Zwei Jahre nach der lebensgefährlichen Cornada, stand David Mora wieder dort, wo sein Blut den Sand getränkt hatte. Die Ovation des Publikums in der vollen Monumental de Madrid vor seinem Auftritt war eine Demonstration der Aficionados. Sein Brindis war nicht weniger rührend, er galt dem Arzt, der ihm das Leben gerettet hat. Dr. ‘Don’ Maximo Garcia. Und gleich sein erster Toro war ‘ein Geschenk’. Den Quite teilte er sich mit Roca Rey. Der Wind ließ die Capas kaum entfalten, aber die Vorgabe des jungen Peruaners, konnte David Mora nicht so stehen lassen. Wie der Junge die Capa im Rücken, riskierte er genauso eine Cornada wie der ehrgeizige Roca Rey.
Zu Beginn der Faena mit der Muleta ein Schreckensmoment. Der Toro hatte Mora am Bein erwischt und heftig durch die Luft geschleudert. Alles hielt den Atem an.
Konnte Mora die Arbeit fortsetzen? Er konnte und wollte! Gutes Verständnis und Technik mit Temple gepaart, ergaben eine wirklich sehr schöne Vorstellung, der Stier spielte mit.
Bis dahin ein Oreja, gewonnen vor den ausladenden Hörnern. Dann eine Estocada, die allein das zweite Oreja wert war. Die zwei Orejas empfing dieses Beispiel der Superation mit Tränen in den Augen. Dem Tod nahe, verwandelt in Gloria del Toreo, die Puerta grande von Madrid, für David Mora und eine verdiente Volta al Ruedo für den Toro "Malagueno" von Alcurrucen. (Zwei Orejas u. Silencio).
Ein Toro wider aller Gestze. Ein schönes Tier. Astifino. Beim ersten Schwung mit der Capa ging er mit solchem Elan in die Tücher, das es ihn von den Beinen holte. Weit spreizten sie auseinander, gefallen war er in diesem Sinne nicht. Das Publikum pfiff den Toro aus, kaum einer glaubte daran, das er unverletzt die Corrida fortsetzen könnte.Es brauchte Zeit, bis er wieder in voller Schönheit stand.
Seine verhältnismäßig kurzen Vorderbeine und die breite Brust, waren für diesen Patzer verantwortlich. Die ganze Zeit hatte er den Picador, der die Puerta grande ‘bewacht’ im Auge, den wollte er angreifen. Aber die Toreros mit den Capas lockten ihn zum Pikador auf der anderen Seite. Nein, das gefiel ihm nicht. Umdrehen und den Picador aus der langen Distanz angreifen, war sein Trachten. Und das tat er recht bravourös.
Man sah ihn zeitweise mit den Hufen scharren, oft ein Zeichen für einen ‘Manso’ einen feigen Stier. Ich hatte den Eindruck, das er sich nur einen besseren Stand verschaffen wollte, bevor er angriff. Er war ein ‘ausgewachsener Stier, die wissen wie man kämpft. Und das tat er später in den Banderillas, und in der Muleta.
Aber hier stand ein Junge, der die Puerta grande öffnen wollte. Mir blieb teilweise die Luft weg. Der Toro, anfangs mit hohem Kopf zur Attacke blasend, passierte den Peruaner auf engstem Raum. Später senkte er zwar den Kopf in die Muleta, aber man konnte sehen, das er nach dem Torero suchte. Roca Rey ließ nicht eine Chance verstreichen, riskierte mehr als einmal eine Cornada, für den Triumph.
Der Stier gab ebenso wenig auf wie sein Gegner mit dem Degen. Die Estocada saß, Roca Rey hielt die Orejas beinahe in den Händen, weigerte sich der Stier doch schnell zu sterben. Bravura bis zum letzten Moment. Und das kostete den Torero den Triumph. Ein Toro von wirklich gefährlicher Sorte, sehr gut toreriert von einem so jungen Matador, das ist Qualität. Den Toro hatte Roca Rey seinem Landsmann, dem Nobelpreisträger Vargas Llosa gewidmet. (Ovation u. Silencio)
Diego Urdiales war heute bei aller Liebe, nicht der, den man erwartet hatte. Sein erster Alcurrucen war durchaus für einen Triumph gut, aber aus unerfindlichen Gründen gelang dem Maestro keine runde Faena. Sein zweites Exemplar ließ wenige Serien zu , verbreitete keinen Glanz, so das Urdiales sich mit zwei Silencios verabschiedete.Video von Aplausos.es.