Die verantwortlichen Veranstalter haben nun ein Jahr, um darüber nachzudenken, was man denn besser machen könnte. An keinem Tarde gab es ein „No hay Billettes“
Mir fällt als erstes die Auswahl der Stiere ein. Viele Kilos, ausladende Hörner, machen noch lange keinen Toro bravo, wie man sehen konnte. Die ‘Lieblingsganderias’ der Figuras lieferten auch kaum Orejas.
Die Cartels, bis auf eines, waren mir nicht ‘spannend’ genug. Letztendlich mehr oder weniger das Gleiche wie auch in anderen Ferias.
Ausnahme bot ein Cartel. Lopez Simon, Garrido und Roca Rey.
Es war das Einzige welches mich gereizt hätte, live dabei zu sein. Der ‘Rey’ fiel aus, der Künstler Lopez Simon bekam Angst zu versagen und ein großartiger Jose Garrido holte die Kastanien aus dem Feuer. Einen Triumpf, den er am Folgetag mit der Puerta grande feiern konnte.
Der gute Mann setzte sich mehrmals in die Nesseln, mega sparsam mit der Vergabe der Tophäen, was auch nicht immer das richtige Zeichen ist.
Gestern fiel Ivan Fandino ihm zum Opfer. Eine gelungene Faena ohne Prämie, welche Fandino braucht wie die Wüste das Wasser. Die Toros von Jandilla waren nicht so sehr mein Geschmack, auch wenn sie gut aussahen. Diego Urdiales: Ovationen, Ivan Fandino: Vuelta al ruedo, nach Petition für ein Oreja und David Mora: Silencio, Ovation. Video von Aplausos.
Lopez Simon allein mit 6 Stieren in 'Sanse'...
Wer dem armen Jungen das angetragen hat...
Nach dem Desaster von Bilbao sollte der Junge so wohl wieder Vertauen zu sich selbst finden. Er brauchte fünf migrige, schwache Stiere, die er weit unter seinen Möglichkeiten ‘bearbeitete’. Anders kann ich es nicht ausdrücken.
Lediglich mit dem Letzten kam es zu einigen Augenblicken, wo er torerierte. Die Orejas, vier insgesammt, waren eher ‘Öhrchen’. Wohlwollend von den Zuschauern in der halbvollen Plaza gegeben.
Die Estocadas waren nicht besonders gut, die Stiere schlecht und der junge Mann im Lichterkleid war für mich eher der Schatten seiner Selbst.
Ob ihm diese Aktion das Selbstvertrauen wieder gegeben hat? Ich zweifle, er, sensibel wie er ist, vielleicht auch.
Das Ergebnis werden wir in den nächsten Corridas sehen. Wenn er wieder vor großen furchteinflößenden Toros steht, wenn das Publikum ihn kritisch betrachtet und die ‘lieben Kollegen’ alles tun werden, um ihn zu übertrumpfen. Der Toro des Lopez Simon hat keine Hörner...
Mir macht das Angst und einige meiner Freunde sehen das auch so. Sein großes Talent allein, reicht nicht, ein Torero muss auch eine gewisse Härte besitzen, um all das auszuhalten, was diese Profession mitbringt.
Macht Euch selbst ein Bild. Video von Mundotoro.com