Franzsico Ruiz Miguel
Zunächst hängt die mehr oder weniger gute Vorstellung eines Toreros natürlich von dem Stier ab, mit dem er sich präsentiert. Aber lassen wir den Toro einmal Toro sein und sehen wir uns einen Torero an. Meine Mutter schwärmte lange für Cayetano Rivera, weil er sooo schick aussah, so rassig, elegant und schick. Wen wunderts, er ist Model für Parfüm… Auch Jose Mari Manzanares ist bei der Weiblichkeit gefragt, seine Startversuche als Model sind viel versprechend. Den ersten Matador, den ich sah, war Manuel Benitez, „El Cordobes“ und mich beeindruckte neben seinem strahlenden Lächeln, vor allem sein Mut, die verrücktesten Dinge mit wilden Stieren zu machen. Vom Toreo hatte ich keine Ahnung. Der zweite Torero meines Lebens war „El Cordobes“, Manuel Diaz, der nicht anerkannte Sohn des fünften Califen von Cordoba. Ohne groß Ahnung zu haben, sah ich, das er eine genaue Kopie seines Vaters ist, verleugnen zwecklos. Durch meinen Beruf ist mein Auge geschult, zu beobachten und zu analysieren, was Mensch und Tier zusammen hervor bringen. Reiter und Pferd, Torero und Toro. Meine erste Corridas sah ich mir an, wie jedes Greenhorn, voller Bewunderung, wenn ein Torero ein waghalsiges Kunststück vorführte, wie etwa, vor dem Stier zu knien.
Zunächst hängt die mehr oder weniger gute Vorstellung eines Toreros natürlich von dem Stier ab, mit dem er sich präsentiert. Aber lassen wir den Toro einmal Toro sein und sehen wir uns einen Torero an. Meine Mutter schwärmte lange für Cayetano Rivera, weil er sooo schick aussah, so rassig, elegant und schick. Wen wunderts, er ist Model für Parfüm… Auch Jose Mari Manzanares ist bei der Weiblichkeit gefragt, seine Startversuche als Model sind viel versprechend. Den ersten Matador, den ich sah, war Manuel Benitez, „El Cordobes“ und mich beeindruckte neben seinem strahlenden Lächeln, vor allem sein Mut, die verrücktesten Dinge mit wilden Stieren zu machen. Vom Toreo hatte ich keine Ahnung. Der zweite Torero meines Lebens war „El Cordobes“, Manuel Diaz, der nicht anerkannte Sohn des fünften Califen von Cordoba. Ohne groß Ahnung zu haben, sah ich, das er eine genaue Kopie seines Vaters ist, verleugnen zwecklos. Durch meinen Beruf ist mein Auge geschult, zu beobachten und zu analysieren, was Mensch und Tier zusammen hervor bringen. Reiter und Pferd, Torero und Toro. Meine erste Corridas sah ich mir an, wie jedes Greenhorn, voller Bewunderung, wenn ein Torero ein waghalsiges Kunststück vorführte, wie etwa, vor dem Stier zu knien.
Aber dann begann ich genauer hin zu sehen, besonders die Stiere schaute ich mir genauer an. Langsam verstand ich die Unterschiede, was ist „manso, welcher hat „trapio“, welcher ist „humilde“. Und so konnte ich bald die
Zusammenhänge begreifen, zwischen dem Schwingen der Capa oder der Muleta und dem Verhalten des Stieres. Ich begann die Corrida zu lesen. Mein Schlüsselerlebnis war eine Corrida, mit Ponce, Galvan und Ruiz Miguel. Ausgesucht wegen Maestro Ponce und den Fuente Ymbros. Der Name Ruiz Miguel sagte mir gar nichts. Als erster kam dieser winzige , ältere Herr in die Plaza, Francisco Ruiz Miguel.
Kurzer Kontakt mit der Capa, das Terzio de varas, Banderillas und dann sah ich
wahres Toreo. Der Stier war bei weitem nichts Besonderes. Ein unerfahrener
Torero hätte schlecht mit ihm ausgesehen, Morante hätte schnell zum Degen
gegriffen. Nicht so der alte Herr. Pase für Pase entlockte er dem müden Tier.
Hier ein kleiner Verschnaufer, die Atmung des Tieres beobachtend, dort mehrere lange Wege bei sanften Muletazos. Mal die Muleta nicht vom Gesicht des Stieres wegnehmend, sie lenkend einsetzend. Parar, templar in stetigem Wechsel, genauso dosiert, wie der Toro es brauchte, führte dieses Spiel zu mandar. Und dann mit der nötigen Sensibilität, den Stier wie in Hypnose zu den engsten Wendungen überredend, herrliche Pase de pecho, dem Publikum, wie mir stand der Mund offen. Mit so einem Toro war das eine Faena, die mindestens zwei Trophäen wert war. Danach war „mein“ Ponce dran, mit einem wesentlich besseren Exemplar und natürlich mit seiner unverkennbaren Eleganz.
