TEIL III
Am darauf folgenden Mittag, fand im Palacio de Vistalegre eine weitere taurinische Veranstaltung statt: Der Concurso de Recortadores.
Es gibt ja neben der Corrida de Toros diverse Stierfeste inSpanien,Frankreich und Portugal. Eine davon sind die Recortadores. Man weiss nicht ob diese Form der Festejos sich tatsächlich aus der minoischen Kultur, aber es gibt auf alle Fälle Parallelen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stiersprung
Sehr interessant das Ganze einmal mitzuerleben und allergrössten Respekt vor den Jungens, die hier ihr Leben auf´s Spiel setzten, aber meine Sache ist es nicht. Es handelt sich um Sport mit einem Schuss Artistik. So handelte es sich hier auch um das Finale der Wintermeisterschaft.
20 junge, durchtrainierte und mutige Männer treten in 4 Gruppen zu jeweils 5 Mann gegeneinander an. Jede Gruppe hat ihren eigenen Stier, mit welchem in 2 Durchgängen ...ja was eigentlich? Toreriert? Recortador heisst Abschneider. Man weicht dem Stier aus! Aus diesen 4 Gruppen bestreiten wieder die besten 5 Männer den letzten Durchgang . Wer allerdings die Jury ist oder Kampfrichter sind, und welche Kriterien angewendet werden, davon habe ich keine Ahnung.
Bei www.tauroemocion.es kann man ein beeindruckendes Video der Veranstaltung (wie auch von der vorangegangenen Corrida und dem Sorteo) finden.
Jeder der jungen Männer hat seine Eigenart und Repertoire. Ein etwas adipöser Teilnehmer, offensichtlich körperlich nicht so gebaut um, wie andere über den Stier zu springen oder überhaupt sich schnell zu bewegen, ist spezialisiert darauf stillstehend den Stier zu erwarten um im letzten Augenblick durch eine Körpertäuschung den Stier in eine andere Richtung laufen zu lassen. Hierbei hat der Toro ihm auch mal das Hosenbein aufgeschlitzt, so nah kam er. Dieser junge Kerl bekam den 5.Preis. Überhaupt kann ich nicht beurteilen warum wer welchen Preis gewonnen hat
Allerdings ging diese Recortador bei der Preisverleihung leer aus!?
Einmal stand er im Callejon vor mir und ich sagte ihm, dass er für mich die Nummer Eins sei, wofür er sich mit Tränen in den Augen bedankte.
Bevor jeder Toro, diese kamen von der Ganaderia Los Ronceles, wieder in die
Toriles zurück gelockt werden, erweisen die Recortadores auf den Knien dem Tier ihren Respekt. Was allerdings weiter mit diesen Stieren geschieht, entzieht sich meiner Kenntnis.
Übrigens wurden der 2. Preis von Don Victorino Martin und der Siegerpreis
von Emilio de Justo überreicht.
Zu Letzterem bin ich nach der Veranstaltung noch kurz hin und habe ihm zu
der grossartigen Leistung vom Abend zuvor gratuliert, wofür er sich höflich
bedankte.
Dieses Park- und Waldgebiet, am Rande der Stadt, ist fünf mal so gross wie der "Central Park" in New York und ein ehemaliges Jagdgebiet von König Felipe II. Dieser baute sich dort ein Landhaus, woher auch der Name kommt.Das Terrain umfasst neben der Natur einen See an dessen Rand Restaurants liegen, Sport- und Freizeitanlagen, den Madrider Zoo, einen Vergnügungspark und eine Seilbahn, welche den höchsten Punkt des Geländes mit dem südlichen Rand der Innenstadt verbindet. Sowie La Venta del Batan!Unter diesem Namen verbirgt sich ein Gebiet auf welchem sich mehrere Corrales und eine kleine Plaza de Toros befinden. Früher wurden hier die Toros de Lidia angeliefert, bevor sie weiter zur Plaza Monumental Las Ventas, transportiert wurden.
Der Bereich war öffentlich zugänglich und man konnte die Stiere besichtigen. Möglicherweise fanden hier auch die Sorteos statt. Aufgrund der Blauzungenkrankheit wurde vor einigen Jahren der Publikumsverkehr ausgeschlossen. Die Blauzungenkrankheit ist eine virale Infektionskrankheit, eine Viehseuche, welche bei Wiederkäuern auftritt .
Auf diesem Gelände war auch die Escuela de Tauromaquia de Madrid namens Marcial Lalanda, später in El Yiyo umbenannt, beheimatet. Als dieser Schule die Subventionen entzogen wurden, fand sie eine neue Heimat in Las Ventas. Aktueller Direktor ist der ehemalige Matador de Toros Jose´ Pedro Prados Martin "El Fundi". (bitte nicht verwechseln mit "El Fandi") Mir ist leider nicht bekannt, ob aber die Corrales noch für ihren Zweck genutzt werden. (Leider nicht, dank der Bürgermeisterin von Madrid, eine ältere Dame welche sich sich so gar nicht für Tiere und Toros begeistert. Dafür unterstützt sie die Vielfalt der Sexulalität und veranstaltet lieber el 'Dia de Orgullo Gay', als das sie Toros in Batan, oder Kamele bei den heiligen drei Königen zulässt...)
Wie ich durch den Zaun sehen konnte, scheinen die Anlagen noch in einem guten Zustand zu sein.
Zum Abschluss möchte ich hier noch auf ein paar Links hinweisen, die im Zusammenhang mit meinem kleinen Reisebericht stehen:
www.lasventastour.com/de/
www.tauroemocion.es
Tauroemocion ist eine Agentur, die als Veranstalter agiert, mehrere Plazas de Toros managet und auch als Apoderado für ein paar Diestros, so auch Emilio de Justo fungiert.
Wenn man auf deren website (s.o.) auf PLAZAS geht, dort VISTALEGRE anklickt, erscheint auf der linken Seite die Rubrik
ultimos noticias, hier auf das jeweilige Event klicken, dann findet man die Videoclips der Corrida, der Recortadores, sowie des Sorteo.
www.mundotoro.com/noticia/galerias/palacio-de-vistalegre-madrid-23-02-2019-l-julian-lopez
Unter letztem Link gibt es eine Fotoserie der beigewohnten Corrida de Toros, einschliesslich Fotos des erwähnten Politikers neben Morante.
Und auf Bild Nr.13 (Derechazo de Emilio) sieht man schräg über den Beiden, ganz am rechten Bildrand oben, mit dunkler Jacke, hellblauem Hemd, Brille und beiger Mütze den Verfasser dieser "Reportage".
Er scheint gelangweilt zu schauen, es ist aber reine Konzentration.
Und Morante ,zwei Reihen davor, sieht noch nicht mal in´s Ruedo.
Ich bedanke mich von Herzen bei R., der keine Mühen gescheut hat, uns an seinem Besuch im Mundo taurino teilhaben zu lassen. #DosOrejasyRabo!
https://www.youtube.com/watch?v=PfyVjpU89Fs Hier der Link zu einem weiteren Video