Die letzte Lektüre war ein Buch über Marcial Lalanda von Andres Amoros, der auch die Biografie über Curro Romero schrieb. Er schreibt das, was ihm die Maestros erzählen, schildert sehr lebendig das Geschehen, ebenso wie die persönlichen Reflexionen der Toreros. Im Buch des Marcial Lalanda stieß ich auf etwas Erstaunliches, zumindest bis zu diesem Moment des Lesens.
Ein Mal mehr wurde mir klar, das man beim Toreo, sowie im Leben immer einen Schritt voraus denken sollte.
Um diesen bestimmten Punkt im Nacken zu treffen, müsse der Toro grade auf allen vie Beinen stehen. Schön ordentlich. Dazu bereitet der Torero den Stier ja mit der Muleta vor. Die letzten Schwünge dienen dazu, den Toro gut hinzustellen.
Aber... In früheren Zeiten hat das keiner gemacht. Man tötete den Toro a Volapie oder Recibiendo oder sonstwie, Hauptsache er fand einen schnellen Tod. Erst Paquiro hat dieses Aufstellen eingeführt, in dem er es in seinen Corridas so machte, er tötete effektiv und es sah besser aus. Und viele Toreros folgten später seinem Beispiel. Bis heute.
Das wichtige ist eben doch, diese Linie von der Schwanzwurzel bis zur Stirn. Hier ein Link zu einem YouTube Video, wo der von einem Stier getötete Ivan Fandino eine Estocada ohne Muleta ausführt. Hier kan man sehr gut sehen, wie sich der Toro in dem Moment der Estocada bewegt. Da hier die Muleta das Bild nicht irritiert, sieht man das recht gut. Grande Ivan Fandino!
Ich hatte viel Spass beim Nachvollziehen der Sache, den Karren, an dem die Toreros die Estocada üben habe ich ‘indultiert’.
Hier der Link zum YouTube Video von der estacada sin muleta des Ivan Fandino: https://www.youtube.com/watch?v=0dTSO0jmRPQ
Der sensible Lopez Simon und der ‘Schleifer von Sanlucar’. Dieser Titel ist nicht negativ gemeint. Edelsteine wollen geschliffen werden. Diego Robles hat vielen Toreros auf die Sprünge geholfen und seine Schleiferei befindet sich an den Ufern es Guadalquivir, in Sanlucar.
Ich bin gespannt ob er auch diesmal seinen Schützling in den Coso del Pino lockt. Und ich hoffe nicht hinter verschlossener Tür. Das wäre genial, so könnte ich nicht nur Emilio de Justo, Mario Coelho, sondern auch Lopez Simon trainieren sehen. Ich bin gespannt zu sehen, wie der junge Matador und der ‘alte’ Profiapoderado zusammen arbeiten. Der Torero kann einen Apoderado wie Diego Robles ganz gut brauchen. Er hat einen regen Verschleiss an Managern und nach seinem Höhenflug der 2015 begann, 2016 seinen Höhepunkt erreichte. Danach, auch wenn immernoch in einigen wichtigen Cartels großer Ferias, ging es irgendwie bergab mit seiner Karriere.
Toreros wie Roca Rey, Jose Garrido, Gines Marin oder Roman, brachten frischen Wind in die verstaubten Tendidos und er muss sich nun mit diesen jungen, hungrigen Talenten messen, nicht nur mit der Riege der ‘alteingesessenen’, wie El Juli, Morante, Manzanares; Ponce, Perera und Talavante. Wobei zur Zeit der letztgenannte wegen ‘Schaffenspause’ aus dem Rennen ist. Eine Chance für Lopez Simon, mit dem potenten Apoderado im Rücken. Mucha suerte ‘Marionettenspieler’!
Manuel Gomez,’El Pollo’, in der Cuadrilla Emilio de Justo, hat ein Stier nach dem Setzen der Banderillas böse erwischt. Der Banderillero aus Sanlucar befindet sich in Columbia, wo er in Manizales, beim Sprung über die Barrera auf dem Estribo ausrutschte, es hatte geregnet. Der Toro bohrte ihm das Horn in den Unterschenkel, schleuderte ihn durch die Luft, um sich dann über den am Boden liegenden herzumachen. Endlose Sekunden, die Recortadores waren schnell zur Stelle, ebenso die Toreros, bis man den Verletzten im Laufschritt in die Enfermeria brachte. Emilio de Justo ging ohne Degen und Muleta auf den Toro los, um ihn von dem am Boden liegenden abzulenken. Wenn man die Menschen, welche in diesen schlimmen Unfall verwickelt waren persönlich kennt, muss man bei diesen Bildern erst mal nach Luft schnappen...
Zehn Zentimeter Horn im Unterschenkel und ein gebrochener Knochen, das Resultat. Auf diesem Wege - #AnimoFuerza! Pronta recuperacion!