Curro Diaz, sehr beliebt und erfahren, was die Victorinos angeht. Daniel Luque, den man eigentlich nicht unbedingt in Corridas mit den ‘Duras’ erwartet.
Den dritten Matador in diesem Cartel, darf ich jeden Tag in der Plaza von Sanlucar, beim Training beobachten, Emilio de Justo. Vielversprechend. Im letzten Jahr hat er vor den Hörnern der Victorinos, erstaunliches zu Tage gebracht, in Illescas hat er mir gut gefallen.
Das frühe Datum tut der Freude keinen Abbruch, ist die Plaza von Vistalegre, wenig romantisch, eine überdachte Plaza, so dass man Kälte und Regen nicht fürchten braucht.
Das Cartel hinterlässt beim ersten Lesen einen bitteren Beigeschmack. Muss ein Torero, eine Figura, mittlerweile seine eigenen Stiere nicht nur züchten, sondern auch in der Plaza lidiren? Das ist der Fall in der ersten Corrida in Arles. El Juli, Juan Bautista, Roca Rey - Ein Cartel der Figuras. Die Toros von El Freixo, kommen aus dem Hause ‘El Juli’... Ich freue mich über jeden guten Stier, aber das ist des Guten zuviel. El Juli kennt nicht nur Vater und Mutter, nein er hat seinen Toro für seinen Auftritt selbst gezüchtet. Bei einem Festival würde ich nichts dazu sagen, aber eine Corrida mit seinem eigenen Produkt zu bestücken...
Im Moment regieren nur noch die großen Häuser, ‘Casas’, wie Simon Casas/Pages, Matilla, FIT und Lozano. Glücklich der kleine Empresario oder Apoderado, der Freunde in diesem illustren Kreis hat. So kann er vielleicht mit diesen Deals aushandeln. Nach dem Motto: ‘Ich gebe Dir meinen Torero, meine Toros, meine Plaza, dafür gibst Du mir ...’
Wenn das so weiter geht, wird die nächste Saison an Eintönigkeit kaum zu überbieten sein und es werden noch weniger Novilleros oder neue Matadores Eintritt in die Plazas finden. Von der Varietät der Ganaderias ganz zu schweigen. Denn die Herrschaften werden den Kuchen unter sich aufteilen. Geschäft ist eben Geschäft. Bedauerlich...