Zusammenhänge begreifen, zwischen dem Schwingen der Capa oder der Muleta und dem Verhalten des Stieres. Ich begann die Corrida zu lesen. Mein Schlüsselerlebnis war eine Corrida, mit Ponce, Galvan und Ruiz Miguel. Ausgesucht wegen Maestro Ponce und den Fuente Ymbros. Der Name Ruiz Miguel sagte mir gar nichts. Als erster kam dieser winzige , ältere Herr in die Plaza, Francisco Ruiz Miguel.
Kurzer Kontakt mit der Capa, das Terzio de varas, Banderillas und dann sah ich
wahres Toreo. Der Stier war bei weitem nichts Besonderes. Ein unerfahrener
Torero hätte schlecht mit ihm ausgesehen, Morante hätte schnell zum Degen
gegriffen. Nicht so der alte Herr. Pase für Pase entlockte er dem müden Tier.
Hier ein kleiner Verschnaufer, die Atmung des Tieres beobachtend, dort mehrere lange Wege bei sanften Muletazos. Mal die Muleta nicht vom Gesicht des Stieres wegnehmend, sie lenkend einsetzend. Parar, templar in stetigem Wechsel, genauso dosiert, wie der Toro es brauchte, führte dieses Spiel zu mandar. Und dann mit der nötigen Sensibilität, den Stier wie in Hypnose zu den engsten Wendungen überredend, herrliche Pase de pecho, dem Publikum, wie mir stand der Mund offen. Mit so einem Toro war das eine Faena, die mindestens zwei Trophäen wert war. Danach war „mein“ Ponce dran, mit einem wesentlich besseren Exemplar und natürlich mit seiner unverkennbaren Eleganz.
Und ich war zum ersten Mal enttäuscht, denn seine Faena war eine einfache Arbeit, wenn auch elegant und harmonisch, ein Genuss.
Aber es war bei weitem nicht diese Demonstration von Wissen und Können, wie ich sie vorher bei dem „Alten“ entdeckt hatte. Seine Art, den Stier zu sehen, zu verstehen und dies umzusetzen, war er Ponce in dieser Corrida überlegen. Von diesem Moment sah ich
die Corridas mit ganz anderen Augen. Ähnlich wie im Reitsport, wo ein gutes Pferd noch lange keinen guten Reiter aus einem macht, sondern der Reiter formt das Pferd, ist es auch bei einer guten Corrida. Manchmal hat man Tiere, die einfach nicht so begabt sind, aus denen ein guter Torero allerdings beinahe einen Indulto machen kann. was Maestros wie Ponce, oder eben Maestro Ruis Miguel in Vollendung beherrschen.
Aber es war bei weitem nicht diese Demonstration von Wissen und Können, wie ich sie vorher bei dem „Alten“ entdeckt hatte. Seine Art, den Stier zu sehen, zu verstehen und dies umzusetzen, war er Ponce in dieser Corrida überlegen. Von diesem Moment sah ich
die Corridas mit ganz anderen Augen. Ähnlich wie im Reitsport, wo ein gutes Pferd noch lange keinen guten Reiter aus einem macht, sondern der Reiter formt das Pferd, ist es auch bei einer guten Corrida. Manchmal hat man Tiere, die einfach nicht so begabt sind, aus denen ein guter Torero allerdings beinahe einen Indulto machen kann. was Maestros wie Ponce, oder eben Maestro Ruis Miguel in Vollendung beherrschen.
