Die Ganaderia, Victoriano del Rio hatte nicht die besten Exemplare nach Madrid geschickt. Mit im Cartel, Sebastian Castella, der einfach nicht zum Zuge kommt. Kassenmagnet Roca Rey hatte das schlechteste Lote ausgelost. Einen Manso wie er im Buche steht, mit diesen Tieren kann man in Madrid niemanden von den Sitzen locken. Das Publikum war an diesem Tag nicht für die Toroeros aus Frankreich und Pero, sondern wollten Paco Urena triumfieren sehen.
Der Torero, der wie Padilla ein Auge verloren hat, ist für mich fast zu hundert Prozent wieder der Paco Urena, der er vor dem Unfall im Ruedo war. Seine körperliche Kontrolle hat er aus meiner Sicht wiedergewonnen. Chancen , in Madrid in ein so prestigeträchtiges Cartel zu bekommen, sind gering.
Urena hat es ein Auge gekostet. Aber ähnlich wie Padilla, ist er bereit alles zu geben. Seinen Erfolg, die Puerta grande feierte er im Krankenhaus. Nicht nur das er sich bei einer Voltereta die Rippen brach, sein Freund und Banderillero ‘El Pirri’ liegt mit einer 35cm Cornada in dem Krankenhaus. Überlebende, die etwas Großartiges zu feiern haben: Das Leben.
Jedes Jahr scheinen die Schmährufe für Toreros, Ganaderos, Präsidenten und Toros lauter und schlimmer zu werden, sogar während der Faena oder der Estocada gibt man keine Ruhe. Jeglicher Respekt fehlt.
Beim Verlassen durch die Puerta grande wird der Torero regelrecht in Fetzen gerissen. Aus meiner Sicht kann man Triumphe auch anders feiern.
Interessant ist der ‘neue Krieg’ der Aficionados. Gab es vorher nur El Juli, Jose Tomas und Morante, kommen nun neue Namen ins Spiel: David de Miranda, Pablo Aguado, Juan Ortega, Roman, Gines Marin und vor allem Roca Rey. Der Nachwuchs ist bereit, die seit mehr als zehn, zwanzig Jahren etablierten Matadores vom Tron zu stoßen. Und jedes Jahr sieht man mehr junge Gesichter in den Tendidos, nichts ist mit ‘nur die Alten gehen noch zu Corridas’.
Simon Casas kann zufrieden sein. Sein ‘Bombo’ , die ToreroLotterie, war ein voller Erfog. Über 600.000 Menschen strömten in die Plaza, man sah mehere Toros und Toreros in Bestform. Kein Tarde hatte weniger als 10.000 Besucher, Roca Rey sorgte bei all seinen Auftritten für volles Haus, fast 24.000 in den Tendidos. Don Simons Rechnung ist aufgegangen. Und noch steht ein ‘No hay Billetes’ aus... Toros von Santi Domeq, für El Fandi, Lopez Simon und Pablo Aguado. #QueDiosReparteSuerte!