Maestro Enrique Ponce und ‘Überflieger’ Andres Roca Rey sorgten, trotz Regenfällen, für Emotion beim Publikum. Spannend für mich, diese beiden im direkten Vergleich zu sehen, Freunde versorgten mich mit Videoausschnitten. Der Meister aus Spanien dominierte wie schon die ganze Saison das Szenario. Sein Können, sein Wissen um die Stiere und ihr Verhalten erlaubten ihm, seine Kunst ein Mal mehr auf höchstem Niveau zu zelebrieren. Oreja und zwei Orejas und der Rabo des zweiten Toros öffneten ihm die Puerta grande.
Mit beiden Exemplaren zeigte er Faenas die sich sehen lassen konnten. Beide Toreros scheuten die Nähe der Stiere nicht, aber Roca Rey überzeugte mit seiner Unbeweglichkeit. Die Füße in den nassen Sand geplanzt, der Regen konnte ihn nicht beeindrucken, wich er keinen Zentimeter von seinen Gegnern zurück. Das beeindruckte Publikum quittierte dies mit je zwei Trophäen.
Das ein junger Matador, mit 14 Monaten nach der Alternativa, mit allen großen Figuras und Toreros und sogar mit einem ‘alten Hasen’ wie Maestro Ponce ‘mithalten’ kann, ist außergewöhnlich.
Man bedenke, das er erst 2014, also vor zwei Jahren als Novillero debütierte. Natürlich kommt das alles nicht von ungefähr, seine Familie ist eng mit den Toros verbunden, sein Bruder ist Matador, sein Opa leitete die Geschicke in der Plaza von Lima, und sein Onkel ist Rejoneador. Da hat er das Toreo von Klein auf gelebt, gesehen und erlernen können. Aber seinen Mut, seine Technik und sein Vertändnis für den Stier, das sind die Werte, die er selbst mitbringt.
Vor ein paar Tagen, nach einem heftigen Zusammenstoß mit einem Toro, lag er noch im Krankenhaus. Dann gleich die volle Leistung abzurufen, ist wohl ein Pluspunkt seiner Jugend. Ich bin sehr gespannt, wie seine Saison in Südamerika verläuft.
Und sein erster Auftritt in Spanien 2017 steht quasi auch schon fest, in Olivenza, Badajoz, im März.
Danach dürften die Fallas von Valencia auf dem Plan stehen.
Das er dieses Tempo durchhält, glaube ich schon, allerdings beunruhigt mich, das er nun eine Manchette an einer Hand trägt. Dies sieht man auch bei Cayetano, Manzanares und Talavante. Die Handgelenke und Sehnen leiden beim Toreo und manche müssen dann kürzer treten, um die Überbelastungen auszukurieren...