Was ist so besonderes dabei? Perera hatte schon öfter sein Können, sogar in Madrid, an ihnen bewiesen.
Talavante, dessen Frakaso 2013 mit 6Victorinos6 in Las Ventas, jedem Aficionado noch gut im Gedächtnis ist, suchte seit dem keine Nähe mehr zu den delikaten Albaserradas.
Im letzten, und auch in diesem Jahr sah man die ‘Adolfos’ des öfteren sehr ‘torerierbar’. Was nicht heißt das sie nun keine Gefahr mehr darstellen. Aber sie wirkten irgendwie folgsamer und wenn einer von ihnen sich ehrlich auf die lockenden Tücher einlässt, gibt es kaum bessere Faenas, als mit den grauen Stieren von den Brüdern Adolfo und Victorino Martin.
Perera wagte sich als Erster an die Adolfos, 2015, mit Erfolg, Sebastian Castella zog nach, in Madrid, 2016. Nicht mit Trophäen gekrönt, sah er sich unverstanden und nun stellt er sich in Nimes gleich sechs von ihnen im Alleingang.
Talavante, der in diesem Jahr künstlerisch sehr über zeugend ist, will nun nachziehen in dieser Corrida. Schließlich fordern die Kritiker der ‘Künstler’, das sich eine ‘Figura’ jeder Enkaste, jeder Zucht stellen sollte, nicht nur den beliebten Ganaderias mit ‘Erfolgsgarantie’. Er ringt also um die vollständige Anerkennung.
Das ist jetzt ein Witz, dachte ich. Sollte der ‘alte Wolf’ wie ich ihn insgeheim nenne, zur Bestform aufgelaufen sein?
In letzter Zeit war es ja recht still um ihn. Er kennt diese Zucht sehr gut und weiß sich ihren Toros entgegen zu stellen. El Cid ist ein Kenner im guten und schlechten Sinn. Ein Reiter dirigiert sein Pferd einfacher mit der Kandarre, als mit einem Halfter. El Cids Tücher sind die Kandarre. Der Toro war für mich ein sehr gutes Exemplar seiner Rasse. Er wirkte etwas schwach, verlor die Hinterbeine. Aber sein Willen, dem Gegner den Gar aus zu machen fand kein Ende. Das Ganze oft auf engstem Kreis, was viel Kraft kostet.
"MADRONITO" ist einer dieser gefährlichen, aber in ihren Angriffen ehrlichen Stiere, die einen Indulto verdienen, angesichts der Lidia, die sie durchgestanden haben.
El Cid, erinnert mich an meine alten Lehrmeister, alle Tricks kannten sie und nutzten sie aus, um ein gutes Ergebnis mit den Pferden zu erreichen. Es machte ihnen Freude, zu sehen, zu spüren, wie ihre Taktik Früchte trug, Erfolg versprach. Und dies sah ich auch in der Mine von El Cid : “Hier bin ich und ich kann es“. (Zwei Trophäen als Symbole und Ovation.)
Perera, der auch sehr gut mit den Adolfos arbeitete, hätte ein ‘Öhrchen’ verdient, wenn da mehr Emotion spürbar gewesen wäre. Schönes, ehrliches Toreo mit guten Toros. (Zwei Ovationen)
Talavante, Talavante... Nein, die ‘Mano negra’ hat kein Händchen für die Albaserradas. Er versteht sich einfach nicht mit ihnen, er misstraut ihnen. Das merken die sensiblen Tiere und reagieren individuell darauf. (Ovation und Palmas.)
PLEBEYO, Indulto der Ganaderia Victorino Martin in Calasparra...
Dieser Erfolg, sollte wohl für weitere Verträge des Toreros sorgen, die Anerkennung der Aficion hat er längst.
Obendrein war dies das 50 jährige Jubiläum, in dieser Plaza, für die Ganaderia Victorino Martin.
Was für ein magischer Tarde de Toros. Zwei Bruder gründeten vor 50 Jahren eine Ganaderia, mit Stieren, die schon auf dem Weg zum Schlachter waren (1960). Später trennten sie sich, jeder mit seinen Toros der Encaste, der Blutlinie Albaserrada. Jeder selektierte nach seinen Ansprüchen und Adolfo Martin stand stets etwas im Schatten seines Bruders Victorino. In den letzten Jahrn hat er an Boden gewonnen. Beide Familien halten an der Zucht der vom Aussterben bedrohten Linie fest, vertrauen auf ihre Stiere, welche oft die Spreu vom Weizen trennen, Wie gestern, ein Mal mehr Talavante. In Calasparra sorgten auch die Novillos aus dieser Zucht für ein gutes Ergebnis, Ovation u. Oreja für den Novillero Filiberto. Curro Diaz, zwei Orejas un der Rabo als Symbole für den Indulto und eine Ovation mit dem ersten Victorino, der ihm eine fiese Narbe im Gesicht hinterließ. Die Wunde frisch genäht, gereichte es zur Gloria des indultierens.Antonio Puerta gab sich mit zwei Ovationen zufrieden. Ein großartiger Tarde de Toros, mit zwei Indultos zweier Brüder, Erfolg für den schon abgeschriebenen ‘Lobo viejo’ El Cid, und den beliebten Curro Diaz, der es nie leicht hatte, bei den Empresarios.