Morante, El Juli, Talavante, mit ‘Toros’ von Daniel Ruiz. Einmal mehr sah man Exemplare, welche ‘grade so’, als Toros durchgingen. Klein, limitiert im Trapio und mit Hörnern, die bei manchem Aficionado den Verdacht auf Manipulation hervorriefen. Der erste von Morante, ein Fall für das grüne Tuch, welches ihn zurück in den Coral hätte schicken sollen. Der Maestro war wenig geneigt seiner ‘Berufung’ nachzugehen. Der Wind, der unlustige Stier und der Staub im trockenen Ruedo, sowie ungleiche Level des Ruedos - Nein, Morante machte das keinen Spass. Dem Publikum auch nicht. Bevor er sich dem Zweiten widmete, griff der Maestro zum Gartenschlauch und wässerte den Sand, mit viel Temple und unter dem Beifall des Publikums. Immerhin sah man dann einen Boheme, der die Capa und die Muleta verheißungsvoll schwang, der Stier löste keine Emotionen aus.Pitos und Ovation für den Künstler.
El Juli sah wesentlich besser aus, was daran liegen mag, das er seit Jahren die Zuchttiere von Daniel Ruiz in den Tentaderos prüft, er kennt sogar die ’Großeltern’ des Tieres welches er in der Arena vor sich hat. Mir gefiel lediglich ein Toro, aber die Variationen der Suertes mit der Capa und der Muleta gefallen mir immer besser. Je ein Oreja für El Juli.
Talavantes zwei Trophäen, hätte man nicht unbedingt geben müssen, da wurde wenig geboten und auch El Juli wäre mit weniger nach Hause gegangen, wenn man die Pinchazos mitrechnet. Die Toros wirkten und waren recht klein, El Juli, der selbst keine Größe ist, gingen sie knapp bis zum Bauchnabel. Fotos und Videos von Aplausos.es und Purezayemocion:
http://www.aplausos.es/noticia/30093/noticias/el-juli-y-alejandro-talavante-puerta-grande-en-alicante.html
Nach Luxusalternativa in Sevilla 2012 (Mit Morante und Manzanares) und Konfirmation 2013 in Las Ventas, sah man ihn öfter, aber eher in Plazas der Provinzen, die Großen blieben verschlossen, obwohl man ihn beinahe als Garant für Triumphe bezeichnen konnte, selten verließ er die Ruedos mit weniger als zwei Orejas. So auch in diesem Jahr, zwei Mal in Las Ventas. Viele Aficionados bedauerten nun, ihn nicht in den großen Events in den Cartels zu finden und freuten sich für den Torero, das er für Manzanares in Istres einspringen konnte. Außer einem Aficionado...
Dieser ist Bürgermeister eines kleinen Ortes in Frankreich. Für die Patronalsfiesta hatte er schon im Januar Lopez Simon verpflichtet, sogar die vertraglich vereinbarte Vorauszahlung geleistet. Simon, in Madrid (24.4 Cornada) verletzt, war krank geschrieben, vom Arzt, bis zu dem Tag, als die Fiesta in La Brede, Frankreich stattfinden sollte. Am nächsten Tag, stand er gesund und munter in Istres und triumphierte. Von der Krankschreibung war nun nichts mehr zu hören. Zu Recht empörte sich der Bürgermeister des Ortes, forderte eine Erklärung und ging sogar so weit, das man den Torero für Corridas in Frankreich sperren solle. Simon Lopez antwortete umgehend in einem Schreiben und erklärte seine Entscheidung. Eigentlich habe er bis Pamplona mit einem erneuten Auftritt nach der Cornada warten wollen, aber das Angebot, Manzanares an der Seite anderer Figuras zu vertreten, hätte er sich nicht entgehen lassen können, denn dies sei endlich der Durchbruch, auf den er seit Jahren wartete. Ich verstehe beide Seiten. Man stelle sich vor, er hätte sich in La Brede nochmal verletzt, das wäre das sichere Aus für Istres und vielleicht für Pamplona gewesen. Andererseits hat der Bürgermeister auf den Torero vertraut, als noch kein großer Empresario an ihn gedacht hat...
Immerhin hat Simon versprochen dies wieder gutzumachen, mit einem anderen Auftritt in dem Städtchen.