Leandro, ein gestandener Torero aus Valladolid zieht sich aus den Ruedos zurück. Diese schwere Entscheidung hat er nach dreizehn Profijahren getroffen. Man stelle sich das einmal vor. Man fängt mit 10 Jahren an zu lernen, mit ca. 18 steht man im Rampenlicht, mit 23 sollte man voll im Berufsleben stehen... Und dann geht es voran wie mit der Schneckenpost. Eine Corrida hier, ein Festejo dort, aber kein Durchbruch in Sicht. Er ist nun 33 Jahre alt, hat im letzten Jahr acht Corridas gehabt, zwei davon in Mexiko, eine in Madrid, wo er ein Oreja bekam. Ein Oreja in Madrid, mit diesen Stieren, der Mann kann so schlecht nicht sein! Allerdings gilt er nicht als guter Estoqueador, heißt, sein Abschluß mit dem Degen hat so manchen Triumph verhindert. Aber wie so viele andere, aus dem unteren Drittel, der Hälfte des Escalafons, wenn man gerecht ist, kommt auf keinen grünen Zweig. Viele warten zehn Jahre und mehr auf ihre Oportunidad, ihre Chance, doch noch den Durchbruch zu schaffen. Leandro hat aufgegeben, wird einen „ordentlichen Beruf“ ergreifen, Geld verdienen. In dem Interview mit den spanischen TaurinoMagazinen äußerte er sich ohne Illusion. So wie sich die Welt Taurina heute bewegt, sieht er sich ohne Möglichkeiten, vorwärts zu kommen. und so ganz Unrecht hat er nicht. Er wird nicht von einer großen ‘Casa’ gemanagt, er muss alles irgendwie selbst stemmen. Sein Training, im Campo ist es auch nicht gratis... Und wann ruft ihn ein Empresario an? Wenn er keine ‘Figura’ bezahlen kann und ein anderer keine Zeit hat. Unvorstellbar für Unsereins. Man stelle sich vor, ab dem 31. 12. hat man keine Aussicht auf Arbeit und wenig Möglichkeiten in diesen Markt einzutreten. Was für ein Leben... Und wenn er einen Arbeitsvertrag hat, eine Corrida, riskiert er sein Leben, seine Gesundheit... Das muss man erstmal mitmachen. Leandro ist nicht weniger gut wie ein anderer Torero, aber in einem Jahr, wo viele Talente nachdrängen, zurückgetretene Toreos in die besten Cartels aufrücken, ist, realistisch gesehen, kein Platz für einen Torero, für die Toreros der Mittelklasse, wenn man sie so nennen mag. Dabei ist der Unterschied zwischen einem aufstrebenden Garrido, einem Leandro und einem Padilla garnicht sooo groß. Der eine hat Technik, die haben andere auch. Der andere hat die Kunst, auch die haben andere, aber nicht jeder bekommt Stiere, um diese zu entfalten. Und dann haben sie alle eines gemeinsam, den Mut sich dem Stier zu stellen, sei er ‘gut’ oder ‘schlecht’. Sie halten ihn, den Stier, aus, sie riskieren schwere Verletzungen und ihr Leben. Dem einen bezahlt man dafür Tausende, der andere muss ein paar Tausend mitbringen... Suerte Toreros!
Die Nachricht erreichte mich am gestrigen Tag, ich habe es mir fast gedacht: Jose Garrido wird seine Alternativa in Olivenza , Anfang März nehmen. Zuletzt waren noch Sevilla oder Valencia im Spiel, aber Olivenza ist das erste große Event, und der junge Mann hat keine Zeit zu verlieren. Noch ist nichts über das Cartel bekannt, aber bei diesem Einfluss, den seine Apoderados, El Tato und ehemals mit im Bunde, Antonio Ferrera, haben, dürfte es an Figuras nicht mangeln. Einem jungen Talent die Alternativa zu geben, oder die Confirmation, ist ein Ding. Das junge Talent später öfter in seinem Cartel zu dulden, eine andere Sache. Deswegen hat Ferrera ja auch das Apoderamiento von Garrido aufgegeben. Manch geneigter Leser wird nun denken, Colin schreibt viel über diesen Novillero. Stimmt, denn ich halte ihn für eines der größten Talente der letzten fünf Jahre. Wie es mit ihm weitergeht, wenn er die Prüfung zum Matador de Toros, die Alternativa, bestanden hat, mag der Himmel und die Empresarios wissen. Wir werden es sehen... Der eine kommt, der andere geht.
