Besonders gespannt war ich auf Emilio de Justo, den ich ja oft im morgendlichen Training beobachten darf. Mehr als positiv überrascht hat er mich, angesichts der nicht einfachen, aber ausdauernden Vaquillas von Don Alvaro. Sein Toreo gefällt mir sehr. Elegant, aber nicht langweilig, sehr konzentriert. Ich denke er ist bestens präpariert für die Saison, welche für ihn in Vistalegre, im Mano a mano mit El Cid beginnt. #Mucha suerte Toreazo!
Der dritte im Bunde war Esau Fernandez. Wenn ich mich recht erinnere, hat er einen Victorino indultiert, vor 2, oder 3 Jahren. Kam er mit den Tieren gut zurecht, hat er mich nicht überzeugt. Sein Stil kommt mir eher vulgar vor. Natürlich hat jeder seinen Geschmack, was mir gefällt, muss noch lange nicht jedem zusagen.
Ebenso wenig fehlte auch an diesem Tag die ‘Tapia’ nicht.
Novilleros, welche nicht nur zusehen um zu lernen, sondern wild darauf sind, auch ein paar Pases mit einer becerra, vaca oder einem novillo zu tun. Um praktische Erfahrung zu sammeln. Oft warten sie seit den frühen Morgenstunden - wer zurert kommt, bekommt die erste Chance. Wenn der jeweilige Matador mit seiner Faena fertig ist, bleiben manchmal noch einige Muletazos übrig, für die Aficionados, oder in diesem Falle, die Torerolehrlinge.
Am heutigen Tage ließen die Matadores wenig ‘übrig’ für die Tapia. Die Vaquillas zu dominieren hatte viel Arbeit gekostet, ich kam beim Zählen der Pases nicht mehr mit. Dann kam noch der Rejoneador und die jungen Kühe hatten all ihre Qualitäten offenbarht. Kaum einer der Nachwuchstoreros konnte mehr als vier Schwünge mit der Muleta anbringen. Aber diese vier Pases sind wichtig, wann kann man mal am lebenden Objekt das ausprobieren, was man jeden Tag im Toreo de Salon übt? Selten, wenn man nicht über einen großen Geldbeutel oder einen potenten Apoderado verfügt. (Darüber sollte man sich klar sein, wenn man eine Novillada besucht, die jungen Aspiranten haben oft wenig Praxis)