Je mehr ich davon sehe, desto nachdenklicher stehe ich davor. Zum Einen voller Bewunderung, die Namen derer lesend, die es an die Spitze dieser Profession geschafft haben, zum Anderen verwundert, das deren Namen genauso verschwinden können, aus den Cartels der großen Ferias, wo sich die Spitzentoreros ein ‘Stelldichein’ geben.
Namen wie der Enrique Ponce sind seit über 25 Jahren fester Bestandteil der Cartels aller Plazas, andere Namen verschwinden nach ein, zwei, drei Saisons von den Ankündigungen für die Ferias. Ein Name, der mir bei kurzem Nachdenken einfällt ist der von Ivan Fandino. Ein Torero, den ich sehr schätze und dessen Karriere vor drei Jahren einen schwer verdienten Höhepunkt erreichte.
Schmuck, in Traje corto, zeigte er den erfreuten Aficionados mehr als nur seine Kunst mit Capa und Muleta. Er setzte sich auf das Pferd des Picadors und erledigte dessen Handwerk. Auch seine Banderilleros waren arbeitslos, denn diesmal setzte er die Stäbe selbst. Ein Detail, eine Geste, welche viel Anklang fand.
Auch 2014 konnte er diesen Rang halten, Dank guter Leistungen im Ruedo. 2015 wollte er ganz hoch hinaus, mit einer einzigartigen Corrida, gleich zu Beginn der Saison, wollte er Zeichen setzen. Die Geschichte ging nach Hinten los.
Mit 6Toros6, im März in Las Ventas, sechs Toros aus Ganaderias, die keine Orejas garantieren, ganz im Gegenteil. Partido de Resina, Adolfo Martin, Victorino Martin, Jose Escolar, Cebada Gago und Palha, waren die Namen der Zuchtstätten, denen sich in diesen letzten Jahren kaum eine ‘Figura’ stellte.
Ivan Fandino wollte Zeichen setzen. Das Glück war ihm an diesem Tag nicht gesonnen. Fünf Silencios und Pitos, waren der Lohn des Risikos. Ich möchte nicht wissen, wie sich der Mann aus Nordspanien danach gefühlt hat.
Als habe ihn danach das Selbstvertrauen, die sichere Hand beim Abschluss verlassen, dauerte es danach, bis sich für Fandino wieder eine Puerta grande öffnete. Eines zieht in diesem Geschäft das Andere nach sich, das Interesse an seiner Person ließ nach, daraus resultierten auch weniger Verträge. Pausen durch Cornadas halfen auch nicht grade.
2014, Dritter, mit 51 Corridas und 73 Trophäen, das liest sich noch besser.
2015 dann der Einbruch gleich zu Beginn der Temporada. Elfter in der Rangliste, mit 35 Auftritten und 39 Orejas...
2016 ist der Name Fandino auf dem 14. Rang zu finden, mit 32 Corridas und 34 Orejas.
Stelle ich diese Ergebnisse von Newcomer Jose Garrido (32 Corridas - 49 Orejas), oder des Wiedereinsteigers Cayetano Rivera (28 Corridas - 43 Orejas) dagegen, sieht selbst der Laie, wie bedenklich die Entwicklung des Fandino ist.
In den letzten zwei Jahren stand nicht nur der Toro, sondern auch der Degen dem Erfolg im Wege.
Ich hoffe das die Saison 2017 für den Mann, der sagte:“ Wo kein Weg ist, da schaffen ich mir Einen“, so eine Saison wird, wo er sich wieder mit sicherer Hand seinen Weg pfalzt. Leicht wird es nicht, denn neben den alten Konkurrenten, haben wir einige junge Matadore, die ebenso bereit sind sich ihren Weg frei zu kämpfen. #SuerteFandino!