Leandro, ein gestandener Torero aus Valladolid zieht sich aus den Ruedos zurück. Diese schwere Entscheidung hat er nach dreizehn Profijahren getroffen. Man stelle sich das einmal vor. Man fängt mit 10 Jahren an zu lernen, mit ca. 18 steht man im Rampenlicht, mit 23 sollte man voll im Berufsleben stehen... Und dann geht es voran wie mit der Schneckenpost. Eine Corrida hier, ein Festejo dort, aber kein Durchbruch in Sicht. Er ist nun 33 Jahre alt, hat im letzten Jahr acht Corridas gehabt, zwei davon in Mexiko, eine in Madrid, wo er ein Oreja bekam. Ein Oreja in Madrid, mit diesen Stieren, der Mann kann so schlecht nicht sein! Allerdings gilt er nicht als guter Estoqueador, heißt, sein Abschluß mit dem Degen hat so manchen Triumph verhindert. Aber wie so viele andere, aus dem unteren Drittel, der Hälfte des Escalafons, wenn man gerecht ist, kommt auf keinen grünen Zweig. Viele warten zehn Jahre und mehr auf ihre Oportunidad, ihre Chance, doch noch den Durchbruch zu schaffen. Leandro hat aufgegeben, wird einen „ordentlichen Beruf“ ergreifen, Geld verdienen. In dem Interview mit den spanischen TaurinoMagazinen äußerte er sich ohne Illusion. So wie sich die Welt Taurina heute bewegt, sieht er sich ohne Möglichkeiten, vorwärts zu kommen. und so ganz Unrecht hat er nicht. Er wird nicht von einer großen ‘Casa’ gemanagt, er muss alles irgendwie selbst stemmen. Sein Training, im Campo ist es auch nicht gratis... Und wann ruft ihn ein Empresario an? Wenn er keine ‘Figura’ bezahlen kann und ein anderer keine Zeit hat. Unvorstellbar für Unsereins. Man stelle sich vor, ab dem 31. 12. hat man keine Aussicht auf Arbeit und wenig Möglichkeiten in diesen Markt einzutreten. Was für ein Leben... Und wenn er einen Arbeitsvertrag hat, eine Corrida, riskiert er sein Leben, seine Gesundheit... Das muss man erstmal mitmachen. Leandro ist nicht weniger gut wie ein anderer Torero, aber in einem Jahr, wo viele Talente nachdrängen, zurückgetretene Toreos in die besten Cartels aufrücken, ist, realistisch gesehen, kein Platz für einen Torero, für die Toreros der Mittelklasse, wenn man sie so nennen mag. Dabei ist der Unterschied zwischen einem aufstrebenden Garrido, einem Leandro und einem Padilla garnicht sooo groß. Der eine hat Technik, die haben andere auch. Der andere hat die Kunst, auch die haben andere, aber nicht jeder bekommt Stiere, um diese zu entfalten. Und dann haben sie alle eines gemeinsam, den Mut sich dem Stier zu stellen, sei er ‘gut’ oder ‘schlecht’. Sie halten ihn, den Stier, aus, sie riskieren schwere Verletzungen und ihr Leben. Dem einen bezahlt man dafür Tausende, der andere muss ein paar Tausend mitbringen... Suerte Toreros!
0 Comments
Leave a Reply. |
COLINColin C. Ernst, geb. in Deutschland, lebt in Spanien. Aficionada practica. Ehemalige freie Mitarbeiterin der Ganaderia Victorino |