Voller Freude erzählt er mir, wo er in dieser Nacht residiert: In der Plaza de Toros von La Roda (Albacete). Neben der Enfermeria der kleinen Plaza, gibt es einen bescheidenen Schlafraum, den man Pilgern zur Verfügung stellt. Ich spüre seine Freude, als er mir die Einzelheiten schildert. Besonders beeindruckt hat ihn das nächtliche Ambiente in der Plaza. Er kann sich dort frei bewegen, hat im Callejon und schließlich im Ruedo gestanden, im Dunkel der Nacht. Es sei sehr authentisch, aber auch sehr romantisch, dieses ‘Silencio’, diese Stille, mitten in der Nacht, in einer Plaza de Toros.
Er ist kann sein Glück kaum fassen, das er wieder ein Nachtlager hat und erzählt mir, das dies auf einer Bekanntschaft beruht, die er am Ende des ersten Tages seiner Reise machte. Dieser Mensch hat seit dem für Unterstützung und Obdach auf dem langen Weg des Toreros gesorgt, das muss ein rechter Aficionado sein!
Ihm ist klar, dass man, wenn man ihm die Confirmation in Las Ventas gewährt, keine Toros einer ‘Ganaderia de Garantia’, keine netten ‘Designerstiere’ ins Cartel stellen wird. „Man wird mich den Löwen zum Fraß vorwerfen“, versichert er mich lachend. Der Mann hat Nerven!
Morgen geht es weiter, auf Schusters Rappen, Richtung Cuenca. Der Torero hatte ursprünglich damit gerechnet, mehr Kilometer täglich zu schaffen und in gut einer Woche Madrid zu erreichen. Aber das ist nicht zu schaffen, denn die Tage werden täglich kürzer.