Wie schon in Jerez, hatte er das Glück, auf einen geeignten Stier zu treffen, was seine Faena mit den von Nunez de Cuvillo zu einem Erlebnis besonderer Art für den Zuschauer machte.
Mir scheint es, das er sich im Januar, in La Mexico erst aufgewärmt hat. Damals dachte ich, das wir diesen Torero so schnell nicht wieder sehen würden. Aber er ist letztendlich DER Torero, der mehr in sich trägt, als alle Anderen. Wie alle Künstler, ist er abhängig vom Toro, aber er ist bereit bis zum Letzten zu gehen, wenn er diesen in der Hand, in der Muleta hat. Er ist es, der dann noch einen Schritt weiter geht. Es hat gedauert, bis ich wieder den Jose Tomas sah, der seit Aguascalientes, nach dieser beinahe den Tod bringenden Cornada, irgendwo auf der Strecke geblieben war. Nicht sein fulminanter Auftritt in Nimes, nicht Granada, nicht Malaga, und auch nicht Mexico haben mich wirklich davon überzeugt, dass der Jose Tomas, den ich früher mit meinem Idol Manolete wohlwollend verglichen habe, noch existiert.
Ich bin kritisch und grade mit den hochgejubelten Figuras stehe ich oft auf Kriegsfuß. Die ‘schöngeschriebenen Chroniken’ treiben mich manchmal zur Weissglut. Da reden sie von noblen Toros und ich sehe ausgepumpte, Fleischberge, die durch den Sand schleichen. So, mit ‘Temple’ , der Langsamkeit, die Tücher zu bewegen ist das Eine. Das Gleiche mit einem Toro zu zeigen, der sich bewegt, eine Andere. Und dies in Kunst zu verwandeln, das beherrschen nur ganz wenige Maestros.
Ein Jose Tomas ist nicht nur einer von ihnen, er ist Der, der über allen aktiven Toreros steht. Leider haben die Künstler, sensibel sind sie, ihre Höhen und Tiefen des Lebens, welches sie dem Stier darbieten und uns. Um über Jose Tomas zu sprechen, muss man ihn gesehen, erlebt haben, am Besten live. Und das taten die Menschen in den Tendidos von Alicante. Begeistert, nicht von einer ‘tadellosen’ Arbeit, sondern von einem Zauber, den nur ein Jose Tomas verbreiten kann. Oreja und zwei Orejas.
Ich könnte ihn umarmen, denn er hat mir gezeigt, das ich mich doch nicht verguckt habe, als ich ihn mit Manolete verglich. Etwas untergegangen sind natürlich die Aktuationen der Brüder Manzanares, Alicantinos und die Söhne des großen Jose Maria Manzanares. Zu Pferde konnte Manuel Manzanares nicht wirklich glänzen. (Ovation u. Saludos) Sein Bruder Jose Mari, mit etwas Pech mit dem Ersten, brillierte mit dem zweiten Cuvillo, eine schöne Faena, mit der Estocada recibiendo beendet. (Silencio u. zwei Orejas) Aber all das geht unter, wenn ein Jose Tomas die Aficionados träumen lässt...
Videos von Aplauso.es und Mundotoro.com