In Venezuela hat man sich einen neuen ‘Witz’ ausgedacht, man ändert mal eben das Reglamento taurino, das Regelwerk der Corrida. Nun hat nicht mehr das Publikum das recht das erste Oreja für den Torero zu fordern, sondern der Präsident kann das allein entscheiden. „Er möge sich an die Petition des Publikums orientieren“... Das tun sie ohnehin oft nicht, jetzt dürfen sie die zahlenden Gäste ganz ignorieren. Feine Sache, für die gut gekleideten Herren, die ohnehin mehr von den dicken Zigarren, die sie während der Corrida qualmen, verstehen, als von dem was sich im Ruedo abspielt. Jetzt können sie sich ganz ihren, im Palco sitzenden Geschäftsfreunden und den hübschen Damen widmen... Eine Farce, von der man nur hoffen darf, das sie nicht Schule macht. Die ersten Opfer könnten am zweiten Februar die Stiere von Victorino Martin sein, welche in Venezuela zur Corrida antreten. Suerte Victorinos! Ach ja, ich vergaß, auch das Sorteo, das traditionelle Auslosen der Stiere ist nicht mehr nötig. Quo vadis Venezuela taurina?
Was soll man davon halten? Die ‘Hermanitas de los pobres’ aus Ronda (Schwesterchen der der Armen) möchten ein Festejo taurino zu Gunsten der Armen organisieren. Es ist alles geregelt. Die Ganaderia verschenkt die Stiere, die Toreros verlangen kein Honorar, auch der Arzt, die Ambulancia und ihr Personal, die Helfer die in der Plaza gebraucht werden, Areneos, Kartenverkäufer, alle arbeiten gratis mit, für den guten Zweck. Sogar die Hotels haben zugesagt, ihre Räumlichkeiten für den Bedarf umsonst zur Verfügung zu stellen. So weit, so gut. Festejo in Ronda. Sollte man meinen und sieht im Geiste die gefüllte Real Maestranza de Caballeria de Ronda vor sich. Aber nein, die Herren der Maestranza verweigern sich. „Es ist nicht möglich diesen solidarischen Akt zu zelebrieren. Das neue Management erlaubt dies nicht..., es ist ein Museum“ - So der Wortlaut der Ablehnung für die Durchführung eines Festejos für Arme. Wer aber ist dieses Management? Wenn ich mich nicht irre, ist der (Ex-)Torero Francisco Rivera Ordonez, „Paquirri“, ihr Leiter... Ja man ließt richtig, der Sohn des Idols Paquirri, Enkel von Antonio Ordonez, will die Plaza für die Armen nicht öffnen. Für mich undenkbar. Ausgerechnet jetzt, wo Fran Rivera wieder in die Ruedos zurückkehrt, lässt er andere im Regen stehen? Wo es obendrein nichts kostet, außer das Öffnen der Türen dieser historischen Plaza. Die Aussage , die Maestranza sei ein Museum, ist ein Witz. Immerhin hat Fran Rivera 2013 ein 6Toros6 mit Morante veranstaltet und auch in 2014 war die Plaza rappelvoll. Von Museum stand da nichts auf dem Cartel. Das Museum ist in einem Teil der Plaza untergebracht, der Rest wurde, zumindest bisher so genutzt, wie es den Installationen zusteht. Reithalle für die Pferde, Plaza für die Toros. ich schüttele immer noch den Kopf. Nun müssen sich die ‘Hermanitas’ der Armen noch eine Plaza portatil, eine Plaza zum Aufbauen suchen und diese Kosten dürften einen hohen Spendenbeitrag für die Armen in Frage stellen. Man hat eine Karte an den neuen spanischen König, Felipe VI. geschrieben, in der Hoffnung, das er, als König und Aficionado die Türen der königlichen (Real) Maestranza de Ronda zu öffnen vermag. Ich kann es nicht fassen - Antitaurinos braucht es wirklich nicht, bei so viel Starrsinn. Gute Nachricht für die ‘Manzaristen’, die Fans von Jose Mari Manzanares. Nach dem Tod seines Vaters hat er keine Corrida mehr bestritten, die Saison in Südamerika hat er komplett abgesagt. Nun heißt es, das er seinen ersten Auftritt in Castellon wirklich absolviert. Ich hoffe der junge Mann hat sich von dem Verlust erholt, es wird ein schwerer Gang für ihn. Zum ersten Mal in seinem Leben, ohne seinen Vater an seiner Seite. I
In Venezuela hat man sich einen neuen ‘Witz’ ausgedacht, man ändert mal eben das Reglamento taurino, das Regelwerk der Corrida. Nun hat nicht mehr das Publikum das recht das erste Oreja für den Torero zu fordern, sondern der Präsident kann das allein entscheiden. „Er möge sich an die Petition des Publikums orientieren“... Das tun sie ohnehin oft nicht, jetzt dürfen sie die zahlenden Gäste ganz ignorieren. Feine Sache, für die gut gekleideten Herren, die ohnehin mehr von den dicken Zigarren, die sie während der Corrida qualmen, verstehen, als von dem was sich im Ruedo abspielt. Jetzt können sie sich ganz ihren, im Palco sitzenden Geschäftsfreunden und den hübschen Damen widmen... Eine Farce, von der man nur hoffen darf, das sie nicht Schule macht. Die ersten Opfer könnten am zweiten Februar die Stiere von Victorino Martin sein, welche in Venezuela zur Corrida antreten. Suerte Victorinos! Ach ja, ich vergaß, auch das Sorteo, das traditionelle Auslosen der Stiere ist nicht mehr nötig. Quo vadis Venezuela taurina?
0 Comments
Leave a Reply. |
COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |