Für Sebastian Castella, ebenso wie für Morante waren die Toros der Alcurrucen nicht
für eine Trophäe gut. Mit dem Victorino verstand sich Castella sehr gut. Der
Stier, wenn auch etwas knapp an Stärke, erlaubte dem Torero eine schöne Faena
larga, immer wieder leistete „Conducido“ den Aufforderungen des Franzosen folge.
Nach einem Aviso, saß die Estocada gut, was mit einer Trophäe belohnt wurde. Dem
Stier applaudierte das Publikum im Arrastre Die zweite Trophäe, erarbeitete sich der
Diestro mit den guten Toro der Ganaderia Garcigrande. Wenig spektakulär aber
sehr sauber, seine Arbeit mit seinem dritten Stier bei diesem Wettstreit mit
Maestro Morante.
Gestern noch in Ronda gefeiert, hatte der Boheme aus Sevilla es am nachfolgenden Tag
nicht so einfach. Die Stiere lagen ihm nicht wirklich, was verhinderte, das er
die ganze Schönheit seiner Kunst vorführen konnte. Am besten sah de la Puebla
noch mit dem Toro der Garcigrande aus, ein schöner Quite, die Füße geschlossen
bei der Veronica und ein guter Remate waren ein kleiner Höhepunkt für die
„Morantistas“ in der vollen Plaza von Dax. Mit dem Toro der Ganaderia Victorino
Martin hatte er einen gefährlichen, ernsthaften Gegner. Der Stier wurde hart
geprüft im Tercio de las varas, was seine Gefährlichkeit nicht minderte. Dem
Banderillero Antonio Jimenez,“El Lili“ brach er bei seinem Akt die Hand und auch
der Banderillero Paco Pena bekam die volle Wut des Toro bravo zu spüren, eine
Voltereta, ohne ernste Konsequenzen. Morante stellte sich recht gut dem
gefährlichen Gegner, entlockte ihm einige sehr gute Muletazos. Hätte er nach
zwei Avisos auch noch gut getötet, wäre ihm eine Trophäe sicher gewesen. So
allerdings ging der Maestro leer aus. Das Publikum forderte eine Vuelta al ruedo
für den tapferen Victorino, die wurde aber nicht vom Präsidenten gewährt.
„Matematicas“ wurde von den Zuschauern mit einer Ovation
belohnt.
Ein etwas endtäuschendes Mano a mano. Von den Toros der Alcurrucen hatte ich mehr
erwartet. Das gute Abschneiden von Sebastian Castella mit dem Victorino hat mich
positiv überrascht. Maestro Morante…, Morante eben, da darf man nie zu viel
erwarten. Gestern mit den passenden Stieren ein berauschendes Fest, heute mit
nicht so willigen Kampfgenossen eher bescheiden. Dem Banderillero Morantes, „El
Lili“, wünsche ich baldige Genesung und schnelle Rekonvaleszenz, schließlich
steht die Saison in Südamerika bald an, wo sein Maestro mit Sicherheit nicht
fehlen wird.