Was gilt es zu Wissen über den Maestro aus San Fernando (Cadiz)? 1949 geboren, nahm er die Alternativa in Barcelona und confirmierte sie 1970 in Madrid mit einem Toro der legendären Ganaderia Osborne. Als Junge verbrachte er viel Zeit auf der Finca von Rafael Ortega. Der Torero war stets ein Mann, der sich nicht vor den „schwierigen Encastes“ fürchtete. Im Gegenteil, er suchte sie und bestritt bis heute die meisten Corridas mit Victorinos und Miuras. Ein Mann, der mit Können und Ehrgefühl toreriert. Er gehört zu den wenigen Matadores, die in Sevilla einen Rabo (Toro de Miura) als Trophäe erhielten und meines Wissens hat er in Las Ventas gut 10 Mal die Puerta grande geöffnet. Wer 1982 Gelegenheit hatte die „Corrida des Jahrhunderts“ zusehen, weiss, wovon ich schreibe: Ruiz Miguel, Palomar und Espla mit Toros von Victorino Martin, gilt bis heute als eine der besten Stierkämpfe in Las Ventas. 1985 stand er einem Toro der Ganaderia Miura
gegenüber, der nicht nur 659 Kilos auf die Waage brachte, sondern auch größer
war als der Torero… In Pamplona fehlte er fast nie in den Cartels, 17 Jahre
stellte er sich dort dem Publikum, 34 Pasillos, 69 Toros und 12 Trophäen krönen
diese Bilanz. Im Jahr 2000 stand er 49 mal einem Victorino gegenüber, sein
Komentar zu dieser Serie:“No es lo mismo, enfrentar a un Victorino, como a un
Juan Pedro o Jandilla“. Es ist nicht das Gleiche, sich einem Victorino entgegen
zu stellen, wie einem Juan Pedro (Domecq) oder einem Jandilla. 2001 vertraute
ihm das Haus Chopera und ließ ihn in allen Plazas wo Victorinos in den Corridas gebucht waren auftreten. Kaum ein anderer Maestro hat sich je so oft, den als gefährlich und unbequem geltenden Ganaderias, wie Victorino Martin und Eduardo Miura, gestellt. Jeweils 1989 und 1991 trat er zurück, aber ohne Toreo kann er nicht sein.
gegenüber, der nicht nur 659 Kilos auf die Waage brachte, sondern auch größer
war als der Torero… In Pamplona fehlte er fast nie in den Cartels, 17 Jahre
stellte er sich dort dem Publikum, 34 Pasillos, 69 Toros und 12 Trophäen krönen
diese Bilanz. Im Jahr 2000 stand er 49 mal einem Victorino gegenüber, sein
Komentar zu dieser Serie:“No es lo mismo, enfrentar a un Victorino, como a un
Juan Pedro o Jandilla“. Es ist nicht das Gleiche, sich einem Victorino entgegen
zu stellen, wie einem Juan Pedro (Domecq) oder einem Jandilla. 2001 vertraute
ihm das Haus Chopera und ließ ihn in allen Plazas wo Victorinos in den Corridas gebucht waren auftreten. Kaum ein anderer Maestro hat sich je so oft, den als gefährlich und unbequem geltenden Ganaderias, wie Victorino Martin und Eduardo Miura, gestellt. Jeweils 1989 und 1991 trat er zurück, aber ohne Toreo kann er nicht sein.
Er war eine Zeitlang als Co-Moderator bei den Stierkämpfen im TV zu sehen und fungierte als Direktor der Escuela taurina in Algeciras.
Verheiratet mit Maria Dolores Alvarez Briales, hat er auch eine Ganaderia,“El Algarrobo" in Los Barrios. Dona Alvarez ist die Tochter
des verstorbenen Züchters Manuel Alvarez Gomez. Die Zucht, ehemals begründet mit Tieren von Parlade und Albaserrada beherbergt heute die
Encaste Villamarta. Im letzten Jahr, am 14.08.2012, brach er sich bei
einer Corrida in Tarifa die Rippen, ein Toro der Nunez de Cuvillo war
der erste Stier, der ihm einen Knochen brach, andere haben
ihm höchstens eine Cornada verpasst, bescherte sich der Maestro später... Seitdem arbeitet er an seiner Wiederherstellung, das Ruedo lässt ihn nicht los. Ich wünsche mir, ihn nochmal mit einem Victorino zu sehen, diesen großen Maestro, der die Stiere versteht,wie kaum ein anderer.
Verheiratet mit Maria Dolores Alvarez Briales, hat er auch eine Ganaderia,“El Algarrobo" in Los Barrios. Dona Alvarez ist die Tochter
des verstorbenen Züchters Manuel Alvarez Gomez. Die Zucht, ehemals begründet mit Tieren von Parlade und Albaserrada beherbergt heute die
Encaste Villamarta. Im letzten Jahr, am 14.08.2012, brach er sich bei
einer Corrida in Tarifa die Rippen, ein Toro der Nunez de Cuvillo war
der erste Stier, der ihm einen Knochen brach, andere haben
ihm höchstens eine Cornada verpasst, bescherte sich der Maestro später... Seitdem arbeitet er an seiner Wiederherstellung, das Ruedo lässt ihn nicht los. Ich wünsche mir, ihn nochmal mit einem Victorino zu sehen, diesen großen Maestro, der die Stiere versteht,wie kaum ein anderer.