In meiner Kindheit, im Fernsehprogramm an Heiligabend, sah ich mit acht oder zehn Jahren, den Film ‘Roter Staub’. Viele der heutigen Aficionados haben ihn auch gesehen. Ein Film über einen mexikanischen Jungen, der einen Stier großzieht und der am Ende seiner Bestimmung zugeführt wird. Gitano hieß der Stier, ein schönes Tier. Natürlich habe ich wie so viele ‘Rotz und Wasser’ geheult, aber es gab ein glückliches Ende, er wurde indultiert. Der heilige Abend war gerettet. Dies war mein erster Kontakt mit den Toros.
Nie habe ich es den Antitaurinos abgekauft, das Disney einer der Ihren gewesen sei. Dies belegen obendrein seine Freundschaften mit Matadores und Ganaderos.
Ich bin zwar noch nicht steinalt, aber seit meiner Kindheit weiß ich das für meine Milch, eine, damals frei herumlaufende Kuh, gemolken werden musste. Das leckere Hähnchen vom Grill musste geschlachtet werden, die Federn gerupft und das Tier ausgenommen werden. Heute gibt es ‘Chickenwings’ bei Mac Donalds, die nicht entfernt an das Federvieh erinnern, welches sein Leben dafür ließ. Über die Haltungsbedingungen der ‘Chickennuggets’ macht sich heute keiner mehr Gedanken.
Wie viele Nachmittage habe ich mit meiner Mutter im Zoo verbracht, heute freue ich mich, das man das Leben der Zootiere viel, viel besser gestaltet hat. In den Zirkus ging ich mit Freude, um Tiger, Löwen und Elefanten aus nächster Nähe zu sehen. Ohne all dies hätte ich mich wohl kaum zu einem Tierfreund entwickelt. der Geruch von Sägespänen im Zirkus, der strenge Geruch in den Gehegen der Raubkatzen, all dies ist mir noch heute präsent.
Und es war mir von klein auf klar, das der Löwe oder der Fuchs ein Huhn frist, eine Schlange die Maus und das ein wildes Tier kein ‘Streicheltier’ ist. Das es Tiere gibt, die arbeiten können und müssen, wie Wagenpferde, Esel oder Ochsen. Wie der Schäferhunde zum Hüten der Schafe oder bei der Polizei, Suchhunde bei Erdbeben. Und das einige Tiere uns einen noch größeren Dienst erweisen. An ihnen wurden Krankheiten studiert, Medikamente erprobt, die uns heute das Leben retten. Mir ist eine Ratte im Campo lieber als im Labor eines Pharmazeuten, aber wenn durch sie der Krebs bekämpft werden kann, bleibt mir nichts anderes, als ihr zu danken. Dies ist die Realität, nicht die Milch aus Tüten oder das Hundefutter in Trockenform.
Aber was sieht man heute? In fast jeder dritten Familie werden ‘Maskottchen’ gehalten. Katzen, kastriert, verbringen ihr Leben in der 50qm Wohnung im fünften Stock, wo nebenan ein Hund sein Dasein fristet, dessen Atmungsorgane durch spezielle Zucht deformiert sind, so das er kaum Luft bekommt, kastriert und übergewichtig. Der ‘gerettete' Windhund oder Galgo, aus dem sechsten Stock, geht drei Mal am Tag Gassi mit der stolzen Besitzerin. Im angrenzenden Park, an der Leine und selbstverständlich mit Maulkorb. Ein Hundeleben. Heute leben viel mehr Hunde und Katzen, eingesperrt in den Hochhäusern der Großstätte, als freilebende im Campo... Mit welcher Freude habe ich die Hunde im Campo von Virgen Maria beobachtet...
Aber sie leben in der Welt voller, vom Computer animierter Bilder, in der Ponys nicht dreckig sondern rosa sind, Hunde nicht beißen, sondern nur niedlich sind. Der Hase, den sie kennen, besteht aus Schokolade, die Eier zum Frühstück ‘wachsen’ im Supermarkt und das Leder ihrer Sportschuhe, mit de Logo der besten Marke, kommt aus dem Internet. Fischstäbchen sind keine Fische und Fliegen sind keine Tiere. Bedauernswert.
Wünschenswert, das sich einige Eltern, welche die Realitäten kennen, diese ihren Kinder zeigen, erklären und sie so für ein Leben in der Realität vorbereiten. Mein Opa hat mir von klein auf einen Spruch mit auf den Weg gegeben: “Das größte Raubtier auf der Welt - Ist der Mensch“.