http://www.dailymotion.com/video/x80z0g_la-cavalerie-bonijol-acteur-majeur_creacioN
Man sieht einen Stier angreifen und attackieren, wie es heftiger kaum seinkann. Das Pferd, wie ich sehe, ist bestens auf diesen Zusammenstoß vorbereitet. Keine Panik während des Aufpralls, oder bei den Versuchen des Stieres, es von den Beinen zu holen. Ganz im Gegenteil, es stemmt sich bestimmt der Masse entgegen und erweist sich als überraschend flink, als es zeitweise von den Beinen kommt. Ein Pferd, das man in Spanien als ‘valiente’ bezeichnet und dem ich noch ein ‘bravo’ hinzufüge. Dieses Pferd hat mitgearbeitet. Zusammen mit seinem Reiter, dem Picador, hat es seine Aufgabe MEISTERHAFT erfüllt.
Alain Bonijol - Ein Leben für die Pferde
Alain Bonijol wurde 1954 in Nîmes geboren. Er wollte ursprünglich Torero werden und bestritt etwa 100 Novilladas. 1986 trat er in Las Ventas auf und wurde vom ersten Novillo schwer verletzt. 1990 gründete er "La Cuadra de caballo" in Franquevaux (ein kleines Dorf nicht weit von Nîmes). Alain Bonijol züchtet nicht nur Pferde für den Picador, sondern auch für die Alguaciles und das Arrastre. 1990 wurde er bereits für Arles verpflichtet.
Bonijol war davon überzeugt, dass die Corrida keine Mittelmäßigkeit verträgt, wenn sie weiter bestehen soll. Jedes Tercio muss perfekt ausgeführt werden. Er machte es sich zur Aufgabe, das Tercio de varas zu einem spannenden Teil der Corrida zu machen. Das Pferd des Picadors muss ein essentieller Teil der Lidia werden. (Wie man sieht, arbeiten auch andere Menschen an der Verbesserung der Bedingungen für die Tiere.)
Bonijol begann mit einem einzigen Pferd, von dem er sagt, es wäre für den Picador geeignet gewesen, es hätte aber auch im Paseillo verwendet werden können und schließlich auch dafür, den Stier hinaus zu ziehen.
Heute hat er eine Cuadra, einen Stall voller Pferde, mit der er das Tercio de varas revolutioniert hat. Es sind richtige Stars, die von manchen Picadores mit ihrem Namen angesprochen werden. Er hat außerdem einen kleinen Betrieb zur Herstellung von Puyas und Caparazones und seine eigene Sattlerei. Für ihn war klar, dass die Pferde leichter und beweglicher werden mussten. An einem sehr schweren Pferd musste sich jeder Angriff eines leichteren Stieres totlaufen. Sie können sich verausgaben, was dem Ansehen der Tauromaquia schadet.
Seine Idee war es, ein Pferd zu züchten, das an die moderne Tauromachie angepasst ist. Es muss ein robustes Tier sein, aber es soll dabei leicht und beweglich sein. Er will Pferde, die auf den Reiter vertrauen und auf die der Reiter vertrauen kann, sodass das Tercio de varas ein spannender, ebenbürtiger Teil der Lidia wird. Das Pferd soll sich dem Angriff des Toro stellen, es soll den Angriff hinnehmen ohne Tricks und mit Nobleza. Das Pferd spürt trotz des Peto die Hilfen des Reiters. Diese leichteren und besser geschützten Pferde brauchen auch einen besseren Reiter.
(Ein guter Reiter reagiert schneller und reißt nicht hirnlos an den Zügeln und kann auf die mit Stöcken bewaffneten Helfer verzichten).
Alain Bonijol trainiert seine jungen Pferde mit nicht verbundenen Augen. Sie sollen lernen, wem sie gegenüber stehen. Im Laufe der weiteren Ausbildung lernen sie dann am "toro manso" , einem zahmen Stier, weiter mit nicht verbundenen Augen. Im Ruedo werden die Augen mit einem besonderen Schutz bedeckt. Er besteht unnachgiebig darauf, dass seine Pferde kein Beruhigungsmittel bekommen und sie schauen auch in der Arena lebhaft aus. Er hat auch die Monosabios, Helfer der Picadores, aus der Arena verbannt. Die warten nur konzentriert, ob sie vielleicht gebraucht werden.
Die Sicherheit des Pferdes steht an erster Stelle. Bonijol arbeitet mit den verschiedensten Materialien der neuester Technologien. Es gelang ihm, das Gewicht auf 25 kg zu reduzieren. Er arbeitet 15 Jahre am "Kevlar peto". KEVLAR ® ist eine spezielle Technologie von Dupont (Vorteil: guter Schutz bei geringem Gewicht).
Alain Bonijol hat übrigens auch seinen Peto zum Patentangemeldet: http://v3.espacenet.com/maximizedOriginalDocument?flavour=plainPage&locale=en_EP&FT=D&date=20060623&CC=FR&NR=2879586A1&KC=A
Bald fand man seine Cuadra in den bekanntesten Arenen Frankreichs (Arles, Béziers, Nîmes, Bayonne, Mont-de-Marsan…) und schließlich auch bei angesehenen Ferias in Spanien (Bilbao, Salamanca, Almeria, Santander).
2012 wurde er in Málaga für die Picassiana am 07. April verpflichtet.
http://elpuertoactualidad.es/?p=16357
So steht in Frankreich im kleinen Ort Vic-Fecensac vor der Arena eine Statue von Ruiz-Miguel, dem Maestro aus San Fernando(Cadiz), welcher einen Großteil seiner Erfolge mit den ‘Duras’ feierte, Miuras Victorinos...
http://es.wikipedia.org/wiki/Francisco_Ruiz_Miguel
2014 gab es in Dax eine Corrida, bei der das Tercio de Varas zum Höhepunkt wurde. Pferde von Bonijol und der Picador Tito Sandoval machten es möglich. Es wurde sogar in Spanien darüber berichtet. http://www.elmundo.es/cultura/2014/08/16/53efc59d22601d852d8b457b.html
(Das Pferd des Picadors, TABARLY wiegt gut 470 kg, einhundert weniger, als der Toro von Pedraza de Yeltes , welcher vier mal, aus der ferne angriff. Ein Picador bravo, Tito Sandoval (Cuadrilla von Castano), ein Pferd bravo und ein Toro bravo : Eine wunderbare Trilogie ...)
Auch gibt es ein Buch, auf französisch von Alain Bonijol, über Tercio de Varas (Bild links)
Es gibt in Frankreich ein weiteres angesehenes Unternehmen, das seit 90 Jahren Pferde für die Corrida züchtet: Philippe Heyral, Weitere Informationen über Alain Bonijol:
http://www.cavalerie-bonijol.com/ Spanisch und Französisch
http://boletincharro.com/?p=302 Spanisch
Foto Javier Castano mit dem Picador Tito Sandoval.