeiten in Spanien, eher eine Referenz für ‘Teuer’. Weder El Juli, noch Finito haben groß die Werbetrommel gerührt. Finito hatte am wenigsten Zeit, da er für Talavante einsprang. Lag es am Cartel? In Madrid und Umgebung hat man El Juli öfter gesehen, Finito, aus Cordoba, ruft beim madridter Publikum nicht das Interesse hervor. Morante dürfte das Zugpferd gewesen sein. War das hoch herrschaftliche Ambiente im kühl-modernen Coso de Vistalegre zuviel für den normalen humilden Aficionado? Ich persönlich mag keine modernen Plazas, da fehlt mir die Atmosphäre, das Ambiente... Aber ein Morante, in Synphonie mit Tier und Musik, wärmt selbst die kältesten Mauern. Hier Video und Fotos, von mundotoro.com :
http://www.mundotoro.com/noticia/magia-en-vistalegre/111122 Morante
http://www.mundotoro.com/noticia/el-juli-punto-y-aparte/111129 El Juli
http://www.mundotoro.com/auxiliar/galerias2014/vistalegre-27-09-14/ Fotos
http://www.mundotoro.com/auxiliar/galerias2014/vistalegre-detalles-27-09-2014/ Fotos
Padrino Enrique Ponce, Testigo Manzanares, Toros von Zalduendo, besser geht es kaum. Mit seinem ersten Toro sah er zwar gut aus, scheiterte aber mit dem Degen. Diese Scharte wetzte er mit seinem zweiten Stier aus. Saubere Faena, mit einigen Höhepunkten und Unterstützung des Publikums, belohnten Juan Ortega mit den ersten Orejas in seiner Karriere als Matador de toros. Felicidades! Ponce wie immer auf dem Posten, Faenas ohne Fehl und Tadel, bekam auch je eine Trophäe, wobei das Publikum energisch eine Weitere forderte. Manzanares, elegant und firm, bekam ein Oreja. In Pozoblanco, sowie in Vistalegre und anderen Plazas, hielt man eine Schweigeminute ab, zu Ehren des 30. Jahrestages des Todes von Paquirri.
(* Interview mit Juan Ortega hier unter Novilleros , September 2013)
http://www.mundotoro.com/auxiliar/galerias2014/pozoblanco-27-09-2014/ Fotos